Liebe Leserinnen und Leser,
erneut blicken wir gemeinsam auf ein Jahr zurück, das den Feuerwehren im Amtsbereich Malchow wieder einiges abverlangt hat: diverse Großbrände, wetterbedingte Sturm- und Wasserschäden, herausfordernde Rettungs- und Hilfeleistungseinsätze, zahlreiche Veranstaltungen und Events, aber auch die alltägliche Gefahrenabwehr. Mitglied bei der Feuerwehr zu sein, ist mehr als nur ein Ehrenamt auszuüben. Es ist ein Ehrendienst. Ein Dienst für die Gesellschaft, der tiefgreifendes Engagement erfordert und bei dem die Mitglieder ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen, indem sie sich zum Wohle anderer einbringen. Die Freiwilligen Feuerwehren sind lebensrettende Grundlage und tragende Säule der Gesellschaft zugleich. Dabei vermitteln sie ein starkes Gemeinschaftsgefühl und schaffen eine einzigartige familiäre Atmosphäre. Jede und jeder Einzelne in der Feuerwehr, in unterschiedlichster Funktion und Intensität, trägt dazu bei, dass die Feuerwehren für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Allgemeinheit unerlässlich sind. Die Feuerwehrfrauen und -männer stehen für unermüdlichen Einsatz, Mut und Solidarität. Tagtäglich setzen sie sich für die Gesellschaft ein und leisten dabei Großartiges. All diese Anstrengungen sind kein Selbstzweck, sondern dienen in erster Linie den Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen und sorgen dafür, dass unsere Feuerwehren an 365 Tagen im Jahr für sie einsatzbereit sind. Ihre Arbeit verdient daher bereits an dieser Stelle meinen tiefsten Respekt und meinen allergrößten Dank.
Stellen Sie sich vor, es brennt und keiner kommt zum Löschen. Eine beunruhigende Vorstellung, oder? Die Freiwillige Feuerwehr befindet sich zunehmend im Wandel. Konfrontiert mit einer wachsenden Zahl an Einsätzen und gleichzeitigem Nachwuchsmangel. Größte Herausforderungen sind und bleiben weiterhin die Gewinnung und die Bindung von Mitgliedern, insbesondere während der Arbeitszeit. Erschwerend kommen der veränderte Freizeitanspruch und auch die zum Teil andere Lebensvorstellung der jungen Mitglieder hinzu. Um das freiwillige Feuerwehrwesen auch künftig auf einem bedarfsgerechten Niveau und in gleichbleibender Qualität sicherstellen zu können, bedarf es daher weiterer Anstrengungen. Die stärkere Einbindung und Würdigung der aktiven Mitglieder, die Erschließung neuer Zielgruppen zur Erreichung bisher unterrepräsentierter Gruppen sowie die Bündelung von Kräften und Ressourcen durch die strategische Zusammenarbeit von benachbarten Gemeinden stellen nachhaltige Lösungen dar, auch wenn gleich dies mit langfristigen Prozessen verbunden ist. Ich bin dabei – Wo bleibst du?
Wenn es brennt, genügt es nicht nur, den Feuerwehrschlauch zu bezahlen. Es muss eben auch gelöscht werden. Wir könnten nun viel Zeit damit verbringen uns darüber zu beklagen, dass die Anzahl derjenigen, die bereit sind, sich in der Feuerwehr zu engagieren, immer weiter sinkt. Das ist ohne Frage der Fall. Viel entscheidender ist es jedoch, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern den Weg zur Übernahme von Aufgaben bei der Feuerwehr erleichtern. Der Glaube, dass es weiterhin genügt, junge Menschen ausschließlich mit roten Feuerwehrautos und spannenden Geschichten von Einsätzen für die Feuerwehr zu begeistern, wird langfristig nicht zum Ziel führen. Das Modell des freiwilligen Feuerwehrdienstes, das in erster Linie auf bürgerschaftlichem Engagement basiert, verdient es, auf allen Ebenen anerkannt und weiter gefördert zu werden, um seine Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.
Im Jahr 2025 wurden die Feuerwehren im Amtsbereich zu bislang rund 250 Brand- und Hilfeleistungseinsätzen alarmiert. Diese Zahl ist jedoch mehr als nur Statistik. Hinter dieser Zahl steht ein enormer Kraftakt – geleistet von unseren ehrenamtlichen Kräften, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Der Einsatzdienst der rund 230 aktiven Mitglieder in den Einsatzabteilungen erfordert enorme Anstrengungen – fachlich, menschlich und auch organisatorisch. Um diesen Anforderungen auch künftig gerecht zu werden, arbeiten die amtsangehörigen Gemeinden gemeinsam mit ihren Feuerwehren kontinuierlich an der Modernisierung der Technik, der Ausbildung der Einsatzkräfte und der Optimierung ihrer Strukturen. Angesichts der Vielzahl der Einsätze ist eine gute technische und materielle Ausstattung der Feuerwehren die Grundvoraussetzung dafür. Den zum Teil drastisch gestiegenen Kosten für Material, Ausrüstung und Fahrzeuge stehen jedoch immer knapper werdende finanzielle Mittel gegenüber. Somit stehen die Gemeinden auch künftig vor einer zentralen Herausforderung: der nachhaltigen Finanzierung der Gefahrenabwehr. Nachhaltige Finanzierung erfordert langfristiges Denken, partnerschaftliches Handeln und flexible Lösungen. Neben den Kommunen selbst übernehmen auch Feuerwehrfördervereine, gewerbliche Unternehmen und private Sponsoren oftmals eine tragende Rolle, wenn es darum geht, kurzfristige Bedürfnisse und spezielle Projekte zu realisieren. Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ist diese Art der Hilfestellung enorm wichtig und zum Teil unerlässlich geworden. Für diese Unterstützung möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bedanken.
Gerade unsere Jugendfeuerwehren sind weit mehr als nur ein sinnvolles Freizeitangebot. Sie bilden das unverzichtbare Fundament für die Nachwuchsgewinnung. Die frühzeitige Heranführung und Qualifizierung von Kindern und Jugendlichen sichern langfristig nicht nur den Fortbestand der Freiwilligen Feuerwehren. Die Zugehörigkeit in der Jugendfeuerwehr fördert vielmehr auch die Persönlichkeitsentwicklung und steigert die sozialen Kompetenzen bei unseren Kindern und Jugendlichen. Die Nachwuchsarbeit vermittelt Werte, stärkt die Gemeinschaft und schafft Perspektiven. Umso mehr freut es mich, dass die Anzahl der Mitglieder im Nachwuchsbereich auf gegenwärtig rund 90 Mitglieder angestiegen ist.
Zum Schluss möchte ich vor allem eines tun: erneut Danke sagen. Mein ganz besonderer Dank gilt an erster Stelle wie gewöhnlich den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren im Amtsbereich für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft im Jahr 2025. Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei den politischen Vertretern der Gemeinden des Amtes und bei der Verwaltung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, bei den Arbeitgebern für das Verständnis für das Ehrenamt sowie bei allen, die dazu beigetragen haben, die Feuerwehren in ihrem Alltag zu unterstützen. Lassen Sie uns gemeinsam die bevorstehenden Aufgaben meistern und den Schutz der Menschen in unserem Amt und zum Teil auch darüber hinaus gewährleisten. Ich werde mich auch weiterhin einsetzen, um für die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu sorgen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten, einen guten Rutsch und vor allem das notwendige Glück, viel Gesundheit und ein erfolgreiches Jahr 2026.