Rund 80 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Malchin folgten am 25. November der Einladung zur Einwohnerversammlung in die Lindenhalle. Stellvertretend für den erkrankten Bürgermeister Axel Müller eröffnete die Erste Stadträtin Manuela Rißer die Veranstaltung. Neben ihr informierten Ordnungsamtsleiter Hannes Jähnke, der Leiter des Amts für Bau und Liegenschaften, Arno Harpeng, sowie Stadtbauhofchef Bernd Dummer über aktuelle Entwicklungen.
Einen zentralen Schwerpunkt bildete die kommunale Wärmeplanung. Dazu sprach Dr.-Ing. Malte Schümann von der Theta Concepts GmbH aus der Hansestadt Rostock. In einem rund 45-minütigen Vortrag stellte er die Schritte der Wärmeplanung vor – von der Bestands- und Potenzialanalyse über das Zielszenario 2040 bis hin zum finalen Wärmeplan. Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung im Amt Malchin am Kummerower See. Eine Live-Umfrage unter den Anwesenden zeigte klare Erwartungen: keine monopolartigen Strukturen, bezahlbare und stabile Wärmeversorgung sowie langfristige Preisstabilität. Im Fazit betonte das Team die guten örtlichen Voraussetzungen für erneuerbare Energien, einschließlich nutzbarer Abwärmepotenziale. In der anschließenden Diskussion spielte insbesondere die Tiefengeothermie eine Rolle – mit möglichen Bohrtiefen zwischen 1.400 und 1.800 Metern. Der Abschlussbericht wird für März 2026 erwartet.
Anschließend informierte Arno Harpeng über die geplanten Windvorranggebiete des Regionalen Planungsverbandes. Drei Flächen stehen derzeit zur Diskussion: Scharpzow, Demzin und Faulenrost. Aufgrund eines Mindestabstandes von 1.000 Metern zu Wohngebieten und wegen möglicher Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung gebe es jedoch Klärungsbedarf, insbesondere in Scharpzow. Bis zum 12. Dezember 2025 können Bürgerinnen und Bürger über Herrn Jennerjahn (Mail: jennerjahn@malchin.de) Stellungnahmen einreichen. In der Versammlung wurde das Thema durchaus kontrovers, aber auch mit Blick auf mögliche Chancen diskutiert.
Im weiteren Verlauf stellte Manuela Rißer eine Reihe abgeschlossener und laufender Projekte vor. Dazu gehören unter anderem der fertiggestellte Stadtpark mit Gesamtkosten von 650.000 Euro, die umfassende Sanierung der Siegfried-Marcus-Schule (9,4 Mio. Euro, Umzüge geplant für 2026 und 2027), die Sanierung des Parks Remplin (2,4 Mio. Euro), die Sanierung der Lindenhalle (4 Mio. Euro) sowie die Erneuerung des Peenebads mit dem Bau einer neuen Wärmehalle. Außerdem laufen die Revitalisierung des RAW-Geländes. Für die kommenden Jahre stehen die Sanierung und Erweiterung der Pestalozzi-Grundschule (ca. 3,1 Mio. Euro) sowie der eventuelle Neubau der Freiwilligen Feuerwehr Malchin (geplant rund 11 Mio. Euro) auf der Agenda.
Ordnungsamtsleiter Hannes Jähnke gab praktische Hinweise zu aktuellen Vorgängen im Stadtgebiet. So werden für die Landtagswahl am 20. September 2026 Wahlhelfer gesucht. Zudem wird am 27. November ein neuer Parkscheinautomat am Rathaus in Betrieb genommen; die Geräte in der Schweriner Straße und der Wargentiner Straße werden entfernt. Die Brandschutzbedarfsplanung wurde aktualisiert, an der Rewe-Baustelle sollen am 17. und 18. Dezember bei guter Witterung die Asphaltarbeiten beginnen.
Zum Abschluss konnten Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen. Dabei ging es unter anderem um die Bushaltestelle in Scharpzow sowie die Kreuzungsbereiche am Netto und Rossmann. Zudem kündigte die Stadt an, dass der Bereich rund um den Bahnhof in der nächsten Stadtvertretersitzung als mögliches neues Sanierungsgebiet beraten wird.
Um 20:43 Uhr schloss Manuela Rißer die Versammlung und dankte allen Beteiligten für ihr Interesse und ihre Anregungen.