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Malchower Tageblatt
Ausgabe 13/2025
Rathausnotizen
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Fahne als Zeichen gegen häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder gehisst

Noch immer werden auch in Mecklenburg Gewalttaten in der häuslichen Umgebung verzeichnet.

Um dagegen ein Zeichen zu setzen, ist der bundesweite Aktionstag am 25.11.2025 durchgeführt worden. Auch die politischen Vertreter der Stadt und der Verwaltung, haben ein Zeichen gesetzt und beschlossen, am 24.11. am Stadthafen die Fahne zu hissen.

Im Rahmen ihrer Rede anlässlich des Hissens der Fahne der Organisation „Terre des Femmes“ führte Frau Schmidt, 2. Vizepräsidentin des Landtags und Stadtvertreterin in Malchow aus:

„Körperliche oder sexuelle Gewalt gehört vielerorts zur alltäglichen Erfahrung von Frauen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen. Neben körperlicher und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Gewalt gravierende Folgen. Viele Frauen, die Gewalt erleben, haben danach Schwierigkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Sie leiden unter Depressionen, vereinsamen, verarmen – emotional und materiell. Häufig hat die Gewalt generationenübergreifende Auswirkungen auf die ganze Familie. In Deutschland, das sich bei der Anzahl von gewalttätigen Übergriffen auf Frauen im europäischen Vergleich im Mittelfeld befindet, werden rund 35 Prozent der Frauen nach ihrem 15. Lebensjahr irgendwann Opfer von körperlicher und/oder sexueller Gewalt.

Weltweit ist die Form der sogenannten häuslichen Gewalt gegen Frauen am meisten verbreitet – also zwischen Personen, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Häusliche Gewalt betrifft in Deutschland Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Milieus.

Im Jahr 2024 waren rund 171.000 Menschen Opfer von Partnerschaftsgewalt, ca. 80 Prozent davon waren Frauen. 360 Frauen wurden getötet, sogenannte Femizide, d.h. fast an jedem Tag eine Frau in Deutschland. Das sind allarmierende Zahlen und sie steigen stetig.

Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, alle staatlichen Ebenen sind für den besseren Schutz von Betroffenen verantwortlich. Aber auch jeder und jede einzelne kann etwas dagegen tun: Nicht wegsehen! Hilfe anbieten!

Das Hilfetelefon ‚Gewalt gegen Frauen‘ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 116 016 und via Online-Beratung unterstützen wir Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freundinnen und Freunde sowie Fachkräfte beraten wir anonym und kostenfrei.“

Wegsehen hilft nicht - jeder kann und muss etwas dagegen tun.

René Putzar
Ihr Bürgermeister