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Strelitzer Echo
Ausgabe 15/2023
Redaktionelles
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Sanierungsbericht öffentlich vorgelegt

Der neu gestaltete Mühlengang zwischen Sandberg und Zierker Straße erschließt vorhandenen und geplante Grundstücke.

Stuckelemente am Gebäude Elisabethstraße 11.

Saniertes Wohnhaus Augustastraße 20.

Modernisiertes Wohngebäude mit Gewerbeeinheit Augustastraße 22.

Bisher 228 Gebäude in der historischen Innenstadt gerettet

Im Sanierungsgebiet „Stadtdenkmal Neustrelitz“ (Innenstadt) wurden in den Jahren 1991 bis 2022 unter anderem für die Modernisierung von Gebäuden, Straßen und Plätzen rund 116,5 Millionen Euro eingesetzt. Aus dem Städtebauförderprogramm des Bundes und des Landes liegen dafür allein Mittelbewilligungen in Höhe von 77,5 Millionen Euro vor, wobei sich die Stadt Neustrelitz mit einem Drittel an der Fördersumme beteiligt. Weitere Finanzierungen wurden unter anderem aus anderen Förderprogrammen (z. B. EFRE-Programm der Europäischen Union), aus Grundstückserlösen und zusätzlichen Eigenmitteln der Stadt aktiviert. Auch Ausgleichsbeträge der Eigentümer auf der Basis vorzeitiger Ablösebeträge fließen in den Finanzierungstopf ein.

Im September wurde der Stadtvertretung der Jahresbericht des Sanierungsträgers BIG Städtebau GmbH in öffentlicher Sitzung vorgelegt.

Seit 1991 wurden im Innenstadtbereich zwischen Hafen und Bahnhof, Louisenstraße und Tiergartenstraße 288 Gebäude von privaten Eigentümern mithilfe von Städtebaufördermitteln modernisiert. Dafür wurden circa ein Viertel der zur Verfügung stehenden Fördermittel eingesetzt. Gefördert werden kleinteilige Maßnahmen oder Vollmodernisierungen. 77 Erschließungsmaßnahmen machen ein weiteres Viertel des Fördervolumens aus. Der übrige Anteil fällt auf zwölf 12 Gemeinbedarfs- und Folgeeinrichtungen sowie sonstige Maßnahmen.

Im Jahr 2022 realisiert

Im Jahr 2022 wurde unter anderem die Neugestaltung des 256 Meter langen Mühlengangs abgeschlossen. Dadurch konnten die Grundstücke Zierker Straße 39 und 44 rückwärtig sowie neue Baugrundstücke erschlossen werden. Angebunden sind zudem der Parkplatz Sandberg und die Alte Kachelofenfabrik. Die Gesamtkosten betrugen rund 523.000 Euro.

In der Glambecker Straße wurden die Kanalisation erneuert und neue Anschlussleitungen verlegt. Der Straßenausbau erfolgte erstmals im Stadtzentrum mit gesägtem Granitsteinpflaster, wodurch dem Lärmschutz und den besseren Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer Rechnung getragen wird. Die Sanierung der Glambecker Straße kostete rund 1,4 Millionen Euro.

In neuem Glanz erstrahlt seit Ende 2022 die Augustastraße 22. Das Wohnhaus aus dem Jahr 1896, mit Fassadenelementen aus dem Jahr 1926, wurde vom Eigentümer umfassend und denkmalgerecht restauriert. Die Städtebauförderung unterstützte insbesondere die Sanierungsmaßnahmen von Dach, Fassade, Fenstern und Türen. Die Außenhülle der ebenfalls 1896 erbauten Augustastraße 20 wurde ebenfalls unter denkmalpflegerischen Auflagen saniert.

In der Elisabethstraße 12/12a galt die Förderung unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen der Einfriedung und der Bepflanzung.

Bei den Maßnahmen an der Elisabethstraße 11 wurden zahlreiche Putzornamente, unter anderem Wappen- und Brüstungsfelder, saniert. Vier Wohnungen und eine Gewerbeeinheit sind in dem Gebäude untergebracht.

Zurzeit in Umsetzung

Kurz vor der Fertigstellung stehen der Kanal- und Straßenbau in der Seestraße sowie die Arbeiten an den barrierefreien Auffahrten und Querungen in der Strelitzer Straße. In den kommenden beiden Jahren ist die Umsetzung der Straßensanierung der Zierker Straße zwischen Markt und Kreisverkehr Semmelweisstraße vorgesehen.

Private Modernisierungen laufen zum Beispiel in der alten Hypothekenbank (An der Promenade 1), in der Seestraße 30, Zierker Str. 56 und Schloßstraße 3.

Nach mehr als 30 Jahren konsequenter und engagierter Stadtsanierung warten noch 44 unsanierte Gebäude im Stadtzentrum auf ihre Wiedererweckung. Das entspricht einem Anteil von 6 Prozent am Gesamtbestand.

Im September 2022 hatte die Stadtvertretung die Frist für die Durchführung der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Stadtdenkmal Neustrelitz“ auf Ende 2028 verlängert. (SE)