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Nieparser Amtskurier
Ausgabe 2/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Wendorf – interessanter Vortrag zum Enkeltrick im Gemeindehaus

Fast wöchentlich liest und hört man in den Medien Warnungen zum sogenannten Enkeltrick.

Trotzdem gelingt es den Ganoven damit immer wieder Menschen um ihr Geld zu bringen.

Am Abend des 29. März? hatten sich mehr als 20 Personen im Gemeindehaus in Neu Lüdershagen eingefunden, um sich darüber zu informieren und vor allem, wie man sich davor schützen kann.

Unser Gemeindevertreter, Norbert Lass, ist nach dem Ende seiner langjährigen Tätigkeit in der Polizei als Senioren-Sicherheitsberater unterwegs.

Er erklärte uns auch, wie die Kriminellen an unsere persönlichen Daten kommen.

Zum einen werden Telefonbücher nach älteren Vornamen abgegrast, die heute nicht mehr üblich sind. Zum anderen werden Daten auch im Internet gehandelt. Es gibt auch gefakte Umfragen per Telefon, in denen die Angerufenen geschickt nach persönlichen Dingen ausgefragt werden. Dort werden zu Anfang einfache Fragen gestellt, z.B. wie oft hören sie einen bestimmten Radiosender? Danach wird dazu übergegangen, wie und wo man wohnt, Einzelhaus mit wieviel Personen, sind Vermögenswerte im Haus usw.

Die Anrufer sind psychologisch sehr gut geschult. Ihnen gelingt es auch eventuelle Bedenken auszuräumen. Häufig kommen die Anrufe aus Callcentern in Polen oder in der Türkei.

Danach erfolgen oftmals Anrufe von angeblichen Verwandten, Kindern, Enkeln.

Diese spielen eine angebliche finanzielle Notlage vor. Viele Menschen erkennen die Falle, aber es gibt auch Gutgläubige, die ihre Ersparnisse an ihnen völlig unbekannte Abholer übergeben. Die Branche macht damit jährlich Millionenumsätze!

Eine verschärfte Form des Enkeltricks sind die Schockanrufe. Hier rufen falsche Polizisten oder Staatsanwälte an und teilen den mit, dass nahe Verwandte in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt sind und dass eine Kaution gezahlt werden muss, damit es nicht zu einem Gefängnisaufenthalt kommt.

Eine weitere Variante ist, dass die falschen Polizisten am Telefon erzählen, dass sie einer ausländischen Einbrecherbande auf die Spur gekommen sind und daß die Adresse des Angerufenen auf einen Einbruchsliste steht. Deshalb müssen Bargeld und Wertgegenstände sichergestellt werden. Ein Abholer kommt dann vorbei oder die Dinge sollen an einer vereinbarten Stelle hinterlegt werden. Den Getäuschten wird auch immer eingeredet, niemand zu informieren, damit der Erfolg der polizeilichen Arbeit nicht gefährdet wird.

Wie kann man sich vor solchen Machenschaften schützen?

Hier sind ein gesundes Misstrauen und klarer Verstand notwendig. Keine privaten Daten an Unbekannte weitergeben. Keine fremden Personen in die Wohnung lassen.

Falls einem irgendetwas verdächtig vorkommt, mit Bekannten oder Verwandten Kontakt aufnehmen. Besser noch, die richtige Polizei informieren.

Für alle Teilnehmenden war der Vortag äußerst interessant. Es wurden viele Zwischenfragen, auch aus dem eigenen Erleben heraus, gestellt, die Herr Lass auch alle beantworten konnte.

Uwe Werner
TREFFpunkt Mittwoch