"Es kommt noch etwas"
Im lichtdurchfluteten, diffusen Nirgendwo scheint sich eine Krankenschwester vorsichtig an einigen fragilen roten Fäden entlangzubewegen, die sie behutsam zwischen ihren Händen hält. Mit ihrer Schwesternhaube und dem typischen geknöpften Kleid wirkt sie wie aus der Zeit gefallen. Ihre Lider sind gesenkt, ebenso ihr Blick. Sie scheint hinabzusteigen. Bei unbekanntem Terrain ist es ratsam, den Blick auf den Boden zu richten. Doch die Künstlerin Merete de Kruyf gibt mit dem Titel ihrer aktuellen Ausstellung „Da unten ist Licht“ Hoffnung – Hoffnung auf ein Leuchten inmitten dieses Abstiegs, dessen Ziel ungewiss bleibt.
Viele Werke der Künstlerin entfalten sich in farbig-nebligen Bildräumen, in denen sich Figuren zu bewegen scheinen, stets auf der Suche nach etwas. Ein Hauch von Melancholie durchzieht diese Szenerien – genährt vielleicht durch die Wahl der Protagonistinnen, die häufig alten Schwarz-Weiß-Fotografien entspringen.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 28. November um 19.30 Uhr in der Fabrik.Galerie für gegenwärtige Kunst der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz, wird Merete de Kruyf anwesend sein und die Besucher*innen im Gespräch in ihre rätselhaften Bildwelten zwischen Wirklichkeit und Traum einführen.
Die Ausstellung ist bis zum 8. Februar 2026 jeweils von Montag bis Sonntag, 17–22 Uhr, oder nach Vereinbarung zu sehen.