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Strelitzer Echo
Ausgabe 16/2023
Redaktionelles
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Warmes Netz für warmes Nest

Stadtwerke informieren über Fernwärme-Ausbau und Registrierung

Die Stadt Neustrelitz und die Stadtwerke haben ein klares Ziel vor Augen: Neustrelitz soll bis 2045 treibhausneutral versorgt werden. Zurzeit wird ein Transformationsplan erarbeitet, der zeigt, wie es gelingen kann, in Zukunft ohne fossile Energieträger auszukommen. Eine wichtige Rolle soll die Fernwärme spielen.

Bereits jetzt kommen mit dem bereits 2006 in Betrieb genommenen Biomasseheizkraftwerk 74 Prozent der Fernwärme aus erneuerbaren Energien. Ziel ist die Wärmeproduktion komplett aus regenerativen Quellen, wofür der Einsatz unterschiedlicher Techniken, darunter Großwärmepumpen und Wind, in Betracht gezogen wird.

In den kommenden Jahren soll das bestehende Fernwärmenetz auf rund 140 km massiv ausgebaut werden. Dazu planen die Stadtwerke Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe, für die Unterstützung vom Bund erwartet werde. Geschäftsführer Frank Schmetzke verweist auf die bedeutenden Standortvorteile der nachhaltigen Infrastruktur für Neustrelitz. Die Stadtwerke übernehmen mit dem Fernwärmeausbau eine Verantwortung für die Daseinsvorsorge, betont er. Die Stadt werde jetzt die Chancen der neuen Gesetzgebung mit dem 2023 beschlossenen Gebäude-Energie-Gesetz für die kommunale Wärmeplanung nutzen. „Kein Neustrelitzer ist im Moment gezwungen, in einem kurzen Übergangszeitraum zu entscheiden, etwas anzuschaffen. Die Stadtwerke werden diese Vorsorge betreiben“, so Schmetzke. Zu den Vorteilen der umweltfreundlichen Fernwärme gehören unter anderem die Versorgungssicherheit und eine gute Preisgestaltung. „Eine kluge Politik, die von fossilen Energieträgern wegführt, muss auch im Geldbeutel des Kunden spürbar sein“, hebt der Geschäftsführer hervor.

Internetseite geschaltet

Zum Start der Fernwärmekampagne der Stadtwerke wurde eine neue Internetseite https://fernwaerme.stadtwerke-neustrelitz.de/ geschaltet. Wer sich für einen Fernwärmeanschluss interessiert, kann sich dort über Konditionen, Fördermöglichkeiten und den Antragsablauf informieren. Es ist möglich, sich zu registrieren und einen Anschluss zu reservieren. Mithilfe einer Bundesförderung werden bis zu 40 Prozent der Arbeiten und Kosten (maximal 60 Euro pro Wohneinheit) erstattet. Die Kosten sind je nach Anschlussleistung individuell.

Bürgermeister Andreas Grund begrüßt die Fernwärmekampagne für Neustrelitz.

„Wir haben das Thema der nachhaltigen Energieerzeugung in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt und Weichenstellungen für eine stabile Versorgung vorgenommen. Es ist sensationell, dass wir diesen Stand erreicht haben. Wir möchten die Stadt unabhängig machen, Wirtschaftlichkeit erreichen und dabei die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen“, sagt er.

Für die Ortsteile planen die Stadtwerke im Zuge der Transformationsplanung dezentrale Lösungen, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Die Stadtwerke betonen zugleich die Versorgungssicherheit für alle Kunden. „Auch der letzte Gaskunde wird versorgt, solange es keine Alternative gibt“, so Schmetzke.  —  (SE)

https://fernwaerme.stadtwerke-neustrelitz.de/

Fernwärme aktuell in Neustrelitz:

29,1 km Leitungslänge ohne Rücklauf

529 angeschlossene Gebäude

68.284 MWh/a Abnahmemenge

74 % Anteil erneuerbare Energien

6 Erzeugerstandorte in Neustrelitz

14.577 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart