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KAISERBÄDER-BOTE
Ausgabe 8/2025
Informationen aus der Gemeinde
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Gedenken - 25. Jahrestag der Ermordung des Obdachlosen Herrn Norbert Plath

Anlässlich des 25. Jahrestages der Ermordung des Obdachlosen Herrn Norbert Plath fand am Donnerstag, den 24.07.2025, um 11.00 Uhr an der Evangelischen Kirche in Seebad Ahlbeck ein Gedenken der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, vertreten durch die Bürgermeisterin, Frau Dr. Laura Isabelle Marisken, dem Vorsitzenden unserer Gemeindevertretung, Herrn Joachim Saupe und dem Pastor der Evangelischen Kirchengemeinde Ahlbeck-Zirchow, Herrn Pastor Siegmund statt.

In den Eröffnungsworten von Frau Dr. Marisken kam zum Ausdruck, dass es keine Worte gibt, die den Schmerz und die Wut beschreiben, dass einem Menschen das Leben genommen wurde.

„Wir stehen vereint in tiefer Trauer über den sinnlosen Verlust von Herrn Norbert Plath!“ „Sein Leben wurde auf brutalste Weise beendet.“

„Wir verurteilen die Gewalttat aufs Schärfste!“

Zitat: „Gewalt ist entweder die Folge geistiger oder sozialer Armut.“

Herr Norbert Plath war vom Leben gezeichnet. Er hatte Träume und Vorstellungen, wie er seinen Lebensweg beschreiten möchte.

„Das Gesteck, welches wir heute niederlegen, trägt zwei Blumen in sich – die Sonnenblume symbolisiert das Leben, das Licht und die Diestel die Unwegsamkeiten des Lebens, den Schatten.“

„Herr Norbert Plath ist nicht vergessen!“

Herr Pastor Siegmund nahm Bezug auf die Geschichte der alten Glocke.

„Sie hat eine besondere Geschichte. Sie wurde 1895 durch die Gemeinde Ahlbeck gestiftet. Geweiht wurde sie, um vor Unglück zu warnen und Leid zu beklagen. Aber auch Frieden und gute Zeit hat sie eingeläutet. In der Zeit, als Hass und Hetze, Gewalt und Krieg Deutschland beherrschte, wurde diese Glocke zum Schweigen gebracht. Aber sie hat jene Zeit überdauert.“

Leider sind aber auch Hass, Hetze und Gewalt nie ganz verschwunden – auch nicht aus unserem Seebad Ahlbeck. Zur Mahnung und Besinnung wurde die Glocke im Jahr 2000 in dem kleinen Glockenstuhl neu aufgehängt.

In den vergangenen 25 Jahren hat sie regelmäßig an die Ermordung von Norbert Plath erinnert. Sie hat zur Besinnung eingeladen und zum Frieden geläutet.

„Auch wir werden heute wieder diese besondere Glocke läuten. Sie soll uns mahnen, wachsam zu sein für das Leben – eben nicht nur für das eigene Leben, sondern auch für das Leben der anderen, der anders Lebenden, Glaubender, Liebender und uns fremden Menschen.“

„Der Klang der Glocke möge uns warnen, Gefühle der Ablehnung, des Neids, des Hasses in unseren Köpfen und Herzen Wurzeln schlagen zu lassen. Er möge uns bewahren, Wege der Gewalt einzuschlagen – weder in Gedanken noch in Worten oder Taten.“

Herr Pastor Siegmund beendet seine Worte mit einem Gebet.

Herr Joachim Saupe legt das Gesteck nieder.

Frau Dr. Marisken und Pastor Siegmund stellen eine Kerze auf.

Es folgt eine Schweigeminute.

Die Glocke wird geläutet.