Glücksgriff oder Hauptgewinn?

Ein jahrzehntelang im Fokus stehender Schandfleck ist verschwunden. Ein unansehlicher Müllhaufen von über 5000 t illegal abgelagerter Altreifen ist plötzlich weg. Über 1,2 Mio Euro Entsorgungskosten und ein Paketverteilerzentrum mit Arbeitsplätzen für über 160 Beschäftigte steht vor der Vollendung.

Es ist höchste Zeit, den Organisatoren, den Initiatoren, den Macherinnen und Machern und allen aktiven Helfern dieses Projektes „Danke“ zu sagen. Besonders all denen, die vor Ort waren und alle Probleme lösten – bis hin zur Umsetzung von Schildkröte und Eidechsen (Ralf Brede- unser Einwohner könnte da Stunden drüber berichten).

Ich spreche nicht nur für uns Brenzer, sondern auch für unsere Amtsgemeinden Blievenstorf und Neustadt Glewe - also für rund 7900 Einwohner und die gesamte Region bis Schwerin, Parchim und Umgebung.

Die „Ausdauer“ der Brenzer hat sich gelohnt. Nach über 30 Jahren illegalem Reifenablagerungsplatz fühlt es sich an wie ein Hauptgewinn!

Für uns als kleine Gemeinde gab es keine reelle Chance, die Atlasten auf dem Areal fachgerecht zu entsorgen. Wir haben viel versucht - alle Mühen waren umsonst, Investorenanfragen hatten wir auch - aber auch das lief ins Leere.

Unser Brenz wäre finanziell in den Ruin getrieben worden, hätte alle anderen Aufgaben vernachlässigen müssen.

Fördermittel in der von uns benötigten Höhe gab es schlicht nicht.

So haben sich die Gemeindevertreter schon 2010 ganz bewußt entschieden: das Areal wird eingezäunt und bleibt liegen, bis alles andere im Dorf fertig ist.: egal was passiert!!! Und glauben Sie mir: Es ist viel passiert. Aufforderungen, die Reifen endlich fachgerecht zu entsorgen, bekam ich mehrmals.

Und nun kam die BREMER Projektentwicklung GmbH Dortmund mit der Wirtschaftsförderung.

Wir verhandelten, wogen das Für und Wider ab, leiteten alles Notwendige in die Wege, und nun gab es nach nicht einmal 2 Jahren die Teilübergabe an einen Weltkonzern - der UPS (United Parcel Service), ein US-amerikanisches Logistikunternehmen. (Seit das Unternehmen von einem unternehmerischen Teenager mit einem Darlehen über 100 USD als kleiner Kurierdienst gegründet wurde, ist UPS mit seinen mehr als 500.000 UPS Mitarbeitern weltweit im Bereich Transport und Logistik führend und bietet innovative Lösungen für große und kleine Kunden an.)

Einige Brenzer haben mich gefragt: Hä? Die Reifen einfach so weg? Neubau? Wer macht denn so was? Die schenken uns doch Nichts! Was habt ihr da "gedreht"???

Gar nichts! Hauptgewinn - nenne ich das!

Welche Gemeinde kann schon von sich behaupten, aus nur einem Euro Verkaufserlös Millionen von Euro Gewinn mit 160 festen Dauerarbeitsplätzen eines Weltkonzerns zu schöpfen? Wir sind dem Investor und allen Beteiligten unendlich dankbar!

Und sollte Jemand Hilfe benötigen:

Auf die 492 Brenzer Einwohner können Sie sich verlassen! Versprochen!

Henry Topp

Bgm.