Lass mich
in die Zeitlower Anlagen gehen,
um nach den Schneeglöckchen zu sehen.
Will mit meinen Augen,
die schwach zum Sehen taugen
und meinen wackligen Füßen,
den Frühling begrüßen.
Im braunen Laub
zu meinen Schuhen
sehe ich in Büscheln das Erblühen.
So sattgrüne Spitzen,
in deren Mitte die Glöckchen sitzen.
Schneeweiß schält sich in Fülle
die Blüte aus blassgrüner Hülle.
Das Laub von Buchen und Eichen
muss dem kräftigen Grünen weichen.
Wird angehoben und weggeschoben,
ganz sacht wird dieses vollbracht.
Stumm stehen die blattlosen Riesen,
in deren Rinde ich meinen Namen finde,
spielen in ihrem Geäst
hauchzarte Lieder zum Frühlingsfest.
Der Lenz ist wieder gekommen,
hat seinen Platz eingenommen.
Sein Hauch erfasst mein dünnes Haar.
Und ich?
Werde auch ich hier sein im nächsten Jahr?
Sigrid Daus