Liebe Bürgerinnen und Bürger des Amtes Neustadt-Glewe. Wir haben bereits November und das Jahr 2023 neigt sich dem Ende entgegen. Vor genau einem halben Jahr habe ich Ihnen hier sehr euphorisch geschrieben, was alles noch geplant ist... in diesem Jahr.
Sehen wir uns heute um, sind die Resultate eher ernüchternd. Da gibt es zum einen die eher unauffälligen Maßnahmen, wie zum Beispiel unsere Löschbrunnen. Hier haben allerdings nur 3 der 5 Bohrungen zum Erfolg geführt. Das andere sind Maßnahmen ohne sichtbares Ergebnis. Dazu gehört die Ersatzbeschaffung für das Blievenstorfer Löschfahrzeug und die Errichtung der Agri-PV-Anlage Elysium Solar Blievenstorf. Beides sind extrem bürokratische Prozesse.
Bei langwierigen Maßnahmen dieser Art - denn wir sprechen hier nicht mehr von Wochen oder Monaten, sondern von Jahren - kann eine ehrenamtliche Gemeindevertretung schon mal Mut und Hoffnung verlieren. Nicht der Glaube an das jeweilige Projekt geht verloren, sondern das Verständnis für verkomplizierendes Verwaltungshandeln und egoistischen Aktionismus.
Wir Gemeinde- und Stadtvertreter können nur Ideen initiieren und die notwendigen Beschlüsse fassen. Aber wenn im Anschluss nicht alle entscheidenden Institutionen und Ebenen wie Zahnräder sauber ineinander takten, kommt das Uhrwerk „Projektfortschritt“ zum Stillstand und lässt sich nur mit großem persönlichem Engagement wieder in Gang bringen. Ich schreibe Ihnen das hier nicht um zu jammern oder mich zu rechtfertigen, nein ich möchte Sie um Verständnis bitten - getreu dem Motto: „Gut Ding braucht Weile“. Wir ehrenamtlichen Kommunalpolitiker bleiben dran, versprochen!
Das Maßnahmen unbürokratisch und trotzdem förmlich korrekt ablaufen können, haben wir gemeinsam mit der Amtsverwaltung bei der Beschaffung des neuen Fahrzeugs der Gemeinde bewiesen. Es geht also auch zügig, wenn alle wollen. Dafür ein Dankeschön ans Amt - besonders im Namen unseres Gemeindearbeiters!
Der Radiosender OSTSEEWELLE hat uns Blievenstorfer gebeten, die geplante Einweihung des „Ostseewelleweg“ aus terminlichen Gründen ins Frühjahr zu verschieben. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, schließlich liegen die Straßenschilder schon bereit!
Noch ein anderes Thema beschäftigt mich zurzeit. In den letzten Wochen bin ich immer wieder in Situationen geraten, in denen über unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund unschön gesprochen wurde. Und das nicht leise und hinter vorgehaltener Hand, sondern auf offener Straße oder im Supermarkt. Ich kann mich in diesen Momenten nur fremdschämen. Vermutlich bin ich nicht der Einzige, dem es so geht.
In Kürze beginnt die Adventszeit, wie wäre es mal mit einem freundlichen Lächeln oder ein paar netten Worten diesen Menschen gegenüber, denn glauben Sie mir, niemand verlässt freiwillig seine Heimat ohne triftigen Grund.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen für den Rest des Jahres alles Gute!