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Malchiner Generalanzeiger
Ausgabe 8/2025
Stadt- und Gemeindeleben
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Treffen zur Gründung eines Kinder- und Jugendbeirats

Am 20. Mai 2025 fand im Rahmen eines Treffens des Kinder- und Jugendbeirats ein bedeutender Austausch im Wasserwerk der Zukunft in Malchin statt. Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Bürgermeister Axel Müller und Manuela Rißer als Erste Stadträtin, Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter, Mitglieder verschiedener Ausschüsse, Lehrkräfte, Schulbegleiter, Jan Tessin vom Mediatop, Frau Nötzel vom Kinder- und Jugendbüro sowie viele engagierte Kinder und Jugendliche, kamen zusammen, um über die zukünftige Mitgestaltung ihrer Stadt zu sprechen. Die Eröffnung übernahm Manuela Rißer, bevor sich die Anwesenden in kleinen Gruppen mit der Frage auseinandersetzten: Welche Erwartungen habe ich an den Kinder- und Jugendbeirat?

Bereits nach kurzer Zeit wurden vielfältige und konkrete Ideen zusammengetragen. Der Wunsch nach einem respektvollen Miteinander und einem aktiven Ideenaustausch mit der Stadtverwaltung stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie das Bedürfnis, als junge Menschen Demokratie praktisch erleben zu können. Kinder und Jugendliche wollen nicht nur gehört werden, sondern auch mitentscheiden. Besonders wichtig war den Teilnehmenden, dass ihre Ideen ernst genommen und aktiv in politische Prozesse eingebracht werden – etwa durch die Möglichkeit, in Ausschüssen wie dem Schul- oder Sozialausschuss vorzupreschen oder in der Stadtvertretung ihre Anliegen vorzutragen. Auch wurde der Wunsch geäußert, Verantwortung für konkrete Projekte wie den Bolzplatz am Wedenhof zu übernehmen. Eigene Aktivitäten wie Turniere oder Festivals sollen künftig stärker von Jugendlichen selbst organisiert und umgesetzt werden.

In der bereits bestehenden Satzung des Kinder- und Jugendbeirats ist festgelegt, dass Mitglieder zwischen neun und 18 Jahre alt sein sollen und eine Schule in Malchin besuchen müssen. Ursprünglich war geplant, fünf Mitglieder in die Ausschüsse zu entsenden, doch das große Engagement und die hohe Anzahl an Freiwilligen – zehn Jugendliche möchten aktiv mitwirken – zeigt, dass das Interesse weit über die Erwartungen hinausgeht. Der offizielle Start des Beirats ist nach den Sommerferien vorgesehen.

In einem weiteren Teil des Treffens ging es um gute Ideen für die Stadt – sowohl bestehende als auch noch nicht umgesetzte. Positiv hervorgehoben wurden unter anderem die Spielplätze und das Schwimmbad. Doch es wurden auch neue Wünsche geäußert: ein Skaterpark, die Sanierung des Gymnasiums ein Labyrinth, Liegen im Schwimmbad, eine Graffiti-Wand, das legale Anbringen von Stickern, ein richtiges Jugendzentrum mit warmem Essen, ein Tonstudio, Streetworker-Angebote, bessere Verkehrsverbindungen und mehr Möglichkeiten zum Trainieren im Winter. Auch ein regelmäßiger Austausch mit anderen Städten sowie mehr Veranstaltungen für Jugendliche, wie Teenie-Partys oder Diskoabende, wurden angeregt.

Ein zentrales Thema war zudem die Frage nach einem Jugendclub. Die Jugendlichen wünschen sich einen Ort, der entweder in Schulnähe oder zentral in der Stadt liegt und neben Freizeitangeboten auch Möglichkeiten für Treffen, kreative Projekte und Veranstaltungen bietet. Lehrerin Anja Geschwandtner betonte, dass in Malchin bereits vieles für Jugendliche gemacht werde, allerdings müsse das Netzwerk noch besser verknüpft werden, um mehr junge Menschen zu erreichen.

Die Veranstaltung war ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig in politische Prozesse einzubeziehen. Der Kinder- und Jugendbeirat in Malchin zeigt, wie junge Stimmen die Stadt aktiv mitgestalten können – engagiert, kreativ und zukunftsorientiert.