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Malchower Tageblatt
Ausgabe 12/2023
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Eine Anekdote zu Helene Dolberg

Über die Malerin und Organistin Helene Dolberg habe ich folgende Anekdote zu erzählen:

Helene Dolberg war von 1929 bis 1945 Organistin zu Kloster Malchow. Sie erhielt für ihre Tätigkeit ein sehr geringes Jahresgehalt von 500 Mark. Da sie auch eine Ausbildung in Malerei hatte, fand sie ihre Motive u.a. in der Malchower Umgebung.

Mein Großvater, Heinrich Jarmatz (1888-1946), war seit 1920 Lehrer an der Stadtschule in Malchow. Er erteilte hauptsächlich Musikunterricht. Als Nebentätigkeit hatte er eine Stelle als Kantor und Organist an der Stadtkirche inne. Während des Urlaubs von Helene Dolberg vertrat mein Großvater sie als Organist in der Klosterkirche.

Nach beendetem Urlaub machte sich Helene Dolberg zu Fuß auf den Weg vom Kloster in die Bahnhofstraße, um sich bei meinem Großvater für die Vertretung zu bedanken. Meine Großmutter schilderte Helene Dolberg als eine äußerst bescheidene und zurückhaltende Frau. Sie war nicht sehr gesprächig und lehnte ein angebotenes Getränk oder Gebäck dankend ab. Helene Dolberg bedankte sich bei meinem Großvater oft mit einem kleinen Bild. Die Bilder blieben leider nicht im Besitz meiner Großeltern, sondern wurden zu besonderen Anlässen (Hochzeit, Konfirmation) verschenkt.

Sowohl Helene Dolberg als auch Heinrich Jarmatz beendeten ihre Tätigkeit als Organisten im Jahr 1945.

Heidi Hecht
Arbeitskreis Stadtgeschichte