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Greifswalder Stadtblatt
Ausgabe 1/2023
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„Moor auf die Ohren“

Anlässlich des weltweiten Tags der Feuchtgebiete am 2. Februar gibt es in Greifswald „Moor auf die Ohren“. An diesem Tag wird über die Greifswald-App erstmals ein Hörspaziergang veröffentlicht, mit dem man die Moore rund um Greifswald erkunden kann. Einzige Bedingung: Man muss die Greifswald-App aufs Smartphone oder Tablet laden - und los geht´s.

Der Spaziergang über die Wiesen bei Greifswald, die Caspar David Friedrich auf seinem gleichnamigen Bild festgehalten hat, ähnelt ein wenig dem bekannten Kinderspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Es gibt Vieles zu entdecken, was auf den ersten Blick nicht zu sehen ist. Denn auf dem Gemälde des Malers handelt es sich um besondere Wiesen: es sind Moorwiesen vor den Toren der Stadt, wie der Hörspaziergang in der Greifswald-App erklärt. Über Jahrhunderte wurden sie entwässert und genutzt. Heute wissen wir, dass dies auch zur Klimakrise beiträgt und dass das Wiedervernässen der Moore hilft, ihr entgegenzuwirken - vor Ort und weltweit. Der Audiospaziergang zeigt weitere Chancen auf, die Moore bieten: Auf den Flächen ließen sich spezielle Pflanzen anbauen und Tiere halten, die nichts gegen nasse Füße haben. Die Herausforderungen auf diesem Weg werden anschaulich dargestellt. Auch für Kinder wird der Spaziergang zum Erlebnis, wenn die ganze Familie auf schwingendem Torfboden hüpft oder ein Stückchen Torf verkostet.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, den Moorspaziergang am Donnerstag, dem 2. Februar, auszuprobieren. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Stefan Fassbinder, dem neuen Professor für „Moorforschung / Peatland Science“ an der der Universität Greifswald, Gerald Jurasinski, der SPD-Bundestagsabgeordneten Anna Kassautzki und der Biolandwirtin Dörte Wolfgramm-Stühmeyer geht es über den Steinbecker Vorstadtpolder. Begleitet werden sie von Christina Lechtape von der Succow-Stiftung, die den Spaziergang federführend entwickelt hat, Thomas Beil, Geschäftsführer der Greifswalder Agrarinitiative, und Moormanagerin Annie Wojatschke; Sie alle haben das Projekt mitgestaltet. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Schöpfwerk Steinbecker Vorstadt (am Ende der Straße An der Bleiche) - natürlich mit Smartphone in der Hand und heruntergeladener App.

Im Anschluss an den Spaziergang sind alle Teilnehmenden zum lockeren Austausch vor Ort bei Bio-Leckereien eingeladen: Der Regionalladen ‚Gutes aus Vorpommern‘ serviert eine warme Stärkung, gekocht mit Zutaten vom Landwirtschaftsbetrieb Wolfgramm direkt von den Wiesen bei Greifswald.

Der Moorspaziergang ist der erste von mehreren geplanten Hörspaziergängen durch die Stadt und die Umgebung. Initiiert wurde er vom Projekt VorpommernConnect. Die inhaltliche Gestaltung und Umsetzung erfolgte durch eine Kooperation der Universitäts- und Hansestadt Greifswald mit dem MoKKa-Projekt der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrumsowie der Greifswalder Agrarinitiative. Der Spaziergang fußt auf der gleichnamigen Broschüre. der Succow Stiftung. Diese ist in der Stadtinformation erhältlich.