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Greifswalder Stadtblatt
Ausgabe 7/2025
Amtlicher Teil
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Sicher durch Krisen – Bevölkerungsschutz beginnt bei uns allen##Einleitung in eine Serie zum Bevölkerungsschutz in Greifswald

Ob Starkregen, Sturmflut, Waldbrand, der flächendeckende Stromausfall oder die Energiemangellage - Greifswald ist in den vergangenen Jahren glücklicherweise von den Folgen schwerwiegender Katastrophen verschont geblieben. Damit das so bleibt, ist es wichtig, sich frühzeitig mit möglichen Krisenszenarien auseinanderzusetzen. Denn auch, wenn solche Ereignisse selten sind, können sie jederzeit eintreten und jeden treffen – und dann zählt vor allem eines: gute Vorbereitung.

Was ist Bevölkerungsschutz – und warum ist er notwendig?

Bevölkerungsschutz umfasst alle Maßnahmen, die dazu beitragen, Menschen im Falle einer Katastrophe oder Großschadenslage zu schützen und deren Folgen abzumindern und bestenfalls vollumfänglich zu bewältigen. Ziel ist es, unsere Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner krisenfest und widerstandsfähig zu machen.

Wer ist zuständig?

In Deutschland ist der Bevölkerungsschutz auf viele Schultern verteilt:

Der Bund ist verantwortlich für den Zivilschutz, d.h. die Unterstützung der Bevölkerung im Verteidigungsfall.

Die Länder übernehmen den Katastrophenschutz bei nicht-militärischen Großschadenslagen.

Die Landkreise und die kreisfreien Städte sind die unteren Katastrophenschutzbehörden und bilden die operative Schnittstelle zwischen den Landesvorgaben und der kommunalen Umsetzung.

Gemeinden dienen als erste Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger und leisten die konkrete Hilfe im Ernstfall.

Für Greifswald bedeutet das: Der Landkreis Vorpommern-Greifswald trägt die Verantwortung im Katastrophenfall und koordiniert die Hilfsmaßnahmen. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald übernimmt als Kommune die konkret wirksamen Aufgaben – etwa das Erstellen und Umsetzen örtlicher Vorsorgepläne, das Betreiben von Warnsystemen und das Koordinieren der Maßnahmen im Krisenfall durch einen einberufenen Krisenstab. Dabei arbeitet die Stadt eng mit externen örtlichen Kräften wie zum Beispiel dem Technischen Hilfswerk (THW), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), den Stadtwerken, dem Abwasserwerk und der Polizei zusammen. Neben den stadteigenen Kräften der Feuerwehr, gebildet aus Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr, werden auch weitere Einheiten der städtischen Verwaltung, wie das Tiefbau- und Grünflächenamt, das Immobilienverwaltungsamt oder die Schulverwaltung in Katastrophen eine bedeutende Rolle zur Abarbeitung von Schadenslagen spielen.

Gemeinsam für die Schwächsten – Hauptamt trifft Ehrenamt

Diese Notfallmaßnahmen richten sich insbesondere an die verwundbarsten Gruppen unserer Gesellschaft, die sich in einer akuten Gefahrensituation nicht selbst helfen können – etwa aufgrund von Alter, Krankheit, Behinderung oder fehlender sozialer Unterstützung. Für alle anderen gilt: Wer selbst handlungsfähig ist, trägt Verantwortung – für sich und auch für sein Umfeld. Im Falle einer Großschadenslage ist deshalb das ehrenamtliche oder nachbarschaftliche Engagement von immenser Bedeutung, um die Einsatzkräfte vor Ort zu entlasten.

Eigenvorsorge – die Grundlage für Ihre Sicherheit

Ein funktionierender Bevölkerungsschutz beginnt bei jedem Einzelnen. Wer vorbereitet ist – etwa mit einem Notvorrat, einer Hausapotheke oder einem Notfallgepäck – kann nicht nur sich selbst, sondern auch anderen helfen und trägt dazu bei, dass die Gesellschaft auch in Ausnahmesituationen stabil bleibt.

Gemeinsam stark – Greifswald macht sich krisenfest

Die Aufgabe der Stadt Greifswald ist es, die Bevölkerung rechtzeitig über mögliche Gefahrenlagen zu informieren und so eine gute Vorbereitung zu ermöglichen.

In den folgenden Ausgaben des Stadtblattes werden deshalb einzelne Aspekte des Bevölkerungsschutzes näher beleuchtet – von Eigenvorsorge und Warnsystemen bis hin zur Notfallunterbringung. Es gilt die Möglichkeiten aber auch die Grenzen der vorbereiteten Konzepte und Planungen zu kennen um für sich selbst eine Einschätzung zu ermöglichen, welche zusätzliche, eigene Vorsorge man treffen sollte und möchte. Denn nur durch Wissen, Vorsorge und Miteinander schaffen wir es, unsere Stadt sicher durch Krisen zu führen.

Nähere Informationen zu örtlichen Schutzkonzepten und Verhaltenshinweisen im Krisenfall finden Sie auf der städtischen Homepage (siehe: www.greifswald.de/bevoelkerungsschutz) oder auch unter www.bbk.bund.de