die Urlaubszeit ist vorbei, der Alltag hat uns wieder. Ich hoffe Sie hatten genügend Zeit und Gelegenheiten, um die vielen schönen Sommertage zu genießen bzw. sich zu erholen.
Wer nicht vereisen wollte konnte sich am Country Festival der Destillerie in Mölschow vergnüglich amüsieren. Am 15.08.2023 hat der Unternehmer J. Schnappke, nach 3 Jahren erfolgreichen Brand, seine Whiskyfässer angestochen. Es war ein Event, dass sich sehen lassen konnte. Die zahlreichen Besucher überzeugten sich nicht nur vom sehr guten Whisky sondern hatten bei launiger, passender Musik genügend Gelegenheiten das Tanzbein zu schwingen. Viele weitere kulinarische Angebote und eine hervorragende Organisation trugen zum guten Gelingen bei. Von Einheimischen und Gästen habe ich gleichermaßen viel Lob gehört. Hier könnte für Mölschow ein langgehegter Wunsch erfüllt werden, wieder eine jährliche traditionelle Großveranstaltung durchzuführen. Herr Schnappke hat dies zugesagt und nun liegt es an uns, dem Heimatverein dies mit weiteren Ideen zum zünftigen Leben zu erwecken. Eine einmalige Chance, die müssen wir nutzen. An alle Mitarbeiter der Destillierie, allen fleißigen Helfern, Unterstützern und Gästen aus Nah und Fern, sei an dieser Stelle nochmal mein persönlicher Dank ausgesprochen.
Es gibt einen weiteren Grund zum Feiern. Allen Unkenrufen zum Trotz hat der Verein Freiraum Bildung Usedom e.V. am 26. 08.2023 mit einer kleinen Einweihungsfeier den Schulbetrieb aufgenommen. Die Einschulungskinder standen mit ihren Zuckertüten natürlich im Mittelpunkt. Der Verein hatte die Eltern, Gäste, die vielen Helfer und den Bürgermeister eingeladen. Die Räumlichkeiten konnten besichtigt werden, das Lehrerkollegium stellte sich mit den zukünftigen Konzepten und Ideen vor. Dabei bestand die gesponserte Technik von Familie Große nicht nur die erste Bewährungsprobe, sondern wurde auch - zur Freude des Vereins - als Geschenk übergeben. Das gemeinsame Singen, eine Treppenbildung von Eltern und Gästen gebildet für die Schüler war ein gelungener Auftakt.
Bis dahin war vom Verein ein schwieriger Weg zu beschreiten. Frau Maus hat in ihrer Ansprache dies kurz dargelegt, wobei man das nur richtig einschätzen kann, wenn man unmittelbar beteiligt gewesen ist. In so kurzer Zeit, solch ein Konzept, bei deutschen Behörden zur Genehmigungsreife zu bekommen, erfordert Respekt und Durchhaltevermögen. Die Gemeinde hat von Anfang an, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, Unterstützung angeboten.
Trotzdem muss unbedingt erwähnt werden, dass nur durch viele freiwillige Helfer, die fleißigen Vereinsmitglieder und durch die ausgezeichnete Arbeit der Projektentwicklungsgesellschaft UPEG dieser Stand erreicht wurde. Hier muss den Mitarbeitern aber besonders dem Geschäftsführer, Herrn Andreas Langhoff, für seinen persönlichen Einsatz gedankt werden.
Es gibt noch viel zu tun in der neuen Schule, einige Baumaßnahmen müssen noch vollendet werden, es wird noch Schülerzuwachs geben und weitere außerschulische Maßnahmen werden folgen.
Wünschen wir dem Verein immer ein glückliches Händchen, viel Erfolg bei den bevorstehenden schulischen, erzieherischen Aufgaben und für unsere kleinen Schülern neben Spiel und Spaß ein baldiges Lesen und Schreiben. Damit hat in Mölschow endlich wieder ein kindliches Leben, nach Schließung der Kita, begonnen und die Krönung wäre der geplante Schulneubau.
Im Rahmen der Gemeindearbeit fanden am 29.08.2023 der planmäßige Hauptausschuss und die Sitzung der Gemeindevertretung statt.
Vielfältige Themen wurden behandelt und Beschlüsse gefasst.
Wir mussten uns, durch den Einwand der Kommunalaufsicht mit unserer Satzung zur Erhebung der Zweitwohnsteuer befassen. Wir hatten nur eine Änderung der Anlage zur Veränderung der Steuer vorgenommen. Dies war nicht zulässig, es wurde durch Beschluss die Satzung angepasst und damit eine ordnungsgemäße Berechnungsgrundlage zur Veränderung der Steuer geschaffen.
Wir haben die Sitzungstermine für 2024 bekanntgegeben und aufgefordert sich jetzt schon Gedanken für den Haushalt 2024 zu machen. Hierbei sind ausdrücklich auch Vorschläge der Einwohner willkommen.
Erneut mussten wir uns mit unseren gemeindeeigenen Wohnungen beschäftigen. Ein wichtiger Punkt war, geeignete Maßnahmen zur Erneuerung der Heizungsanlagen zu finden. Die jetzigen Einzellösungen in den Wohnungen sind nicht mehr zeitgemäß, störanfällig und sehr kostenintensiv. Mit Vertretern bzw. Beratern der WOG Kaiserbäder, der Energievorpommern GmbH und vom Amt Usedom-Nord wurde fachlich diskutiert und ein Lösungsvorschlag erarbeitet. Die Energie Vorpommern GmbH schlägt eine zentrale Lösung vor, sie würde mit großem finanziellem Aufwand für uns in Vorleistung gehen und diese fertige Zentrallösung an die Gemeinde vermieten. Nach reichlicher Debatte sind wir von dieser Lösung überzeugt, wobei für uns auch noch genügend finanzieller Aufwand vorhanden bleibt. Wir werden jetzt zügig an die Umsetzung dieser Maßnahme gemeinsam arbeiten. Der alte Beschluss zur Wärmeversorgung wurde aufgehoben und ein neuer Beschluss zur Umsetzung gefasst, vorbehaltlich der Kostenermittlung für die Gemeinde.
Ein weiterer wichtiger Punkt bildete die jetzige Mietpreisstruktur der Gemeindewohnungen und wie wollen wir zukünftig den Spagat einhalten zwischen sozialverträgliche Mieten und der Wirtschaftlichkeit. Dabei hat die WOG, als unser Vermieter, eine aussagekräftige Übersicht vorbereitet, sodass wir nach den gesetzlichen Vorgaben Mietpreisveränderungen beschließen konnten. Es wird zukünftig die Varianten für Bestandsmieter und Neuvermietung geben. Hierfür müssen Vergleichswohnungen betrachtet werden, da für Mölschow kein gesetzlicher Mietspiegel vorliegt.
Die Erhöhung der Entschädigungsleistungen für Wahlhelfer wurde beschlossen verbunden mit der Hoffnung, dass zur nächsten Wahl mehr freiwillige Helfer zur Verfügung stehen. Die Zeit vergeht, schon im nächsten Jahr sind wir wieder aufgefordert unser Wahlrecht zu nutzen. Ich möchte jetzt schon die Einwohner unserer Gemeinde auffordern, sich gedanklich damit zu befassen aber auch eventuell aktiv ehrenamtlich mitzuarbeiten.
Für das Schöpfwerk in Mölschow folgten harte Diskussionen. Unser Gemeinderatsmitglied Martin Hass, der als Landwirt sehr mit der Materie vertraut ist hat uns anschaulich die drohende Katastrophe dargelegt. So lange ich im Gemeinderat bin und länger ist dies eine unendliche Geschichte. Wir konnten seit Jahren die Bürgermeister aus den Gemeinden Karlshagen und Trassenheide für eine finanzielle Beteiligung am Neubau gewinnen. Hier war von Anfang an eine Bereitschaft und Einsicht in die Notwendigkeit. Mölschow hat an der Bauentwicklung kaum Anteil, hat nur das Pech Eigentümer vieler betroffener Flächen zu sein.
Das Schöpfwerk, Baujahr 1927, wurde zwar ein paar Mal überholt entspricht aber heute bei weitem nicht mehr den Anforderungen. Durch zunehmende, teils unverantwortliche Bebauung wurden immer mehr Flächen versiegelt und damit das Schöpfwerk seit Jahren überfordert. Der Unterhaltungsaufwand ist enorm und wir können nur glücklich über die momentane Trockenheit sein. Leider sind nicht nur in den Jahren der Untätigkeit die Preise drastisch gestiegen, der Zustand sich weiter verschlechtert hat, auch ist das Schöpfwerk von der Förderliste gestrichen worden. Ob wir erneut auf eine Förderliste erscheinen ist zurzeit völlig offen. Wenn wir dieses Problem in unseren Gemeinden jetzt nicht mit Taten erfüllen, nach Lösungen suchen, uns wehren und kämpfen, kann dies schnell zu einer Katastrophe führen. Alle Verantwortlichen, einschließlich Land, Kreis, StALU usw. müssen an einen Tisch, um Lösungs- und Finanzierungsvorschläge zu erarbeiten. Unser Wasser- und Bodenverband kann dieses Problem mit der Gemeinde zusammen allein nicht lösen. Aus meiner Sicht werden im Land und Bund Mengen an Steuergeldern verschwendet, dafür ist anscheint kein Geld da und wir drohen sehenden Auges in einen gefährlichen Zustand zu schlittern. Es müssen die besten machbaren technischen Lösungen (Neubau oder Instandhaltung) abgewogen werden. Nicht zu handeln würde bedeuten uns steht bald das Wasser bis zum Halse.
Ansonsten wünsche ich uns einen schönen Sommerausklang und wunderschönen Herbst.