Liebe Peenemünderinnen und Peenemünder,
in diesem Jahr wurde wieder einiges geschafft, vieles vorbereitet und angestoßen.
Viele Gespräche wurden geführt und Planungen angestoßen bzw. fortgeführt (Baugebiet am Hafen, Sauerstoffwerk, neuer Gehweg Bahnhofstraße, Haus des Gastes etc.).
Manchmal habt Ihr möglicherweise den Eindruck, dass sich nur langsam etwas tut. Ja, auch ich bin oft ungeduldig, aber Investitionen müssen gut durchdacht werden und langfristig positive Wirkung entfalten, daher dauert das alles seine Zeit. Vorschriften, welche zu beachten sind, machen generell die kommunale Entwicklung nicht einfacher.
Dank meines Vorgängers, Rainer Barthelmes, haben wir als Gemeinde Peenemünde eine sehr solide finanzielle Basis, die den meisten Gemeinden - nicht nur Mecklenburg-Vorpommers - fehlt. Daher können wir überhaupt noch in sichtbaren Größenordnungen investieren und damit unsere Heimat erhalten und lebenswerter gestalten.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um Verständnis für einige aktuelle Entwicklungen zu wecken:
Wir können uns als Kommune über rechtliche Vorgaben nicht hinwegsetzen. Es ist beispielsweise schlicht oft nicht möglich, Wünsche und Ideen - mögen diese isoliert betrachtet auch sehr verständlich sein - umzusetzen. So dürfen beispielsweise Flächen, welche in Bebauungsplänen als sog. Ausgleichsflächen deklariert sind, nicht verpachtet oder auch nur zur privaten Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Bebauungspläne sind wie ein Gesetz und damit leider verbindlich. Das führt auch gelegentlich zu scheinbar absurden Regelungen und Einschränkungen, welche darauf beruhen, dass der jeweilige Bebauungsplan älter, und daher nicht der heutigen Zeit angepasst ist. Würde nun die Gemeinde eine Änderung eines solchen Bebauungsplanes anstreben, so würde das zu hohen Kosten und zu einer „ewigen Spirale“ führen. Bebauungsplanverfahren sind nicht nur teuer, sondern auch langwierig.
Es sind in allen Bereichen Gespräche zu führen, Pläne an Vorschriften zu orientieren und mit dem Amt Usedom Nord abzustimmen, welches verpflichtet ist, darauf zu achten, dass Gemeinden die Rechtsvorschriften einhalten. Dies ist manchmal frustrierend, weil unmittelbar keine Ergebnisse greifbar bzw. absehbar sind. Dennoch ist all das notwendig, um auszuloten, was erreichbar ist, um neue Türen aufzustoßen, um die Gemeinde zukunftsorientiert voranzubringen.
Wir haben dennoch viel erreicht. Die Anschaffungen für den Peenemünder Bauhof sind nur ein Beispiel. Sie ermöglichen, dass die Gemeindemitarbeiter viele Arbeiten im Ort erledigen können, welche früher – mit hohen Kosten – an Firmen vergeben werden mußten. Unsere Gemeindearbeiter können bei Problemen im Ort viel schneller handeln, als Firmen, welche erst einmal Zeit haben müssen und anfahren müssen. Ein besonderer Dank geht daher an unsere engagierten Gemeindemitarbeiter, welche bei jedem Wetter ihren Dienst im Interesse des Ortes ausüben.
Ich möchte auch an dieser Stelle im Namen aller Einwohnerinnen und Einwohner einen Dank den Gemeindevertreterinnen, Gemeindevertretern und sachkundigen Einwohnern aller Fraktionen aussprechen, welche durchgehend konstruktiv an der Gestaltung unseres Ortes mitwirken.
Es ist nicht immer einfach, allen Interessen gerecht zu werden und dabei alle zwingenden Regelungen beachten zu müssen. Dies ist eine schwierige und verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit.
Es sind alle Einwohnerinnen und Einwohner eingeladen, an jeder öffentlichen Sitzung teilzunehmen, um Ideen und Kritik mitzuteilen. Hier wird jeder ernst genommen.
Zum Abschluss noch einige, bei weitem nicht alle, erreichten Ziele:
Im laufenden Jahr konnten einige Bänke aufgestellt werden. Dazugehörige Mülleimer werden derzeit montiert, bzw. folgen unmittelbar.
Ein großer Erfolg war der in den letzten Monaten testweise eingesetzte Bus. Bereits zu Beginn der Testphase wußten wir, dass nicht hinreichend Gemeindegelder vorhanden sind, um hieraus unmittelbar eine dauerhafte Einrichtung zu machen. Wir haben aus dem Betrieb wichtige Erkenntnisse gewonnen, welche in neue Angebote des ÖPNV einfließen werden. Es werden neue Konzepte für den Inselnorden erarbeitet, welche bereits in 2026 umgesetzt werden sollen.
Im neuen Jahr wird unsere freiwillige Feuerwehr Ihr 30jähriges Bestehen feiern. Wir sind gespannt auf die Feierlichkeiten, an welchen ganz Peenemünde teilhaben wird.
Es werden wichtige und grundlegende Entscheidungen zu treffen sein zur Absicherung der Zukunft des Historisch Technischen Museums. Diese sind äußerst sensibel anzugehen vor dem Hintergrund der tragischen historischen Gegebenheiten, welche Peenemünde zum Ort der Geburt der Raumfahrt gemacht haben.
In diesem Sinne wünsche ich Euch im Namen der gesamten Gemeindevertretung ein frohes Fest, sowie einen ruhigen Jahresausklang.