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Donnerstag, 27. Januar 2024 /19:00 Uhr
Aula der Universität Greifswald
Domstraße 11, Eingang 2, 17489 Greifswald
Seit Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar als Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ausrief, widmen die Universität und die Stadt Greifswald diesen Tag jeweils einer besonderen Opfergruppe.
Dieses Jahr wird im Besonderen der Zeugen Jehovas gedacht.
Die Zeugen Jehovas wurden bereits Mitte 1933 als erste Glaubensgemeinschaft verboten. Doch sie fügten sich nicht, sondern verkündigten weiterhin ihren Glauben. Auch nachdem 1939 Kriegsdienstverweigerung mit der Todesstrafe bedroht war, beugten sie sich dem Druck des Nationalsozialismus nicht. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Deutschen Reich etwa 11.000 Zeugen Jehovas verhaftet; andere erhielten Geldstrafen, bekamen die Rente oder das Sorgerecht für die eigenen Kinder entzogen. Etwa 4.000 Zeugen Jehovas wurden in Konzentrationslager verschleppt, 1.700 überlebten die Verfolgung nicht. Die bundesdeutsche Justiz sprach in der Nachkriegszeit den wegen Kriegsdienstverweigerung verurteilten Zeugen Jehovas Entschädigungsleistungen ab, da diese nicht als spezifisch nationalsozialistisches Unrecht galt. Die DDR verbot 1950 die Glaubensgemeinschaft. An das Leiden dieser Männer und Frauen soll in diesem Jahr erinnert werden.
Rektorin der Universität Greifswald
Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Greifswald
Prof. Dr. Detlef Garbe, Historiker, ehemaliger Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Gründungsvorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte
Falk Bersch, freier Autor, Hohenkirchen
Prof. Dr. Thomas K. Kuhn, Universität Greifswald