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KAISERBÄDER-BOTE
Ausgabe 11/2023
Informationen aus dem Rathaus
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Konferenz zur Bäderarchitektur

Eine Delegation der Gemeinde Seebad Heringsdorf unter Leitung der Bürgermeisterin weilte am 09. und 10. Oktober 2023 anlässlich einer internationalen Konferenz zur Bäderarchitektur in Zoppot, dem Seebadeort zwischen Gdingen/Gdynia und Danzig/Gdańsk an der Danziger Bucht. Ihr gehörten der Kurdirektor Thomas Heilmann, der Vorsitzende des Eigenbetriebsausschusses und des Aufsichtsrates der Kaiserbäder Tourismus Service GmbH Hans-Jürgen Merkle, der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Kaiserbäder Mike Speck und Tobias Wessoly als Mitglied der Gemeindevertretung an. Begleitet wurde die Delegation von der Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Danzig Frau Cornelia Pieper.

Für die Konferenz unter dem Titel „Bäderarchitektur entlang der Ostseeküste an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert“ hatten die Stadt Zoppot und das Museum Zoppot in Kooperation mit der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf ein internationales Aufgebot an Referenten gewinnen können: Neben Wissenschaftlern aus Polen und Deutschland waren Fachkollegen aus Estland, Lettland, Litauen, Finnland und Schweden vertreten. Das mediale Interesse an der Veranstaltung zeigte sich auch in den übernommenen Schirmherrschaften, zu denen das Nationale Denkmalamt Polens, die Universität Danzig, die Fakultät für Architektur an der Technischen Universität Danzig und das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern gehörten. Begleitend wurde eine gemeinsame Open-Air-Ausstellung der Stadt Zoppot und der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf zur Geschichte ihres Kurbetriebes und ihrer Bäderarchitektur eröffnet. Konferenz und Ausstellung waren in das Jubiläum 200 Jahre Zoppot als Kurort eingebunden.

Auf der Tagung, die mittels Simultanübersetzungen in Polnisch, Deutsch und Englisch abgehalten wurde, trugen achtzehn Wissenschaftler Referate zur Entwicklung der Seebadeorte rund um die Ostseeküste sowie zur Bäderarchitektur und zu deren historischem, kulturellem und sozialem Kontext vor. Die Bäderarchitektur aus der Zeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 stellt ein einmaliges architektonisches Erbe in der Ostseeregion dar. Dessen Bedeutung innerhalb der Kulturlandschaft der Länder hervorzuheben und den Austausch über das gemeinsame Kulturerbe zu befördern, gehörten zu den wichtigsten Zielen der Konferenz.

Das historische Mecklenburg und Pommern war mit vier Beiträgen vertreten: Dr. Ramona Dornbusch, Landeskonservatorin im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, sprach über die Zeugnisse der Bäderkultur in Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Jochens, ehemalige Direktorin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, über die Kaiserbäder als ein „Vorort Berlins“, PD Dr. Jana Olschewski, Eigenbetrieb Kaiserbäder Insel Usedom, über die Bäderarchitektur in Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin und Torsten Seegert, Heimat-Bild-Verlag, über die Phasen der Bäderarchitektur auf Rügen. Frau Olschewski wirkte zudem als Co-Koordinatorin der Tagung und Verantwortliche für die Konzeption und Umsetzung der Ausstellung auf deutscher Seite.

Die Bürgermeistern Dr. Laura Isabelle Marisken würdigte die Tagung als einen wichtigen Schritt, die Forschungen und den bereits bestehenden Austausch zu vertiefen: „Denn die Ostseebäder stehen vor vergleichbaren Herausforderungen bei der Bewahrung des Kulturerbes Bäderarchitektur.“

Mit der Stadt Zoppot strebt das Ostseebad Heringsdorf in Hinblick auf einen Welterbe-Antrag einen Zusammenschluss als Seebad mit bedeutender Bäderarchitektur und Kurbetrieb an. Seit über zwei Jahren erfolgt dazu ein regelmäßiger Gedankenaustausch zwischen beiden Partnern, die als ersten wichtigen Schritt eine intensive Öffentlichkeitsarbeit verfolgen. Die Open-Air-Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert und wird 2024 auch im Ostseebad Heringsdorf zu sehen sein.