Appelhagen 18.9.2023. Die 2022 gegründete Zepelin Stiftung Appelhagen wird sechs Projekte in Teterow und der Mecklenburgischen Schweiz mit insgesamt über 25.000 Euro fördern. Die Stiftungsmittel fließen vor allem in die Jugendarbeit, die Betreuung von Geflüchteten und die Musikschule Teterow. Gemeinsam mit der Handwerkskammer wird darüber hinaus ein Programm zur Förderung der beruflichen Ausbildung gestartet. „Ich freue mich außerordentlich darüber, dass die Stiftung schon in ihrem ersten Jahr auf so ein großes Interesse trifft“, sagte der Stifter und Vorstandsvorsitzender Joachim von Zepelin.
Der in Prebberede ansässige und vornehmlich in der Jugendarbeit engagierte Verein PowerOn war gleich mit drei Projektanträgen erfolgreich. Mit 5000 Euro bezuschusst die Zepelin Stiftung Appelhagen eine „Empowerment Academy“, mit der Jugendliche über mehrere Wochen professionell für ihr Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit ausgebildet werden sollen. Weitere 5000 Euro gibt es für das jährlich stattfindenden Kindercamp während der Sommerferien. Außerdem bekommt PowerOn 1000 Euro für ein mehrtägiges Treffen von ehrenamtlichen Helfern und Teilnehmern an Projekten, um neue Perspektiven für den Verein zu erarbeiten.
Die Musikschule Teterow erhält ebenfalls 5000 Euro für ein „Update für das digitale Zeitalter“. Dahinter verbergen sich die Anschaffung erster elektronischer Instrumente, eines digitalen Tonstudios und der dazu gehörenden Software und Technik. 150 Schülerinnen und Schüler können diese neue Technik im Unterricht nutzen, zwölf von ihnen auch in verschiedenen Ensembles.
Das Sozialwerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde plant das mehrjährige Projekt „Willkommenslotsin for Youngsters“, dessen Konzept auf Erfahrungen mit dem Willkommenscafé für Geflüchtete in Teterow zurückgeht. Viele vor allem junge Geflüchtete sind durch Flucht- und Kriegserfahrungen traumatisiert und kämpfen mit psychischen Herausforderungen, für die es nur wenige Hilfsangebote gibt. Gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern soll das Projekt Willkommenslotsin solchen Kindern und jungen Erwachsenen mit psychosozialer Beratung zur Seite stehen, sie bei Bedarf an Spezialisten vermitteln, sie vor allem aber dabei unterstützen, einen geregelten und gesunden Tagesablauf als Grundlage für eine positive persönliche Zukunft zu entwickeln. Den Großteil der notwendigen Mittel hat das Sozialwerk bei der „Aktion Mensch“ beantragt. Die Zepelin Stiftung Appelhagen hat für den Fall einer Bewilligung zugesagt, die notwendigen Eigenmittel und Verwaltungskosten in Höhe von 6900 Euro im kommenden Jahr und knapp 30.000 Euro in den folgenden vier Jahren zu übernehmen.
„Gegen das Vergessen und für die Zukunft“ ist der Name eines ökumenischen Projekts, bei dem im kommenden Winter 21 junge Menschen aus den drei Teterower Kirchengemeinden der Evangelisch-Lutherischen, Baptisten und Katholiken zu einer zehntägigen Studienreise nach Israel aufbrechen werden. Dabei geht es um die Erinnerung an die Shoa ebenso wie um Aufklärung über Rassismus und Antisemitismus. Die Zepelin Stiftung Appelhagen macht die Reise möglich, indem sie die zur Finanzierung bislang fehlenden 2570 Euro beisteuert.
Kuratorium und Stiftungsrat der Stiftung haben zudem beschlossen, gemeinsam mit der Handwerkskammer Güstrow ein Förderprogramm für die berufliche Ausbildung ins Leben zu rufen. Gesucht wird der oder die Auszubildende des Jahres. Nicht allein eine gute Gesellenprüfung soll dafür entscheidend sein. Wer sich auch noch ehrenamtlich engagiert, hat noch bessere Chancen auf den Titel, der mit einem Preisgeld von 1000 Euro und einem Zuschuss von 3000 Euro für die Meisterschule verbunden ist. 500 Euro gibt es obendrauf, die der oder die GewinnerIn an eine gemeinnützige Organisation spenden darf. Außerdem wird ein Stipendienprogramm für Auszubildende nach der Zwischenprüfung aufgelegt. Den drei Jahrgangsbesten soll das Lehrgehalt für den Rest der Ausbildungszeit um bis zu 150 Euro im Monat aufgestockt werden. Auch hier hilft es, wenn sich jemand ehrenamtlich engagiert.
Neu ins Kuratorium der Stiftung wurde Sylvia Henschel gewählt, die Gründerin und langjährige Leiterin der Galerie im Bahnhof in Teterow. Dazu Joachim von Zepelin: „Sylvia Henschel hat mit ihrer Galerie nicht nur großartige und nachhaltige Aufbauarbeit in und für Teterow geleistet, sie verfügt auch über ein weitgespanntes Netzwerk in der regionalen und überregionalen Kunst- und Kulturszene, mit der die Arbeit der Stiftung auf diesen Gebieten wesentlich gestärkt werden kann.“
Die Familie von Zepelin (auch: von Zeppelin) hat ihren Ursprung in Mecklenburg. Bis zur Enteignung 1945 gehörten die Stammgüter Appelhagen und Mieckow in der Mecklenburgischen Schweiz mehr als 500 Jahre lang Mitgliedern der Familie. Nach der Wiedervereinigung 1989 gelang es, einen Teil der Flächen zurück zu erwerben. Mit den Pachteinnahmen dieser Flächen finanziert die im Herbst 2022 gegründete Zepelin Stiftung Appelhagen soziale, kulturelle, ökologische und Bildungsprojekte in der Stadt Teterow und im Amtsbezirk Mecklenburgische Schweiz. Vereine, Initiativen und Ideengeber aus der Region können sich um Unterstützung für ihre Projekte bewerben. Anträge über bis zu 300 Euro können jederzeit gestellt werden, Anträge darüber jeweils bis zum 31. Juli eines Jahres.
Zepelin Stiftung Appelhagen
Schröderstraße 10, 10115 Berlin
Email: info@zepelin-stiftung-appelhagen.de
Webseite: zepelin-stiftung-appelhagen.de
Joachim von Zepelin, Berlin, Vors.
Jörg Schorling, Groß Roge
Debora Vichel, Teterow, Vorsitzende
Hans Müller, Dalkendorf, Stv.
Matthias Hantel, Alt-Sührkow
Steffen Schröder, Thürkow/Teterow
Neu: Sylvia Henschel, Panschenhagen
Joachim von Zepelin, Berlin, Vors.
Verena von Zepelin, Braunschweig, Stv.
Marie-Isabel Orellana-von Zepelin, Chile
Angelika von Zepelin, Sonnenbühl