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Neustädter Anzeiger
Ausgabe 12/2023
Vereine und Verbände
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Kultur- und Heimatverein Neustadt-Glewe e.V.

Bekannt ist, dass Graf Gunzelin von Schwerin 1300 in der Nähe der Burg die erste Messe in der „Andreaskirche“ stiftete. Ob diese mit der heutigen Kirche gleichgesetzt werden kann, konnte noch nicht ermittelt werden, denn im Kirchenvisitationsprotokoll von 1584 wird die Neustädter Kirche als Marienkirche“ bezeichnet. Sie trägt auch heute noch diesen Namen. Den großen Stadtbrand vom 26. auf den 27.Juni 1728 hat auch unsere Kirche nicht überstanden. Sie wurde als schlichtes, turmloses Gotteshaus wieder aufgebaut und 1736 eingeweiht. Hier sehen wir auch den Fachwerkanbau (Sakristei) an der Südseite.

Um die gesamte Kirche herum befand sich der städtische Friedhof. Dieser wurde 1795 vor dem Schweriner Stadttor (am heutigen Standort) neu angelegt. Durch den Schutt des Brandes von 1728 und durch mehrmaliges Sanieren der Straßen und Plätze kam es zu Erhöhungen des Geländes um 80 cm bis zu einem Meter. Dadurch steht unsere Kirche heute in einer „Mulde“.

Im Bild der Westgiebel.

Die Kanzel ist 1587 von dem berühmten Holzschnitzer Tömies Evers für die Marienkirche in Wismar gearbeitet worden. Nach dem Stadtbrand wurde sie für die Neustädter Kirche erworben.

Am 09.Dezember 1984 wurde die Winterkirche eingeweiht.

Sie befindet sich am westlichen Ende des Kirchenschiffes.

Heute präsentiert sie sich heller...

Und auch die Kirchenbänke wurden erneuert.

In den letzten Jahren wurde das Kirchenhaus aufwendig saniert und so für die nächsten Generationen gesichert.

Das erste neue Fenster, eingesetzt von Glasermeister Franz Hauschild, fotografiert 1996 von H.-J. Wilke.

Bei diesen Arbeiten wurde u.a. auf dem Kirchplatz Grabsteine gefunden. Einen von ihnen finden wir heute im Nordanbau der Kirche.

Eine ausführliche Beschreibung der Kirche St. Marien und der Arbeit der ev.- luth. Kirchengemeinde Neustadt-Glewe finden Sie in der Festschrift zum 775. Stadtjubiläum und unter www.khv-neustadt-glewe.de.

Das Kranich- / Storchenhaus

Die alte Drehbrücke einschließlich Schleusenanlage entsprach Anfang der 1950er Jahre nicht mehr den damaligen Anforderungen. Deshalb wurde der Entschluss gefasst, eine neue Anlage zu errichten. Die Einweihung der neuen Schleuse erfolgte am 14.August 1954.

Der alte Eldearm wurde verfüllt und rechts daneben wurde ein Mehrfamilienhaus errichtet. Das zuvor hier stehende einstöckige Fachwerkhaus war damals nicht zum Restaurieren „geeignet“,

Nach der Fertigstellung des Haues staunten die Neustädter nicht schlecht. Den Giebel zur Straßenseite zierten zwei Kraniche. Aber bald sprachen alle nur noch vom „Storchenhaus“. Dieses Bild von Malermeister Hans Turner und seiner Tochter Käthe hat Jahrzehnte das Straßenbild geprägt.

Nach der Wende wurde das Haus saniert und die „Störche“ verschwanden hinter einer Dämmschicht. Wo einst ein Kunstwerk strahlte, sah der Betrachter nur noch Kunststoffklinker.

Nachdem die ersten Fugen und auch Klinker herausgebrochen waren, wurde im Jahr 2023 der Giebel erneut saniert. Eine verkleidete Rüstung versperrte den Blick.

Umso größer war die Überraschung, als am 17. Oktober 2023 dieses Bild zum Vorschein kam. Gemalt hat es der Malerbetrieb von Malermeister Detlef Unger, Inhaber Kay Roby. Es ist eine schöne Hommage an das verdeckte Bild, es fand bereits viel Zuspruch bei den Neustädtern.

Jetzt haben wir wieder unser „Storchenhaus“. Das nennen wir „Heimatgeschichte“ bewahren -die Mitglieder des Kultur- und Heimatvereins Neustadt-Glewe e. V. bedanken sich, bestimmt auch im Namen vieler Einwohner, bei der Neustädter Malerfirma.

Gerhard Düker