Kriegsgräber - Zeitzeugen gesucht
Bitte um Mithilfe - Zeitzeugen gesucht
Das 20. Jahrhundert wurde von zwei weltweit geführten Kriegen erschüttert. Über 65 Millionen Menschen starben durch Kampfhandlungen, Gefangenschaft, Flucht und Vertreibung, Verschleppung, Zwangsarbeit, Inhaftierung und Bombardierung von Wohngebieten. Kriegsgräberstätten sind ein Stück Zeitgeschichte. Sie sind ein Ort des individuellen und kollektiven Gedenkens. Mit der Anlage und Erhaltung dieser Gräber wird das Gedenken an die Kriegstoten bewahrt. Die Lebenden sollen mit den Grabstätten an die Vergangenheit erinnert, mit den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft konfrontiert werden und deren Mahnung zum Frieden verstehen lernen. Durch das Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer durch Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz) wird den Kriegstoten eine würdige Ruhestätte mit dauerndem Ruherecht gesichert.
Mit der Umsetzung des Gräbergesetzes sind sowohl der Bund und die Länder als auch die Landkreise und die Kommunen vor Ort beauftragt. So wird diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe auch im Landkreis Rostock durch das Amt für Kreisentwicklung wahrgenommen.
Zu den Aufgaben des Landkreises Rostock gehören dabei unter anderem die Erfassung der Kriegsgräber in Gräberlisten, die finanzielle Unterstützung von Kommunen und Kirchengemeinden bei der Pflege der Kriegsgräber, die Kontrolle des Pflegezustandes, Umbettungen, Recherchen und Suchgrabungen bei Neufunden sowie die Unterstützung und Beratung bei Instandsetzungsmaßnahmen oder beim Anlegen neuer Kriegsgräberstätten.
Im Jahr 2023 wurden mehrere Instandsetzungsmaßnahmen an Kriegsgräberanlagen auf Friedhöfen, zum Beispiel Kühlungsborn, Güstrow und Wiendorf bei Schwaan, durchgeführt. Neue Gräberlisten für bereits existierende, aber behördlich noch nicht erfasste Kriegsgräber, zum Beispiel Neukirchen und Bernitt, wurden erstellt und diesen Gräbern damit ein dauerndes Ruherecht gesichert. Außerdem wurden verschiedene Suchgrabungen und Umbettungen durchgeführt (zum Beispiel Gutspark Radegast).
Bei den aktuell laufen Recherchen zu folgenden Kriegsgräbern, ist die Mithilfe von Zeitzeugen und Ortskundigen gefragt.
Hohen Luckow
In Hohen Luckow soll sich das Grab eines unbekannten Soldaten befinden. Die Lage ist vermutlich auf dem Friedhof. Einige Quellen berichten allerdings auch von einer Feldlage des Grabes. Die genaue Lage kann derzeit nicht ermittelt werden.
Moisall
Auf dem Friedhof in Moisall soll sich ein Sammelgrab mit Opfern aus dem zweiten Weltkrieg befinden. Es existiert ein Gedenkstein für die Opfer der Weltkriege. Aus den vorhandenen Unterlagen ist nicht ersichtlich, ob sich das Sammelgrab direkt an der Stelle des Gedenksteins oder an einer anderen Stelle befindet.
Bützow
Auf dem Friedhof Bützow gibt es bereits einige bekannte Kriegsgräber. Berichten zufolge soll sich zusätzlich ein bislang behördlich nicht erfasstes Sammelgrab mit Opfern aus dem Jahr 1945 aus der damaligen Justizvollzugsanstalt an der Stelle der Gedenkstätte befinden.
Sollten Sie zu den aufgezählten Orten Informationen in jeglicher Form besitzen und dem Landkreis Rostock damit bei den laufenden Recherchen behilflich sein können, wenden Sie sich bitte an den Ansprechpartner im Amt für Kreisentwicklung Dennis Spill.
Kontakt
Landkreis Rostock
Amt für Kreisentwicklung
Dennis Spill
Telefon: 03843 755 61208