Vergessen wäre eine Schande an die Opfer des vergangenen Krieges
Wegschauen wäre die Schuld an die Opfer der Kriege von heute
Am Dienstag, dem 2. Mai jährte sich die Befreiung des KZ-Außenlagers in Malchow nun schon zum 78. Mal. Anlässlich dieses Tages fand am Samstag, dem 6. Mai im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine Gedenkveranstaltung an der Malchower Mahn- und Gedenkstätte statt, an der zahlreiche Besucher aus der Stadt, der Umgebung und sogar aus den Niederlanden teilnahmen
Grußworte und Redebeiträge von Bürgermeister René Putzar, der 2. Vizepräsidentin des Landtags Elke-Annette Schmidt, Prof. Dr. Siegrid Jacobeit, Pastor Eckhard Kändler wurden durch musikalische Beiträge des Ehepaares Otterpohl umrahmt. Der Bürgermeister informierte über die anstehende Neugestaltung der Gedenkstätte unter Beteiligung internationaler Jugendliche und Studenten, der Fleesenseeschule und vieler Freiwilliger, sodass ein würdiger Ort des Gedenkens in den nächsten Jahren entstehen wird. Er wird ein wichtiger Baustein sein, um die Erinnerung an das wohl dunkelste Kapitel der Geschichte der Stadt Malchow wachzuhalten. Zudem soll er uns mahnen und anspornen für Solidarität und Menschlichkeit einzustehen, so Jarne-Neklas Thiele in seinem Beitrag als Teilnehmer aus der Fleesenseeschule.
Frau Prof. Dr. Jacobeit aus Fürstenberg appellierte mit einfühlsamen Worten dafür, den Anlass des Gedenktages stärker in das Bewusstwerden und Wirken eines jeden Mitbürgers hineinzutragen.
Die Schüler der Fleeseeschule, hier Boyan Dimitrov und Rick Lawitzky während der Kranzniederlegung, prägen seit Jahren die Gedenkstunde durch eigene Beiträge. Auch an der Pflege und weiteren Ausgestaltung des Gedenkortes sind sie aktiv beteiligt.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Erinnerungskultur, die Verantwortung jeder Generation für die Aufarbeitung der Geschichte und die Wahrung der Menschenrechte auch oder gerade heute äußerst bedeutsam sind. Nur durch Aufklärung und Engagement jedes Einzelnen kann Geschichtsvergessenen und Populisten Einhalt geboten werden. Aus der Vergangenheit ist zu lernen, um weitere Gräueltaten zu verhindern.
Die Gedenkveranstaltung endete mit einer Kranzniederlegung an der Informationstafel, die auch heute schon Besuchern die Möglichkeit bietet, sich mit der Geschichte des Malchower Munitionswerkes und der damit verbundenen KZ-Zwangsarbeit auseinanderzusetzen und diesen Ort zu verstehen.
Die Stimmung war trotz der schweren Thematik der Veranstaltung geprägt von Hoffnung und dem Wunsch nach einer besseren Welt, in der Rassismus und Diskriminierung keinen Platz haben.