Die einzigartige Rolle der Moore für Klimawandel, Artenschutz und Forschung war im November Thema eines Forschungskolloquiums des Müritz-Nationalparks.
Amtsleiter Ulf Zimmermann betonte: "Moore stellen wichtige Regulatoren im Kohlenstoffkreislauf dar und ihr Erhalt ist zentral in einer Zeit des Wandels. Es stellt sich daher nicht die Frage, ob wir handeln müssen, sondern die Frage wie wir handeln werden."
In ihrem Vortrag beleuchtete Dr. Franziska Tanneberger vom Greifswald Moor Centrum kritisch den Zustand der Moore weltweit und unterstrich die zentrale Aufgabe des Moorschutzes. „Das Wiedervernässen von Mooren und die Bewahrung dieser sensiblen Ökosysteme ist nicht nur für die Biodiversität von größter Relevanz, sondern auch als CO2-Senke. Weltweit verlieren wir derzeit jedes Jahr etwa 500.000 Hektar aktiv CO2-aufnehmende, nasse Moore", so Tanneberger.
Passend dazu widmete sich Dr. Andreas Börner der nacheiszeitlichen Entwicklung der Moore in Mecklenburg-Vorpommern. Spannend waren auch die Einblicke in die Funktion der Moore als Archive der Forschung. Archäologische Fundstücke und Pflanzenreste, die im Torfkörper von Mooren konserviert sind, liefern faszinierende Einblicke in die Geschichte von Landschaft und Mensch. Aus diesen Gründen spielen die Erforschung und die Renaturierung der Moore im Müritz-Nationalpark schon seit 30 Jahren eine wichtige Rolle und werden auch außerhalb der Nationalparkgrenzen von der Landesforst sehr ernst genommen.
„Mit dem Jahresthema Moor und auch diesem Kolloquium bleibt der Müritz-Nationalpark seiner Verpflichtung treu, die Öffentlichkeit für die Bedeutung und den Schutz dieser einzigartigen Landschaften zu sensibilisieren und einen aktiven Beitrag zur Erhaltung dieser lebenswichtigen Ökosysteme zu leisten“, so Amtsleiter Zimmermann. — (PM/SE)