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KAISERBÄDER-BOTE
Ausgabe 1/2023
Grußwort der Bürgermeisterin
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Grußwort der Bürgermeisterin

Dr. Laura Isabelle Marisken, Bürgermeisterin

Sehr geehrte Einwohnerinnen und Einwohner,

sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ich wünsche Ihnen ein gesundes, frohes und glückliches neues Jahr!

Noch zum Ende des vergangenen Jahres standen politische Grundsatzentscheidungen an, die nicht nur für die Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, sondern inselweit von großer Relevanz sind.

Auf Usedom ist in den vergangenen zwei Jahren das Projekt gereift, die Insel mit Blick auf die Kurabgabe als Einheit zu betrachten. „Eine Insel - ein Erholungsgebiet - ein Erhebungsgebiet“ lautete folgerichtig der Name der Modellregion, zu der sich die Inselgemeinden und die Stadt Wolgast zusammenschlossen. Das Ziel: Eine einheitliche Kurabgabesatzung als Ersatz der bislang unterschiedlichen Satzungen der prädikatisierten Inselgemeinden. Gäste sollen die Abgabe nicht noch einmal zahlen müssen, wenn sie von einem der Seebäder in ein anderes wechseln und die einheitliche Betrachtung ermöglicht inselweite Investitionen und Entwicklungen.

Für die Einheimischen ist die Kurtaxe von großer Bedeutung. Zwei Verbesserungen wurden in den letzten drei Jahren schon erreicht. So können wir Heringsdorfer bis zu vier Familienangehörige von der Kurtaxe befreien lassen, wenn unsere Liebsten uns in unserer Gemeinde besuchen. Auch müssen die Heringsdorfer auf ihrer Insel in keiner anderen Inselgemeinde mehr eine Kurabgabe entrichten. In diesem Jahr nun soll der dritte und schwierigste Schritt erfolgen: die inselweite Kurabgabe der prädikatisierten Kommunen.

Schon bald soll es in allen prädikatisierten Kurorten ein und dieselbe Kurabgabesatzung sowie einen einheitlichen Satzungsinhalt geben. Ab April, also rund zweieinhalb Jahre nach Ernennung der Modellregion, soll die harmonisierte Satzung gelten.

Nun zum Inhalt: In der Tat wurde über das Thema auch in unserer Gemeinde politisch kontrovers diskutiert, was auch sehr wichtig ist. Am Ende konnte sich die Gemeindevertretung jedoch mehrheitlich darauf verständigen, dass wir dem Vorhaben der Modellregion als wichtigem Zeichen für inselweites Denken und Handeln folgen.

Gemeinsam mit den anderen zertifizierten Seebädern der Insel Usedom wollen wir also eine einheitliche Kurabgabe verwirklichen. Entsprechende Beschlüsse wurden bereits gefasst, stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass der Vertrag mit DB Regio bis Ende März noch einmal Zustimmung findet. Sollte dem so sein, tritt die einheitliche Kurabgabesatzung am 1. April in Kraft.

3,90 EUR sind von unseren Gästen dann in der Hauptsaison pro Tag Aufenthalt zu entrichten, in der Nebensaison sind es 3,20 EUR. Zugegeben, das ist deutlich mehr als die bisherigen 2,70 Euro bzw. 2,10 EUR. Allerdings hat die Erhöhung mehrere Gründe. Einer sind die allgemeinen Kostensteigerungen, die nach der neuen Kalkulation sowieso zu einer Erhöhung geführt hätten. Aber die Kurabgabe erhöht sich auch um circa 70 Cent für einen neuen und echten Mehrwert: Künftig ist mit der Kurabgabe die Möglichkeit zur inselweiten Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs verbunden. Nicht nur mit dem Bus, sondern auch mit der Bahn können die Gäste die Insel von April an damit kostengünstig und entspannt erkunden. Das inkludierte Bahnticket ist ein echter Anreiz für die Touristen, das Auto stehen zu lassen. Da wir eine enorme Verkehrsproblematik auf den Straßen haben - insbesondere in der Hochsaison - ist es umso wichtiger, den Gästen echte Anreize zu schaffen, ihr Auto nicht zu bewegen. In anderen Regionen, die den Bus und Bahnverkehr auch in eine Gästekarte inkludiert haben, kam es so zu einer Reduzierung des Straßenverkehrs um bis zu 25 Prozent.

Das Wichtigste für die Gemeinde: Die Einwohnerinnen und Einwohner sowie deren Familienangehörige werden nicht zusätzlich zur Kasse gebeten. Sie können weiterhin kostenfrei den Bus nutzen und in einem weiteren - allerdings noch nicht beschlossenen - Schritt künftig eventuell auch die Bahn. Außerdem erhalten bis zu vier Familienangehörige von Einheimischen in den Touristinformationen kostenfreie Kurabgabetickts. Wie bisher können sie damit zahlreiche Veranstaltungen besuchen sowie sämtliche touristischen Anlagen und Einrichtungen nutzen.

Auch der Erhalt und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bleibt für unsere Gemeinde eine Herzensangelegenheit. Im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus sollen in Bansin 28 Wohneinheiten neu entstehen. In ihrer letzten Sitzung hat die Gemeindevertretung die Baulasteintragung beschlossen. Damit wurde die nächste Hürde auf dem Weg zum Bau erfolgreich genommen. Läuft alles wie geplant, kann im dritten oder vierten Quartal mit den Arbeiten an dem 8-Millionen-Euro-Projekt begonnen werden.

Mit Blick auf die Entwicklung unserer Kinder zählt eine Investition ins Spielen zu den wichtigsten Investitionen überhaupt. Deshalb haben wir einen weiteren Spielplatz grundlegend modernisiert. Statt zwei gibt es auf dem Spielplatz am Schulberg nun fünf Spielgeräte, darunter eine Korbschaukel, ein Sitzkarussell und ein sogenanntes „Kombisandwerk“ mit Kletter- und Rutschmöglichkeit. Die neuen Geräte erlauben Kindern mehr Aktivität als die bisherigen. Zugleich sind sie wartungsärmer als ihre beiden Vorgänger. Knapp 60.000 Euro hat die Modernisierung der Anlage gekostet.

In der Dezembersitzung wurde der Gemeindevertretung die Zukunft des Schlittenhunderennens „Baltic Lights“ zur Entscheidung vorgelegt. Mit großer Mehrheit sprach sich das Gremium für eine Fortführung bis zum Jahr 2027 aus. Bis dahin wird das Event von der KaiserbäderTourismusService GmbH jährlich mit 160.000 Euro finanziell unterstützt.

Im Dezember konnten wir zwei kleinere Feste für die Einheimischen hochleben lassen. So wurde einen Tag vor Heilig Abend wieder unser Einwohnerweihnachtssingen ausgerichtet. Die Veranstaltung war ein wundervolles Gemeinschaftserlebnis, über das Sie [auf Seite???] noch mehr erfahren können. Außerdem haben wir im Dezember das 680-jährige Bestehen des Ortes Gothen gefeiert, der am 12. Dezember 1342 erstmals urkundlich erwähnt wurde. 1817 erwarb Oberforstmeister Bernhard von Bülow die in Richtung Küste angrenzenden Gebiete, auf denen später das heutige Seebad Heringsdorf entstand, das seine Entstehung somit in gewisser Weise Gothen verdankt. „Die Geschichte ist eine Irrtumschronik.“, sagte der Philosoph Dr. Manfred Hinrich einmal. Wir gehen davon aus, dass er dabei selbst irrte und die genannten Daten stimmen.

Von dem kleinen Jubiläum und dem Wunsch, dieses zu begehen, haben wir übrigens über unseren Mängelmelder erfahren. Wir sind sehr froh über die Resonanz, die wir von Ihnen durch dieses Instrument erhalten. Ich möchte Sie dazu ermuntern, es weiterhin rege zu nutzen, um uns Ihre Anliegen mitzuteilen.

Zum Abschluss bleibt mir noch der Hinweis auf die nächste Einwohnersprechstunde. Sie findet am Donnerstag, den 16.02.2023 von 10:00 bis 16:00 Uhr statt. Und einen Video-Monatsrückblick gibt´s natürlich auch wieder. Sie können ihn auf der Website und dem Facebook-Kanal der Gemeinde aufrufen oder einfach den QR-Code scannen.

Ihre Dr. Laura Isabelle Marisken

Bürgermeisterin