Erste Hilfe in Haus und Garten
An Dummies üben die Teilnehmenden mit Annette Matthes (r.) Herzdruckmassage und die Anwendung des Defibrillators
Stabile Seitenlage? Annette Mathes (l.) erklärt, wann sie sein muss ist und wie es geht.
Von Herzrettung bis Haushaltsunfall
Groß Kordshagens Pilot-Projekt „Erste Hilfe in Haus und Garten“ zieht Kreise im Amt
Seit April 2023 hat Notfallsanitäterin Annette Matthes (LWG) einmal monatlich Erste-Hilfe-Einheiten im Dorfgemeinschaftshaus Flemendorf angeboten. In leicht verständlicher, lockerer Form und mit viel Raum für Fragen vermittelte sie Grundkenntnisse, die, kombiniert mit praktischen Übungen, mehr Ruhe und Sicherheit im Umgang mit echten und vermeintlichen medizinischen Notfällen vermittelten. Themen des für alle Interessierten offenen Angebots waren • Haushaltsunfälle von Beule bis Brandblase, • Probleme mit der Hitze, • Stürze und ihre Folgen, • Umgang mit Bewusstseinsstörungen und insbesondere die • Herzrettung, Herzensangelegenheit von Annette Matthes und Herzstück der Kurse, in denen an Dummies geübt werden kann.
„Mit Herzdruckmassage und Defibrillator könnten jedes Jahr Tausende von Menschen vor dem Herztod bewahrt werden“, erklärt die Notfallsanitäterin ihr Engagement gerade bei diesem Thema. Was bei einem Herzstillstand früher nur Fachpersonal vorbehalten war, darf und könnte heute jeder. Die Sorge, dabei etwas falsch zu machen, sei unbegründet. „In so einer Situation kann man nur einen Fehler machen, das wäre nichts zu tun.“ Damit jeder die Möglichkeit hat, ein Gefühl für den richtigen Kraftaufwand und Rhythmus bei der Herzdruckmassage zu entwickeln und sich mit der Handhabung des Defibrillators vertraut zu machen, hat Annette Matthes Dummies und Trainingsdefibrillatoren besorgt, die erstaunliche Erfahrungen vermitteln.
Doch auch die anderen Kurse brachten den Teilnehmern wichtige Erfahrungen. So wurde der Umgang mit Dreieckstuch und Kompresse, Schocklage und stabile Seitenlage geübt, die Erstversorgung von Wunden und Brüchen sowie das Verhalten bei Hitzschlag und Sonnenstich und zuletzt die angemessene Reaktion auf unterschiedlichste Bewusstseinsstörungen besprochen. Regelmäßig sechs bis zehn Personen haben an den etwa eineinhalbstündigen Einheiten, die wie im Flug vergingen, teilgenommen. „Es hätten ein paar Leute mehr sein können, doch andererseits konnten wir so auch sehr intensiv üben“, zieht Annette Matthes Zwischenbilanz. In Groß Kordshagen ist nun bis zum Jahresende Pause, auch andere Gemeinden im Amt haben ihr Interesse angemeldet. „Vor allem beim Thema Herzrettung besteht größerer Bedarf, darüber freue ich mich besonders“, so Annette Matthes. Die Groß Kordshäger sollten sich aber den Jahresbeginn schon einmal vormerken. Dann soll dort die nächste Erste-Hilfe-Staffel wieder mit der "Herzrettung" und praktischen Übungen starten.
Susanne Retzlaff
Gemeindevertretrin