Es war für alle Beteiligten gleichermaßen aufregend und bewegend.
Sowohl für Frau Dagan, 98 Jahre, aus Israel und nach vielen Jahren wieder einmal in Malchow und natürlich auch für die Schülerinnen und Schüler der Fleesenseeschule, die Begleiter und Unterstützer und für die Mitarbeiter der Verwaltung.
Schon seit geraumer Zeit versuchen wir Frau Dagan erneut nach Malchow einzuladen, um mit ihr über die Erinnerungskultur in Malchow und über den Gedenkort an der Lagerstraße zu sprechen. Nun, nach 2014 und dem gemeinsamen Projekt der damaligen G11 unserer Schule, ist es endlich gelungen. Aufgrund der Kriegswirren im Gazastreifen hat sie Israel verlassen und ist nach Deutschland gereist.
In einem mehrtägigen Programm traf sie sich mit Vertretern der Politik und Verwaltung, mit Schülerinnen und Schülern und Lehrern, mit dem Kinder- und Jugendparlament, Mitgliedern des AK Stadtgeschichte und der Arbeitsgruppe zur Errichtung des Gedenkortes.
Es waren sehr bewegende Momente und es wurden viele Fragen gestellt.
Sich zu erinnern ist wichtig, wer nicht dabei war, kann die Wahrheit nicht berichten, so sagte sie. Die Wahrheit wird sehr oft verwischt. Umso wichtiger ist es, von Zeitzeugen Dinge und Begebenheit über Krieg, Vertreibung, Zwangsarbeit zu erfahren.
Dass ich noch lebe, ist mein Sieg und ich lebe in der Gegenwart und trage keine Bitterkeit in mir. Das sind die Aussagen, die sie den Schülerinnen und Schülern auf Nachfragen zu ihrem Schicksal gegeben hat.
Ich danke der RAA, Projekt „Zeitlupe“ und dem Landesamt für politische Bildung, die mit ihrer finanziellen Unterstützung diese Begegnung erst möglich gemacht haben.