Werner Schinko, am 04. Oktober 1929 in der Tschechoslowakei geboren, besuchte als Sohn eines Schneiders ab 1935 die Volkshochschule im böhmischen Wurzeldorf. An der Staatsfachschule für Schmuckindustrie nahm er 1943 eine Lehre als Glasmaler auf. Doch der 2. Weltkrieg sollte auch das Leben seiner Familie verändern. Wie viele junge Menschen seiner Zeit wurde Werner Schinko 1945 zum Volkssturm eingezogen. Er hatte Glück, kam nicht zum Einsatz, blieb unbeschadet und am Leben.
Mit dem Ende des 2. Weltkrieges aus dem Sudetenland vertrieben, kam der 17-jährige Schinko auf einem Schleppkahn in Röbel an, umgesiedelt, Vertriebene aus dem Sudetenland.
Zunächst Hilfsarbeiter in einer Drechslerwerkstatt, studierte er in den 50igern an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Für seine Diplomarbeit fertigte er Holzschnitte zu Fritz Reuters Erzählung „Kein Hüsung“. Kehrte jedoch 1955 nach Röbel zurück und war fortan als freischaffender Grafiker tätig.
Als einer der bedeutendsten Buchillustratoren in der DDR arbeitete er für den Hinstorff Verlag, illustrierte zahlreiche Kinderbücher und übernahm auch die Titelgestaltung für die Zeitschrift der Grundschullehrer „Die Unterstufe“.
Er unternahm Studienreisen nach Moskau und Damaskus in Syrien. Und beteiligte sich an zahlreichen Kunstausstellungen im In- und Ausland.
Seine neue Heimat jedoch blieb das mecklenburgische Städtchen Röbel, deren Häuserzeilen er bereits 1946 kurz nach seiner Ankunft skizzierte. Später schließlich wurden Fassaden historischer Häuser nach seinen Grafiken restauriert!
Zu den zahlreichen Bildern des Nordens, die Werner Schinko schuf, gehört auch das farbige Vogelschaubild unserer Stadt, heute in unserer Stadtinformation in den Abmaßen von ca. 0,58 x 0,83 für nur 5,75 Euro als Plakat käuflich zu erwerben.
Ein Stück Zeitgeschichte. Alles ist im Wandel.
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