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Greifswalder Stadtblatt
Ausgabe 3/2025
Amtlicher Teil
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Informationen der Verwaltung - Der Alte Friedhof in Greifswald blickt auf lange Tradition zurück##Urnenbeisetzungen weiterhin möglich

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden die traditionellen Bestattungsorte rund um die Kirchen aus hygienischen Gründen geschlossen. In der Folge entstand auf dem Gelände des heutigen „Alten Friedhofs“ ein allgemeiner Begräbnisplatz. Er wurde 1818 als erster kommunaler Friedhof in Greifswald eingeweiht. Bereits ab 1860 reichten die Bestattungsflächen jedoch nicht mehr aus. Der Greifswalder Stadtrat entschied sich daraufhin für einen Kompromiss: Der bestehende „alte“ Friedhof sollte nochmals erweitert werden, zugleich aber wollte man im Westen der Stadt einen „neuen“ Friedhof errichten. Am 24. August 1864 wurde unter großer öffentlicher Anteilnahme der „Neue Friedhof“ feierlich eingeweiht. Sowohl der Alte als auch der Neue Friedhof sind bedeutende Denkmale der Garten- und Friedhofsarchitektur.

Der Alte Friedhof

Das Areal an der Wolgaster Straße zählt zu den ältesten planvoll gestalteten Friedhofsanlagen in Pommern. Der Entwurf zur Anlage stammt vom Universitätsbaumeister und Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp (1755 - 1835). Die erste Beerdigung erfolgte am 1. Oktober 1818 für den Branntweinbrenner Joachim Wessel. Auf Gruften und Grabsteinen finden sich Namen und Lebensdaten von Greifswaldern, die in der Stadt, in der Region und auch weltweit Bekanntheit erlangten, wie beispielsweise Rudolf Credner (1850 - 1908), der Eisenbahnpionier Johann Carl Päpke (1797 - 1858), Marie Koeppen (1877 - 1925) oder Wissenschaftler wie Friedrich August Johannes Loeffler (1852 - 1915). Obwohl der Alte Friedhof auf den ersten Blick wie ein historisches Relikt wirkt, werden hier auch heute noch Beerdigungen abgehalten.

Während auf dem Alten Friedhof nur Urnenbeisetzungen möglich sind, werden auf dem Neuen Friedhof verschiedene Bestattungsformen angeboten. Dem Neuen Friedhof und dem Krematorium in Greifswald widmet sich eine kommende Ausgabe des Stadtblatts.