In der Woche vom 03. bis 10. Mai haben wir für Malchower und Gäste ein umfangreiches, abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm organisiert, das mit einem sehr bewegenden Konzert am 10. Mai in der „Werleburg“ seinen musikalischen Höhepunkt und Abschluss fand.
Traditionell gedachten wir am Samstag, dem 03. Mai, an der Lagerstraße der Befreiung des KZ-Außenlagers durch die Rote Armee am 02. Mai 1945.
In einer ergreifenden Veranstaltung mit Gästen aus der ganzen Welt übergaben wir der Öffentlichkeit das Denkmal und haben begonnen, die Namen der über 1.000 Opfer aus dem Dunkel zu holen und ihnen und ihren Schicksalen nach 80 Jahren wieder Gehör zu verschaffen.
Am Sonntag fand der Gedenkgottesdienst in der Stadtkirche Stadt und am Nachmittag ein Konzert mit interessanter, traditioneller Klezmer Musik, ebenfalls in der Stadtkirche.
Am Montag organisierte das KiJuPa gemeinsam mit Frau Professor Jacobeit eine Podiumsdiskussion in unserer Fleesenseeschule, die sich der Fragen widmete:
Wie erlebten die Malchower den Krieg und das Lager und wie ging es nach dem Krieg überhaupt weiter? Um das und andere Informationen zur Verfügung zu stellen, wurde im Rahmen der Gedenkwoche durch eine Arbeitsgruppe an der Fleesenseeschule begonnen, einen sogenannten Action Bound zu entwickeln. Eine Form der Schnitzeljagd, die allen Nutzern ermöglicht, sich aktiv mit der Lagergeschichte in der Westsiedlung auseinander zu setzen. Sobald das Projekt fertig ist, informiere ich hier ausführlicher darüber.
Am Dienstag hielt dann unser Archivar Bibliothekar??? Herr Benedix, ergänzt von Professor Dr. Fütting, bei Familie Otterpohl in der Thälmannsiedlung, im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Munitionswerkes, einen vielbesuchten Vortrag zum Thema „Malchow und das Munitionswerk“.
Am Mittwoch und Donnerstag gab es eine Buchlesung aus einem Roman über Malchow in der Kriegszeit und einen Vortrag zu Musik in der Nazizeit.
Am Freitag wurde der sehr bewegende Film über Badsheva Dagan und die letzten Tage hier in Malchow in einem mehr als vollbesetzten Kinosaal uraufgeführt und anschließend das Porträt im Beisein des Künstlers in der Fleesenseeschule enthüllt.
Dort hat es nun als Erinnerung an die wertvolle Zusammenarbeit der Schule mit Frau Dagan einen ständigen Platz gefunden. Aber auch als Mahnung und Ansporn, weiterhin für Frieden und Verständigung zu kämpfen.
Insbesondere ehrenamtliche Helfer haben die Verwaltung seit ca. 18 Monaten aktiv dabei unterstützt, diese Gedenkwoche so anspruchsvoll zu organisieren und durchzuführen.
Ohne die Unterstützung der Nachgenannten wäre diese Woche nicht möglich gewesen:
Familie Otterpohl, Familie Seiler, die Lehrer und Schüler der Fleesenseeschule, Pastor Kändler, Frau Professor Jacobeit.
Aber auch an alle übrigen, nicht genannten Helfer aus der Verwaltung, dem Bauhof, den Stadtwerken, unserem KiJuPa, an die Kreismusikschule, Frau Dr. Jaiser von der RAA mit dem Projekt Zeitlupe richtet sich mein Dank. Dank an die vielen Spender und Unterstützer, an die Künstler, die uns mit der Skulptur, dem Porträt und dem Film bleibende Werke geschaffen und übergeben haben, an die Beethe-Stiftung, die Landeszentrale für politische Bildung, den Wittich-Verlag und den Nordkurier, die uns finanziell unterstützt haben.
Wir alle wollten und wollen zeigen, wie wichtig Erinnerung ist und ziviler Widerstand gegen politisch und wirtschaftlich getriebene Kriegstreiberei, um Kriege zu verhindern.
Und wir wollen aufklären, was der Krieg damals für jeden Einzelnen bedeutet hat und das wir das nicht vergessen dürfen, um dieses Leid nicht zu wiederholen.