Dass Marco Lüdemann als Chef der Judo-Abteilung von Blau-Weiß 21 Jarmen seine Leistungskadertruppe gerne mal zu großen Wettkämpfen und in die Ferne schickt, ist lange bekannt. Doch die jüngste Reise für seine Schützlinge Jasmin Falk und Leonie Knuth stellte trotzdem etwas Besonderes dar. Schließlich führte es sie in den Landschaftspark Duisburg-Nord, wo die Ruhr Games stattfanden – und die gelten als das europaweit größte Sport- und Kulturfestival für Jugendliche. Vier Tage lang gab es dort internationalen Nachwuchsleistungssport zu sehen, umrahmt von vielen Kunstaktionen. Nach Angaben der Veranstalter nahmen an den 325 Sportwettkämpfen rund 5200 Athleten und Athletinnen aus vielen Ländern teil, darunter Talente und Hoffnungsträger für die kommenden Olympischen Spiele 2024 in Frankreich. Das reichte von der Leichtathletik und den klassischen Ballsportarten über Bogenschießen, Schwimmen und Wasserball bis hin zum Klettern, BMX, Boxen und eben Judo. 600 Aktive dieser Sportart nahmen an den Ruhr Games teil. Gerade die Duelle auf der Matte in der Altersklasse U17 weiblich galten dabei als Höhepunkt, weil sie als Bundessichtungsturnier fungierten. Entsprechend stark fiel die Konkurrenz aus, doch die Jarmenerinnen schafften es nach jeweils fünf Kämpfen dennoch bis ins Finale. Dort verloren sie etwas unglücklich, wie ihr Coach einschätzte. Doch auch die Silbermedaille sei ein großer Erfolg. Zudem erfuhren die Kämpferinnen ungewohnte Aufmerksamkeit, da die Endkämpfe live im Fernsehen übertragen wurden. Wobei gerade Jasmin Falk bereits kurz zuvor beim 24. Internationalen Thüringer Messe-Cup mächtig im Rampenlicht gestanden hatte. Der als Sichtungsturnier des Deutschen Judo-Bundes (DJB) für die U 16 ausgeschriebene Wettkampf in der Hartwig-Gauder-Halle von Erfurt zählte 945 Sportler aus 18 Nationen, erläuterte ihr Trainer im Gespräch mit dem Nordkurier. Da sei der 1. Platz des vorpommerschen Talents nach sechs Kämpfen in ihrer Gewichtsklasse gar nicht hoch genug einzuschätzen. Überdies konnte sich Marco
Lüdemann freuen, dass nicht nur der Nachwuchs aus seiner Abteilung Achtungszeichen setzt: Denn Martin Marsch hat Anfang Juni die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Ü 30 in Bad Ems erkämpft. Auch von Jessie Lüdemann gibt es beachtliche neue Perspektiven zu vermelden. Die 17-Jährige ist die Tochter des Trainers, überdies Deutsche Meisterin in der U 18 und mittlerweile 1. Bundesliga-Kämpferin. Sie wurde nun vom DJB als Europameisterschaftskader U 18-Kadetten nominiert. Auf die kommenden Höhepunkte bereiten sich die Jarmener Spitzenjudoka zusammen mit der französischen Nationalmannschaft im Olympischen Trainingszentrum für Deutschland Mitte Juli in Kienbaum vor.