Das ÖPNV-Modellprojekt MIRROR macht’s möglich
Der Verkehrsverbund Warnow und seine Projektpartner planen auch 2023 Maßnahmen zur Weiterentwicklung des ÖPNV und zur Förderung des Klimaschutzes in der Region Rostock
Den ÖPNV attraktiver gestalten, Beteiligung und Inklusion fördern, Klimaschutz voranbringen - mit großen Zielen starteten die Verkehrsunternehmen in der Region Rostock sowie die Hanse- und Universitätsstadt und der Landkreis Rostock unter der Federführung der Verkehrsverbund Warnow GmbH (VVW) im vergangenen Jahr mit dem ÖPNV-Modellprojekt MIRROR.
Aus deutschlandweit über 160 Bewerbungen wurde MIRROR als eines von zwölf Vorhaben ausgewählt. Der soziale Austausch und die Förderung des Klimaschutzes stehen im Mittelpunkt des Vorhabens. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert dieses Modellprojekt bis Ende 2024 mit rund 29,3 Mio. Euro, mit weiteren 2,9 Mio. Euro unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern.
Stefan Wiedmer, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Warnow, blickt auf ein ereignisreiches erstes Projektjahr zurück und resümiert: „MIRROR bietet uns mit den Verbund- und Projektpartner/-innen großartige Möglichkeiten den ÖPNV in der Region Rostock voran zu bringen. Modellregion zu sein ist etwas ganz Besonderes. Wir können neue Wege beschreiten und den Fahrgästen neue und attraktive Lösungen für mehr nachhaltige Mobilität anbieten.“
Erfolgreicher Start im ersten Projektjahr
Mit MIRROR konnten beispielsweise neue Tarifprodukte eingeführt werden. Seit dem 1. August 2022 gibt es das MIRROR-WarnowTicket, das den Bürger/-innen im Besitz eines WarnowPasses (mit „SozT“-Vermerk) ermöglicht, den ÖPNV verbundweit für monatlich 30,42 Euro zu nutzen. Dank des MIRROR-SemesterTickets können nun auch Studierende der teilnehmenden Hochschulen im gesamten Verbundgebiet Bus, Bahn und Fähre fahren. Darüber hinaus arbeitet der VVW mit mittlerweile acht Wohnungsunternehmen beim MIRROR-MieterTicket zusammen. Mit dem Ticket steht den Mieter/-innen der ÖPNV ihrer Stadt für einen Euro am Tag zur Verfügung.
Beinahe zeitgleich zu den neuen Tarifprodukten des VVW startete der Projektpartner Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) unter dem Motto „Öfter. Schneller. Weiter. Klima.“ im August 2022 die größte Angebotsoffensive der letzten Jahre. Taktverdichtungen und neue Busverbindungen in Rostock - MIRROR macht’s möglich.
Beim Projektpartner rebus Regionalbus Rostock GmbH erfreut sich der mit Unterstützung der Stadt Bad Doberan finanzierte kostenfreie Doberaner CityBus großer Beliebtheit. Das tarifliche Angebot konnte dank MIRROR auch verkehrlich ausgebaut werden. Außerdem stellte rebus 2022 die Verstärkung von Regionallinien im Landkreis Rostock vor.
Die DB Regio AG hat im Rahmen des MIRROR-Projektes ihre stationären Automaten an den Haltepunkten und Bahnhöfen im Verbundgebiet technisch nachgerüstet, so dass nun auch kontaktloses Bezahlen möglich ist.
Und bei der Mecklenburgischen Bäderbahn Molli (MBB) wurde die Barrierefreiheit am Bahnhof von Bad Doberan durch die Ausstattung des Bahnhofes mit Blindenleitstreifen sowie die Errichtung einer Rampe am Bahnhofsgebäude für die ebenerdige Erreichbarkeit ausgebaut.
Weitere MIRROR-Maßnahmen in 2023
Auch im neuen Jahr können die Fahrgäste der Region Rostock sich auf Verbesserungen im ÖPNV freuen. RSAG und rebus erarbeiten gemeinsam am Ausbau von Verbindungen zwischen Stadt und Umland. MIRROR-Mobilitätslotsen beider Verkehrsunternehmen helfen den Bürger/-innen in Stadt und Landkreis im neuen Jahr bei verschiedensten Themen rund um den ÖPNV. In Zusammenarbeit mit der Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (VMV) wird Ende 2023 eine Express-S-Bahn zwischen Rostock, Schwaan und Güstrow realisiert. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits.
Aber nicht nur Verbindungen und Taktungen, sondern auch die Ausstattung im Nahverkehr der Region werden sich 2023 verbessern. Molli, rebus, Weiße Flotte und RSAG beginnen in diesem Jahr mit der Modernisierung ihrer Haltestellen und der Vertriebstechnik.
Der Verkehrsverbund Warnow plant für das zweite Projektjahr zudem spannende neue Funktionalitäten in den digitalen Fahrplanauskunftssystemen. Neben einer Livekarte zur Echtzeitverfolgung der Verkehrsmittel, CO2-Rechner und PUSH-Meldungen bei Störungen oder Verspätungen wird an der Integration neuer Mobilitätsformen, wie Carsharing und E-Scooter gearbeitet.
Eine aktuelle Übersicht zu den teilnehmenden Projektpartnern sowie weitere Informationen über den Fortschritt im ÖPNV-Modellprojekt MIRROR und die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen finden Sie unter mirror-macht-mobil.de bzw. verkehrsverbund-warnow.de.