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Neustädter Anzeiger
Ausgabe 9/2023
Nachrichten aus dem Rathaus
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Ausstellungseröffnungen in der Galerie

Britta Kley berichtet aus dem Werdegang des Schülerprojektes

Trompetenklänge- Johannes Witt und Christian Krüger begleiten die Eröffnung musikalisch

Daniel Piasecki übergibt an den Bürgermeister Steffen Klieme einen Rahmen mit „neuen Geschichten“.

„Geschichte(n) auf Briefmarken“ in der Galerie der Burg

Am 03. September 2023 eröffnete der Bürgermeister unserer Stadt zwei Ausstellungen, die insbesondere der 775 Jahrfeier unserer Stadt gewidmet sind.

Postwertzeichen selbst gemacht – Ein Schülerprojekt

„Gemeinsam mit Euch wollen wir die Geschichte unserer Stadt durchstöbern und aus Ereignissen und Bildern künstlerische Motive entwickeln, zur Herausgabe einer eigenen Briemarkenserie und eines besonderen eigenen Briefumschlags.“

So erging im Herbst 2021 unser Aufruf an die Schülerinnen und Schüler der Karl-Scharfenberg-Schule unserer Stadt.

Durch Unterstützung der Direktorin Ute Ott und Stellv. Direktorin Silke Schulz begann im Frühjahr 2022, verzögert durch das Corona-Virus, unser spannendes Projekt.

In einer Präsentation erfuhren die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 und 8 zunächst Beachtenswertes über sichtbare und nicht sichtbare „Momente“ der Stadtgeschichte.

In Zusammenarbeit mit dem Künstler Hellmut Martensen und dem Philatelisten Daniel Piasecki begannen sogleich unsere interessanten Arbeitsstunden.

Mit Acrylfarben entstand die erste Briefmarkenserie. Wichtige historische Objekte unserer Stadt von Schülerinnen und Schülern auf Papier gebracht.

Weil so schön, entwickelten wir im Jahre 2023 eine zweite Briefmarkenserie. In der grafischen Technik des Linolschnitts, wandten sich die Schülerinnen und Schüler Themen der Industriegeschichte zu.

Erstaunlich, wie intensiv, konzentriert, fleißig und zügig die Schülerinnen und Schüler ans Werk gingen. Es war uns eine Freude.

Die Stadt Neustadt-Glewe dankt, Laura, Charlotte, Sarah, Fabienne, Anna, Melina, Jean-Pierre, Layla Joyce, Jasmin, Cedrik, Nick und Nelly für ihre Arbeit, für ihr Interesse an der Geschichte und Kultur unserer Stadt.

Die exklusiven Jubiläumsbriefmarken, der Ersttagsbrief und der Sonderstempel sind erstmalig am 23. und 24. September 2023 von 10:00 bis 18:00 Uhr in der Kunstgalerie der Burg Neustadt-Glewe an einem Stand der Nordbrief GmbH erhältlich.

Während der Veranstaltung können unsere Gäste bei einer Aktion von Schülerinnen und Schülern mitmachen und mit eigenen Augen die Linolschnitt-Technik erleben, in der die Motive für den zweiten Teil der Briefmarken entstanden sind.

Ausstellung des Postwertzeichenvereins v. 1894 Metropolregion Hamburg e.V.

Beförderte Briefe und auch Briefmarken gewähren einen Einblick in die Geschichte. Dabei können auch Vermerke des Postboten auf dem Brief oder ein Aufdruck auf der Briefmarke viel über die damaligen Verhältnisse aussagen.

Dies kann Frau Kley sicher bestätigen als wir einiges an Material durchgesehen haben, in Vorbereitung auf diese Ausstellung.

Oft sind mit Briefen Geschichten verbunden. Geschichten sind Teil der Geschichte und Geschichte ohne Geschichten ist nicht vorstellbar.

Unsere Ausstellung betrachtet hierbei verschiedene Epochen und Themen. So haben wir die Geschichte einiger Burgen und Schlösser aus Portugal, die Arktisforschung, Indigene Völker, die Geschichte der Pferde oder unter anderem einige Aspekte der Postgeschichte von Neustadt-Glewe in der Ausstellung, um einige Beispiele zu nennen.

Am 3. September 1864, also der Tag der Eröffnung der Ausstellung vor genau 159 Jahren wurde ein Brief von Neustadt in Mecklenburg (diesen Namen hatte Neustadt-Glewe damals) nach Sternberg geschickt. Das Porto wurde in bar am Postschalter entrichtet, daher wurde keine Briefmarke verwendet. Ab dem 1. Juli 1863 wurde das Porto über 2 Schillinge eingeführt, vorher hat es für diese Strecke 1,5 Schillinge gekostet. Mit der Portoänderung sollte es für alle Orte günstiger werden, so die Aussage der damaligen Postverwaltung, für Neustadt traf dies nicht zu.

Auch wird das Thema der Inflation in und um Schwerin betrachtet. Die Inflation heute ist schwierig, die Bürger der Stadt Schwerin und Neustadt(-Glewe) hatten vor fast 100 Jahren sicher noch ganz andere Herausforderungen zu meistern. So kostete am 19. November 1923 das Porto für einen Brief in die Schweiz 60 Milliarden Mark. Ein Brief am 2. Oktober 1923 innerhalb von Schwerin mit einem Porto von 2 Millionen Mark, dies kann schon als ein „Schnäppchen“ bezeichnet werden.

Viele andere Briefe und Postkarten mit einer Geschichte sind im Rahmen der Ausstellung zu sehen. Ein weiteres Beispiel ist ein Schreiben aus dem Jahre 1880.

Das Großherzogliche Amt hat damals an die Stadt Neustadt in Mecklenburg ein Schreiben über den Schlossermeister Dröge aufgesetzt, dem der Gewerbeschein im Umherziehen entzogen werden sollte. Der damalige Bürgermeister von Neustadt – Herr Ludwig Krasemann war einer der Unterzeichner des Antwortschreibens an das Großherzogliche Amt, indem der Entzug des genannten Gewerbescheins bestätigt wurde.

Als ein kleines Dankeschön für die Möglichkeit die Ausstellung in der Kunstgalerie zeigen zu können, übergab Daniel Piasecki an Herrn Bürgermeister Steffen Klieme einen Rahmen mit verschiedenen Schreiben von anderen Bürgermeistern, die in Ihrem Städtenamen „Neustadt“ haben. Unter anderem haben Neustadt in Sachsen und Neustadt in Holstein jeweils ein Grußwort an die Stadt Neustadt-Glewe geschickt, die der Verein im Vorfeld der Ausstellung gesammelt hat.

Somit wurden Herrn Steffen Klieme einige neue Geschichten übergeben, vielleicht auch als Teil der neuen Geschichte.

An jedem Samstag (9., 16., 23. und 30. September) in der Zeit von 14:00 bis 15:45 ist jemand vom Verein für Postwertzeichensammler von 1894 Metropolregion Hamburg e.V. vor Ort.

Besuchen Sie unsere Ausstellungen bis zum 3. Oktober während der Öffnungszeiten des Museums in der Burg.

Britta Kley und Daniel Piasecki