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Malchiner Generalanzeiger
Ausgabe 2/2025
Stadt- und Gemeindeleben
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Projekt „MOOReturn“: 4,3 Millionen Euro für den Klimaschutz in Mecklenburg-Vorpommern

Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin wurde am 21. Januar 2025 der Förderbescheid für das wegweisende Projekt „MOOReturn“ offiziell übergeben. Mit einer Förderung von 4,3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) soll in Mecklenburg-Vorpommern ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Davon erhält die Stadt Malchin 1,3 Millionen Euro - vollständig gefördert - für die großflächige Wiedervernässung von Moorflächen.

Das Projekt, das im Januar 2025 offiziell gestartet ist, umfasst eine Fläche von rund 200 Hektar. Durch die Wiedervernässung der Moorgebiete können jährlich bis zu 3.400 Tonnen CO₂ eingespart werden. Unter der Leitung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) wird das Vorhaben wissenschaftlich von den Universitäten Bonn, Greifswald und Rostock begleitet. Zu den weiteren Projektpartnern zählen die Firmen Werner GmbH und Agrotherm, das Wasserwerk der Zukunft, die Michael-Succow-Stiftung sowie die Stadt Malchin mit Bürgermeister und eigens eingesetztem Moormanager.

Neben dem Klimaschutz bietet „MOOReturn“ zahlreiche Synergien: So wird beispielsweise die Biomasse aus den wiedervernässten Mooren für die Herstellung von Papier-, Verpackungs- und Baustoffen sowie chemischen Grundstoffen genutzt. Gleichzeitig entstehen Möglichkeiten zur lokalen Nutzung von Reststoffen in Nahwärmenetzen, ein wichtiger Baustein für die kommunale Wärmeversorgung. Das Vorhaben gilt somit als zentraler Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung.

Auch in anderen Bereichen setzt das Projekt neue Maßstäbe. Durch das Florafuel-Aufbereitungskonzept können biologische Reststoffe wie Laub, Grünschnitt und Gartenabfälle verwertet werden, was nicht nur die Luftqualität verbessert, sondern auch die Lebensqualität in der Region erhöht. Am Standort Malchin könnten die so aufbereiteten Reststoffe künftig auch in der Lebensmittel- und Tierfutterindustrie eingesetzt werden.

Die Bedeutung des Projekts für die Region geht weit über den Klimaschutz hinaus. Es bietet die Möglichkeit, neue Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote an der Berufsschule Malchin zu etablieren, was den Schulstandort sichert und aufwertet. Zudem stärkt „MOOReturn“ das Image von Malchin als innovative Region im ländlichen Raum.

Die Projektförderung ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Bei einer positiven Zwischenbilanz kann die Laufzeit auf insgesamt zehn Jahre verlängert werden. Bürgermeister und Projektpartner zeigten sich bei der Übergabe des Förderbescheids zuversichtlich, dass „MOOReturn“ nicht nur die Region nachhaltig verändern, sondern auch als Modellprojekt für andere Kommunen in Deutschland dienen wird.