Die Dohlen in der eigentlichen Brutstätte der Schleiereule, unterm dem Dach des Burgturms.
Die wachsame Taube füttert liebevoll ihre Jungen. Rechts im Bild ein junger Turmfalke. Regungslos sitzt er viele Stunden.
In diesem Moment verliert das Taubenpärchen seine Jungen.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz und nach europarechtlichen Vorschriften (Art. 12 FFH-Richtlinie) sind die Nistplätze aller in Gebäuden brütenden Wild-Vogelarten und aller gebäudebewohnenden Fledermausarten „besonders“ und „streng“ geschützt.
Während der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Jahre 1998 wurden mit finanzieller Unterstützung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg Nistmöglichkeiten für bei uns gebäudebewohnende Tierarten geschaffen.
Im Dachraum des Turms sorgen seitdem Nistquartiere für den Fortbestand von Schleiereule und Turmfalken, wobei letztere seit einigen Jahren vorzugsweise offene Balkenlöcher über dem Eingangstor nutzen.
Öffnungen im Traufbohlenbereich erwarten die jährliche Ankunft unserer Mauersegler und werden nach lang erhoffter Rückkehr regelmäßig durch unsere kleinen drolligen Dohlen genutzt. Der putzige Rabenvogel fliegt gern geschützt in Kolonien. Weit hört man seinen lauten melodisch klingenden Ruf.
Zum Mauerwerksbereich von Wehrgang und Turm gehören offene Balkenlöcher, in deren Hohlräumen hinter lose eingelegten Steinen sich unsere Mauersegler ebenso wohl fühlen. Aber auch Singvögel sind hier gern zu Hause.
Hohlräume über Gewölbedecken im Turm dienen den Fledermäusen als Winterquartier.
Die Erreichbarkeit ist durch Öffnungen im 2,5m starken Mauerwerk gewährleistet.
Hier und anderswo in der Burg verbringen sie die Tagesstunden und halten ihren Winterschlaf.
Seit dem Jahre 2022 begleiten wir das Brutgeschehen und den Alltag dieser Fleder- und Vogelarten nicht nur visuell mit dem Auge, sondern auch optisch mittels Infrarotkameras und zeigen das Leben unserer gefiederten Mitbewohner im Lifestream auf unserem Großbildschirm in der Hofstube!
Ermöglicht wurde das Projekt durch Förderung der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, mit Mitteln der Umweltlotterie Bingo.
Unterstützung fanden wir beim Leiter des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide und beim NABU, Regionalverband Parchim.
Gemeinsam mit dem Naturschutzwart des Landkreises Ludwigslust-Parchim und dem NABU Regionalverband Parchim wollen wir Kinder, Jugendliche und Schüler*innen im Rahmen der Umweltbildung über das Leben heimischer Vogel- und Fledertiere informieren, mit dem Ziel sie für den Schutz unserer Artenvielfalt zu sensibilisieren.
In unserem Faltblatt erfahren Sie, liebe Neustädterinnen und Neustädter, mehr über „Tiere in mittelalterlichen Burgen“.
Sollten die Brutstätten unserer wildlebenden Vögel nicht belegt oder bereits verlassen sein, zeigen wir Ihnen erste zauberhafte Filmaufnahmen, die in einer Zusammenarbeit zwischen dem Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und dem Museum unserer Burg entstanden.
Erfreuen Sie sich an unseren Turmfalken, unseren Dohlen und Tauben, manchmal auch dem schnellen Flug unserer Mauersegler.
Das erwachende Leben, der liebevolle Umgang mit den Jungen, ihre mühselige Fütterung und schließlich erste aufregende Flugversuche.
Aber auch das Sterben der einen Tierart, um der anderen das Leben zu ermöglichen, ist in diesem Film dokumentiert. Es erscheint uns grausam, schmerzt unsere Seelen und ist doch unerlässlich, um den Fortbestand dieser Lebensgemeinschaft und unserer vielfältigen Flora und Fauna zu sichern.
Wir heißen Sie herzlich willkommen im Lebensraum der Burg Neustadt-Glewe!
038757 / 50065
b.kley@neustadt-glewe