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Greifswalder Stadtblatt
Ausgabe 8/2025
Amtlicher Teil
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Warnung rettet Leben – So wird in Greifswald gewarnt und über Selbstschutz informiert##Bevölkerungsschutz in Greifswald - Teil 2

Warnung rettet Leben – So wird in Greifswald gewarnt und über Selbstschutz informiert Serie zum Bevölkerungsschutz in Greifswald

Im Ernstfall zählt jede Sekunde. Deshalb setzt die Bundesrepublik Deutschland auf ein leistungsfähiges und vielseitiges Warnsystem, um die Bevölkerung schnell und zuverlässig über akute Gefahren zu informieren. Doch Warnung allein reicht nicht aus – Selbstschutz ist entscheidend.

Warum wird gewarnt?

Warnungen sind ein wichtiger Bestandteil der öffentlichen Vorsorge und des Bevölkerungsschutzes und erfüllen folgenden Zweck:

  • Frühzeitige Information, dass ein größeres Schadensereignis vorliegt
  • Verhaltenshinweise für schnelles und sicheres Handeln
  • Vermeidung von Schäden und Schutz von Menschenleben
  • Sensibilisierung durch regelmäßige Probewarnungen zu den Warnwegen und zu Verhaltenshinweisen

Das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS)

MoWaS ist die zentrale Plattform, über die der Bund, die Länder und die kreisfreien Städte und Landkreise Warnmeldungen auslösen. In der Regel passiert dies über die Leitstellen. Diese versenden Warnungen über verschiedene Wege, wie den Analog- und Digitalfunk, über das Telefonnetz oder über das Internet. Die Auslösegründe können vielfältig sein: Unwetter, Großbrände, Schneechaos, Hochwasser oder Sturmflut.

Welche Warnmittel stehen in Greifswald zur Verfügung?

Sirenen sind nach wie vor ein wirkungsvolles Warnmittel. Greifswald verfügt über ein flächendeckendes Netz aus elf Sirenen. Diese sollen im Schadensfall genutzt werden, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung durch einen Warn- und Weckeffekt zu erreichen. Durch die zusätzliche Ausstattung mit Sprachausgabe können gezielte Informationen und Handlungsanweisungen gegeben werden. Die Alarmierungen und Probealarme der Greifswalder Feuerwehr für Einsätze außerhalb von Katastrophen oder Großschadenslagen erfolgen NICHT über diese Sirenen.

Warnung: Wenn eine Gefahr besteht, ertönt ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton. Bitte informieren Sie sich in den Medien und auf den Internetseiten der öffentlichen Stellen.

Entwarnung: wenn eine Gefahr nicht mehr besteht, ertönt ein durchgehender einminütiger Dauerton.

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst des Bundes. Er ermöglicht seit Februar 2023 das Versenden von Warnnachrichten direkt auf mobile Endgeräte. Der Dienst funktioniert ohne App. Cell-Broadcast-Nachrichten enthalten aus technischen Gründen nur wenig Text. Sie benennen die Art der Gefahr und die wichtigste Handlungsempfehlung. Nähere Informationen erhalten Sie über den in der Warnmeldung eingebundenen Link auf die BBK Warnungsseite.

Kommunikation zwischen Menschen ist unersetzlich. Der persönliche Austausch ermöglicht nicht nur Nähe und Verständnis, sondern spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung außergewöhnlicher Situationen. Hier können lokal relevante Informationen für die Krisenbewältigung ausgetauscht werden.

Fernsehen und Radio sind klassische, aber weiterhin sehr effektive Warnkanäle. Sie sind direkt an das Modulare Warnsystem angeschlossen und können Warnmeldungen schnell und flächendeckend verbreiten. Regionale und/oder lokale Sender können zielgerichtete Informationen weitergeben.

Nutzer von Mobiltelefonen wird die Verwendung der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz NINA empfohlen. Über diesen Weg werden Warnungen und Handlungshinweise weitergegeben. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen sind ebenfalls in die Warn-App integriert. Die Einstellbarkeit der Warnschwelle machen dieses Mittel zu einer komfortablen Quelle. Außerdem bietet der Menüpunkt „Notfalltipps“ hilfreiche Empfehlungen für unterschiedliche Krisensituationen und der Menüpunkt „Polizeitipps“ sorgt für mehr Sicherheit im Alltag.

Lautsprecherwagen ergänzen das Warnsystem punktuell dort, wo gezielte Handlungsempfehlungen nötig sind. Zwar kommen sie seltener zum Einsatz, doch insbesondere in Situationen, in denen Sirenen keine konkreten Informationen vermitteln können, sind sie ein wertvolles Mittel.

Warntage – warum sind diese so wertvoll?

Warntage sind weit mehr als ein Probealarm – sie sind zentraler Bestandteil des Bevölkerungsschutzes, um die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme zu testen und die Bevölkerung mit Warnmitteln vertraut zu machen. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald beteiligt sich jeweils am kreisweiten Warntag des Landkreises im April sowie am bundesweiten Warntag im September.

Der kreisweite Warntag im Landkreis Vorpommern-Greifswald findet seit 2025 an jedem ersten Samstag im April statt. Hier liegt der Fokus bei der Erprobung der lokalen Warnmittel. Probeweise werden im gesamten Landkreis unterschiedliche Warnmöglichkeiten wie die Warn-App NINA und Sirenen getestet. Zudem werden Informationskampagnen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit gestaltet.

Der bundesweite Warntag findet als gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen jährlich am zweiten Donnerstag im September seit 2020 statt. Gegen 11:00 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über das Modulare Warnsystem aus. Mit diesem System sind sehr viele Warnkanäle verknüpft, u.a. die Warn-App NINA oder auch das Broadcell-System. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel aus. Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung.

Der nächste bundesweite Warntag findet am 11.09.2025 statt.

Die Feuerwehr Greifswald wird sich zusammen mit dem Deutschen Rot Kreuz im Zeitraum von 10 - 12 Uhr mit einem Informationsstand auf dem Greifswalder Marktplatz präsentieren und das Projekt „Bevölkerungsschutz aus der Kiste“ vorstellen sowie Ihre Fragen zum Thema „Warnung der Bevölkerung“ beantworten. Außerdem werden im Stadtgebiet Sirenen ertönen und vereinzelt Sprachdurchsagen zu hören sein, um spätere Warntexte bezüglich Sprachgeschwindigkeit und Tonhöhe verständlich zu gestalten.

Öffentlichkeitsarbeit zum Selbstschutz & Informationskanäle im Schadensfall

Es wird nicht nur gewarnt, sondern auch aktiv über Selbstschutzmaßnahmen informiert. Die Bevölkerung soll durch Aufklärung, Übungen und Informationen zu eigenverantwortlichem Verhalten befähigt werden.

Das Internet bietet als zentrale Plattform, zahlreiche Informationen rund um das Thema Warnung und Selbstschutz an. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald bündelt diese wichtigen Inhalte auf ihrer städtischen Homepage unter dem Reiter „Greifswalder Feuerwehr – Bevölkerungsschutz und Warnung der Bevölkerung“ (siehe: www.greifswald.de/bevoelkerungsschutz). Insbesondere im Schadensfall werden hier zielgerichtete Meldungen und Verhaltensempfehlungen gegeben.

Social-Media ist zu einem zentralen Kanal für die schnelle, zuverlässige Warnung und Information der Bevölkerung geworden. Dabei geht es nicht nur um aktuelle Warnmeldungen: Durch leicht verständliche Inhalte wie Infografiken, kurze Videos oder Tipps zur Notfallausstattung sensibilisiert Social Media präventiv und schafft Aufmerksamkeit für den Ernstfall. Folgen Sie gern unseren Kanälen:

@feuerwehrgreifswald & @hansestadt.greifswald

@feuerwehrgreifswald & @StadtGreifswald

Verlässliche Informationen sind im Krisenfall entscheidend – und Printmedien leisten dabei einen wichtigen Beitrag. Gerade für Menschen ohne digitalen Zugang bleiben gedruckte Kommunikationsmittel eine unverzichtbare Quelle, um zeitnah und vertrauensvoll informiert zu sein. Als Stadt setzen wir auf das amtliche Stadtblatt, Flyer für den Ernstfall und die Zusammenarbeit mit lokalen Redaktionen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Vertrauen in behördliche Kommunikation zu stärken und gleichzeitig durch sichtbare Präsenz im Stadtbild für mehr Selbstschutz und Achtsamkeit zu sorgen.

Bild & Ton bleibt ein starker Partner, wenn es um die Warnung und Vorbereitung der Bevölkerung geht. Ob Reportage, Kurzfilm oder Experteninterview – Videos machen komplexe Themen greifbar. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bietet eine Reihe informativer und leicht verständlicher Videos, die zeigen, wie man sich im Ernstfall richtig verhält und vorbereitet: https://www.youtube.com/@BBKBund

Informationsstände zeigen Wirkung – Ob auf dem Marktplatz, beim Stadtfest oder dem Tag der offenen Tür. Greifswald setzt gezielt auf diese direkte Form der Kommunikation, um Bürgerinnen und Bürger persönlich anzusprechen und für Selbstschutz sowie Notfallvorsorge zu sensibilisieren. Die Veranschaulichung und Herausgabe von Informationsmaterial fördert dabei das Risikobewusstsein.

Bürgertelefone werden bei besonderen Ereignissen oder Krisensituationen eingerichtet. Es dient als zentrale Anlaufstelle für die Bevölkerung, um schnell und unkompliziert Informationen, Auskünfte oder Unterstützung zu erhalten. Gleichzeitig ermöglicht das Bürgertelefon die Entgegennahme wichtiger Hinweise und Rückmeldungen aus der Bevölkerung – ein wertvoller Beitrag für die Einschätzung und Bewältigung der Lage. Die Nummer des Bürgertelefons wird im Ernstfall über die städtische Homepage und lokale Medien bekanntgegeben.