Gesundheit ist das Wichtigste im Leben. Nicht umsonst wünschen wir zum Jahresbeginn vor allem „ein gesundes Neues“. Gesund zu bleiben und Krankheiten zu überwinden, ist deshalb für jeden einzelnen und jede einzelne von großer Bedeutung. Doch auch für eine Gesellschaft ist es wichtig, gesund zu bleiben. Das hat besonders eindrücklich die Corona-Pandemie gezeigt. Aber jeder einzelne Magen-Darm-Ausbruch in einer Kita oder die alljährliche Grippewelle zeigen: Unsere eigene Gesundheit hängt auch davon ab, wie gesund die Menschen um uns herum sind. Gesundheit ist sozusagen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Auf der Ebene der Landkreise gibt es deshalb Gesundheitsämter, die den Überblick behalten und sowohl in die Prävention und Prophylaxe als auch in die Bekämpfung von gesundheitlichen Problemen investieren. „Die Diagnose und individuelle Behandlung der Patientinnen und Patienten erfolgt in den Arztpraxen oder Krankenhäusern“, erklärt Dr. Kristin von der Oelsnitz, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Rostock. „Wir kümmern uns darum, dass Maßnahmen ergriffen werden, damit sich Krankheiten nicht ausbreiten.“ Dazu gehört, dass bei einem Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung wie einer Schule oder einem Pflegeheim allgemeine Hygieneregeln besprochen werden und das Gesundheitsamt bei der Durchführung von speziellen Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung der Infektion berät und unterstützt. Zu den meldepflichtigen Infektionen gehören unter anderem verschiedene Erreger von Magen- Darm-Infekten, Windpocken, Keuchhusten, Grippe oder Krätze. „Wenn eine Infektionsgefahr für Dritte besteht, nehmen wir Kontakt zu den Betroffenen auf, um Schutzmaßnahmen einzuleiten“, fasst es Kristin von der Oelsnitz zusammen.
Aber nicht nur die Eindämmung auch die Vorbeugung von Krankheiten gehört zu den Aufgaben des Gesundheitsamtes. Hier können sich Reisende beispielsweise darüber informieren, welcher Impfschutz in bestimmten Ländern empfehlenswert ist. Außerdem können sich Betroffene und Angehörige von Menschen mit psychischen Problemen im Gesundheitsamt über mögliche Hilfen beraten lassen. Sogar die Qualität des Trinkwassers wird durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überwacht.
Auch an die Jüngsten wird gedacht. Schuleingangsuntersuchungen, das Prophylaxe-Team vom Zahnärztlichen Dienst oder auch die Vermittlung von Familienhebammen sollen eine gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Landkreis Rostock unterstützen.
Neben der ambulanten und der stationären Gesundheitsversorgung bilden die Gesundheitsämter die dritte Säule der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. „Ein Nebeneffekt der Corona-Pandemie ist es, dass die Gesundheitsämter stärker in den Fokus gerückt sind“, sagt Kristin von der Oelsnitz. Das habe durchaus Verbesserungen mit sich gebracht. „Der Bund hat Fördermittel bereitgestellt, mit denen wir zusätzliche Fachkräfte einstellen konnten. Damit bringen wir beispielsweise die Digitalisierung in unserem Arbeitsfeld voran.“ Geplant ist beispielsweise, die Belehrung, die zum Erwerb des Gesundheitszeugnisses absolviert werden muss, digital durchzuführen. „Das hat den Vorteil, dass wir den Dienst rund um die Uhr und in verschiedenen Sprachen anbieten können“, erklärt die Amtsärztin. Sie hofft, dass die dafür nötigen Schritte demnächst vollzogen sein werden. „Denn gerade für die Saisonarbeitskräfte in der Gastronomie wäre das ein toller Service.“
Als Medizinalaufsicht pflegt das Gesundheitsamt das Register aller, die im Landkreis Rostock medizinisch praktizieren. Das heißt, jeder Physiotherapeut, jede Heilpraktikerin, jeder Psychologe und jede Ärztin, die im Landkreis Rostock selbstständig tätig ist, muss sich beim Gesundheitsamt anmelden.
Zum Schutz der Gesundheit der Badenden wird durch das Gesundheitsamt die Qualität der Badegewässer überwacht. Dabei arbeitet das Gesundheitsamt mit der oberen Landesgesundheitsbehörde, den zuständigen Kommunen und der Wasserschutzbehörde zusammen. Während der Badesaison vom 20. Mai bis 10. September werden die gemeldeten Badestellen besichtigt, Wasserproben entnommen und analysiert. Auf www.badewasser-mv.de können sich Einwohnerinnen und Einwohner über die Badewasserqualität informieren.
Das Gesundheitsamt überwacht die Einhaltung von Hygienestandards in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kitas sowie ambulanten und stationären medizinischen Einrichtungen und Pflegeheimen.
Jeder Mensch hat ein Anrecht auf sauberes Trinkwasser, damit es nicht zu einer Gesundheitsgefährdung kommt. Dazu werden die Wasserwerke mit all ihren Wasserversorgungsanlagen und die Trinkwasserinstallationen in öffentlichen und gewerblichen Einrichtungen überwacht.
Das Gesundheitsamt des Landkreises ist in Güstrow und Bad Doberan zu finden. Im Groben wird an beiden Standorten das gleiche Leistungsspektrum angeboten. In Bützow und Teterow gibt es Außenstellen, die jedoch nicht permanent besetzt sind.
Hauptsitz Güstrow, Am Wall 3-5, 18273 Güstrow
Standort Bad Doberan, Dammchaussee 30a, 18209 Bad Doberan