35 Jahre Stadtsanierung – das bedeutet einen Blick zurück, einen Blick auf die Gegenwart und einen Blick in die Zukunft. Bei einem kleinen Empfang am 7. November 2025 berichtete Bürgermeister Axel Müller über die Malchiner Stadtsanierung.
Ein Blick in die Vergangenheit
Als die Stadtsanierung Anfang der 1990er Jahre begann, befand sich die Innenstadt von Malchin in einem desolaten Zustand. Viele Gebäude waren sanierungsbedürftig, die Straßen grau und trist, die historische Bausubstanz drohte zu verfallen.
Mit dem Beschluss der Stadtvertretung vom 26. August 1992 wurde das Sanierungsgebiet „Altstadt“ mit einer Fläche von 9,5 Hektar förmlich festgesetzt und 1997 um das „Erweiterungsgebiet Altstadt“ (3,4 Hektar) ergänzt. Der Fokus lag dabei insbesondere auf der mittelalterlichen Stadtmauer, dem Bereich Fangelturm, der Teich- und Mühlenstraße, der Bleiche sowie dem Teichberg – Bereiche, die uns bis heute beschäftigen.
Ein Glücksfall war der Vertrag mit der Gesellschaft für Ortsentwicklung und Stadterneuerung mbH (GOS) Kiel, die seit dem 17. Dezember 1990 als treuhänderischer Sanierungsträger die Stadt Malchin begleitet. Auf Antrag der Stadt wurde Malchin 1991 in das Städtebauförderprogramm aufgenommen – sprichwörtlich ein „Sechser im Lotto“.
Ein Blick auf die Gegenwart
Heute zeigt sich, wie erfolgreich diese Entscheidung war.
Aus einer grauen, teils verfallenen Innenstadt ist eine farbenfrohe, lebendige Stadtmitte geworden. Natürlich gibt es noch Herausforderungen – etwa die Belebung der Innenstadt nach dem Rückgang des stationären Einzelhandels. Gründe dafür liegen jedoch weniger in der Stadtsanierung selbst, sondern in allgemeinen Entwicklungen wie dem wachsenden Online-Handel und der Ansiedlung großer Einkaufszentren an den Stadträndern.
Trotzdem ist Malchin in der glücklichen Lage, noch immer engagierte Einzelhändler im Stadtzentrum zu haben – ein Umstand, den Stadt und Bürger gemeinsam bewahren und fördern wollen.
Ohne die Städtebauförderung wäre diese positive Entwicklung kaum möglich gewesen. Sie war und ist eines der erfolgreichsten Förderinstrumente, die Bund und Länder zur Verfügung stellen.
Ein Blick in die Zukunft
Die Städtebauförderung bleibt auch in Zukunft ein wichtiges Instrument, um Stadtentwicklung nachhaltig zu gestalten. In Malchin steht als nächster Schritt die „Bahnhofsvorstadt“ im Fokus – das Gebiet vom Bahnhof über die Bahnhofstraße bis zum Forstamt.
Die vorbereitenden Untersuchungen für dieses neue Sanierungsgebiet mit einer Größe von 14 Hektar sollen durch Beschluss der Stadtvertretung am 17. Dezember 2025 auf den Weg gebracht werden.
Zahlen, die für sich sprechen
Das gesamte bewilligte Projektvolumen der Stadtsanierung beträgt 36,5 Millionen Euro, davon:
| • | Städtebaufördermittel: 23,3 Mio. € | ||
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| - | Anteil Bund/Land: | 16,3 Mio. € |
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| - | Anteil Stadt: | 7,0 Mio. € |
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| Investitionen in die städtische Infrastruktur: | 13,82 Mio. € | |
| Beispiele: | ||
| • | Rathaus: | 2,83 Mio. € |
| • | Marktplatz: | 1,45 Mio. € |
| • | Stadtmauer: | 1,30 Mio. € |
| • | Teich- und Mühlenstraße: | 979.000 € |
| • | Kirchplatz: | 763.000 € |
| • | Steinstraße: | 641.000 € |
| • | Sanierung Steintor: | 180.000 € |
| • | Fangelturm: | 170.000 € |
| • | Kalensches Tor: | 135.000 € |
| • | Teilgebiet Strietfeld/Am Wall: | 492.000 € |
| • | Weitere Straßen wie Pastinakel-, Lange-, Petersilien-, Steintormauer-, Rosmarien- und Schultetusstraße: | 1,83 Mio. € |
Auch private Eigentümer haben kräftig investiert: 89 Gebäude wurden mit einem Investitionsvolumen von 3,17 Mio. € saniert – darunter viele prägende Häuser in der Steinstraße und an der Strelitzer Straße.
Von der grauen Maus zur liebenswerten Stadt
Fast 35 Jahre Stadtsanierung sind für Malchin eine Erfolgsgeschichte.
Die Stadt hat sich von einer grauen, heruntergekommenen Innenstadt zu einer lebenswerten und liebenswerten Stadt entwickelt – ein Ergebnis, auf das alle Bürgerinnen und Bürger stolz sein können.
Ein besonderer Dank gilt:
Ein wegweisender Beschluss war der Kauf der Sparkasse – eine mutige, aber richtige Entscheidung. Das Gebäude ist stadtbildprägend und bietet großes Potential für die weitere Belebung der Innenstadt – ganz im Sinne der Ziele der Städtebauförderung.
Der Abschluss der Innenstadtsanierung wurde mit der Sanierung des Stadtparks gekrönt, der am 30. Oktober feierlich eingeweiht wurde – ein weiteres Schmuckstück im Herzen der Stadt.
35 Jahre Stadtsanierung in Malchin – ein Erfolgsmodell, das Mut macht, den Weg der Stadtentwicklung auch künftig entschlossen weiterzugehen.