Caspar David Friedrich in Loitz
Das ganze Jahr 2024 war dem Gedenken an Caspar David Friedrich gewidmet. Große Ausstellungen mit gerühmten Gemälden erinnerten an den Greifswalder Maler. Viele Fassetten wurden beleuchtet. Wer die „Kreidefelsen“ und andere Meisterwerke sehen wollte, musste nach Greifswald fahren. Wer aber sehen wollte, wie fünfzehn namhafte Künstler aus ganz Deutschland Caspar David Friedrich persönlich empfanden, war in Loitz an der richtigen Stelle. Der Kunstverein „Künstler Gut Loitz e. V.“ hat sein Domizil in der ehemaligen Unterkunft der Reittouristik des VEG. Hier haben die Künstler das Ergebnis ihrer Annäherung an Caspar David Friedrich zugänglich gemacht. Für den großen Maler der Romantik war das Atelier nicht ein großer Saal, sondern eher vergleichbar mit einer Mönchszelle. Er malte außerdem nicht nur das, was er konkret vor sich sah, so seine Worte, „sondern auch was er in sich sieht“. Das waren die beiden Maßstäbe, denen sich die Gastkünstler des Vereins verpflichtet sahen. Die noch in der Originalausstattung der Reittouristik erhaltenen Räume waren wirklich mit „Mönchszellen“ vergleichbar. Die Annäherung an Caspar David Friedrich vollzogen sie mit dem, was sie in sich sahen. Sie malten also nicht wie Caspar David Friedrich, sondern gestalteten die Räume nach ihrem inneren Bild. Das kann man auch im neuen Jahr noch ansehen. Unter dem Titel „Atelierzellen“ ist ein beeindruckendes Buch darüber erschienen. (ISBN: 978-3-910541-15-3) Das enthält neben hervorragenden Fotos der Räume eine fundierte Einführung in das Projekt von der Vorsitzenden Prof. Barbara Camilla Tucholski und eine biografische Übersicht über die Bearbeiterinnen und Bearbeiter der einzelnen Räume. Mit diesem Buch ist die Stadt Loitz in die „Welt“ des Caspar David Friedrich eingezogen. Das ist eine „Werbung“ für unsere Stadt, wie man sie sich besser nicht wünschen kann. Auch im kommenden Jahr werden wieder Künstler als Gäste nach Loitz kommen um die Stadt und ihre Menschen kennenzulernen.