| Termin: | 14. März 2024, 15:00 Uhr |
| Ort: | Mehrfunktionshaus Ziegendorf, Hauptstraße 31 |
Der Referent Jürgen Piwowar aus Putlitz, ehemaliger Lehrer, lädt ein zu einer Exkursion in die Sagenwelt unserer Vorfahren. Er erzählt von Steine werfenden Riesen, von Bäumen, in denen Götter wohnen und spekuliert, was das mit überlieferten Ritualen zur Aufnahme Jugendlicher in die Erwachsenenwelt zu tun haben könnte. Das alles verknüpft er mit den Grabungsergebnissen rund um das Königsgrab, besonders jenes aus dem Herbst 2023, als Archäologen auf der Suche nach Siedlungsspuren einen Hausgrundriss 30m x 10m nordwestlich des Grabhügels freilegten. Die Presse berichtete über den sensationellsten Fund aus der Bronzezeit Deutschlands der letzten Jahre. Befand sich dort ein Machtzentrum, das von den Ruhner Bergen im Norden begrenzt wurde? Wer die Ruhner Berge kontrollierte, war der Herr über das köstliche und wertvolle Trinkwasser der Gesamtregion.
Diese Mächtigen könnten bei Seddin bestattet worden sein. Die zahllosen Hünengräber der Jungsteinzeit nördlich der Ruhner Berge und südlich der Elbe besonders auch in Sachsen-Anhalt und das fast fundleere Gebiet an Hünengräbern im Siedlungsgebiet zwischen den Flüssen Stepenitz und Löcknitz, die beide im Bereich der Ruhner Berge entspringen, könnte auch für die Regentschaft einer dort siedelnden mächtigen Volksgruppe sprechen.
In diesem Land zwischen den Strömen (Mesepotamien!) ist mir das einzig erhaltene Hünengrab bei Mellen in der Nähe von Lanz am nördlichen, brandenburgischen Elbufer bekannt. Wurden diese Grabanlagen aus welchen Gründen auch immer, in der Bronzezeit weitgehend zerstört und weggeräumt?
Steine-Kenner, Wanderer und Heimatfreunde sind deshalb aufgefordert, mit dem Referenten im Anschluss an den Vortrag über ihre Erfahrungen und Kenntnisse ins Gespräch zu kommen, da der Vortragende auch noch dazu lernen möchte.