Liebe Neustrelitzerinnen und Neustrelitzer,
ich wende mich heute mit einer ganz speziellen Projektidee an alle, die Interesse an der Stadtentwicklung der letzten 35 Jahre haben und Herbert Krüger als stadtbekannten Fotografen bis heute nicht vergessen haben.
Vor einigen Wochen hat die Familie uns den gesamten fotografischen Nachlass von Herbert Krüger übergeben und nun stehen insgesamt 85 Umzugskartons in den Räumlichkeiten unseres Kulturquartiers Mecklenburg-Strelitz in der Schlossstraße. Dieses Material ist weder gesichtet noch sortiert und es gibt auch keinen planerischen Vorlauf für ein mögliches Projekt zu einem digitalen Krüger-Archiv, Teil II.
Beim letzten Mal war das anders, da haben wir zwischen der Stadt, der Familie und Herbert Krüger selber ein Projekt mit der Beschäftigungsgesellschaft IPSE initiiert, gefördert und auch durchgeführt. Damals war der fotografische Nachlass auf Film und in schwarz-weiß aus der Zeit vor der Wende digitalisiert und in das Karbe-Wagner-Archiv einschließlich aller Bildrechte übergeben worden. Dort ist dieser Teil seines Schaffens und Wirkens aus seiner Zeit bei der Tageszeitung „Freie Erde“ für jedermann zugänglich und nutzbar – bis heute und auch für die Zukunft.
Damals ist es mir als Bürgermeister und unseren damaligen Sponsoren und der Familie nicht gelungen, auch Teil II – das fotografische Werk ab 1990 – das digital und in Farbe vorliegt, in eine digitale und geordnete Datenbank zu überführen. Heute steht uns die IPSE dafür nicht mehr zur Verfügung und im Kulturquartier kann diese Aufgabe der Herstellung einer Systematik, eines Ordnungssystem und eine entsprechende Aufbewahrung des gesamten Materials nicht erfolgen. Es sind weder die räumlichen noch personellen noch finanziellen Kapazitäten hierfür vorhanden.
Damit dieser Schatz nicht in Vergessenheit gerät, suchen wir Freiwillige, Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich aktiv beteiligen möchten. Gesucht werden helfende Hände für die Sichtung und Sortierung, Sponsoren, geeignete Räume zur Zwischenlagerung sowie eine ehrenamtliche Projektleitung – gern auch im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes.
Wünschenswert wäre ein engagiertes Team, das sich das Material zunächst einmal erschließt und Bewahrenswertes herauskristallisiert. Herbert Krüger war in seiner Schaffenszeit unermüdlich, hat alle wichtigen und auch öffentlichen Ereignisse im Bild festgehalten und es wäre einfach schade, wenn wir dieses Zeitdokument der im Bild festgehaltenen Stadtentwicklung jetzt nicht erschließen würden.
Als Bürgermeister sehe ich hier ein starkes öffentliches Interesse und ich verstehe vollkommen, dass die Familie mit der Fülle dieses Nachlasses überfordert ist und unterstützt werden sollte. Dabei ist mir als Bürgermeister wichtig, dass die Bildrechte auf die Stadt und das KWA übergehen, damit auch zukünftig mit dem frei zur Verfügung stehenden Material gearbeitet werden kann. In einem zweiten Schritt würde dann das gesamte Material digitalisiert und systematisiert werden, Jahrgängen und Themen zuzuordnen sein und auch hier suchen wir Fachleute, die in ihrer Freizeit oder in ihrem Verein hierfür Interesse zeigen.
Wenn Sie sich von dieser Projektidee angesprochen fühlen, melden Sie sich bitte im Büro des Bürgermeisters - ich rufe Sie dann persönlich zurück. Bitte haben Sie aber Verständnis, dass wir aktuell noch keinen allgemeinen Spendenaufruf starten können, wir stehen erst ganz am Anfang und sollten erst die Voraussetzungen dafür schaffen! Schon jetzt danke ich Ihnen herzlich für positive Rückmeldungen und stehe auch für Ihre Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen