Carlotta Rothe, Greta Zech, Carlotta Ida Strauß und Luisa Paschen besuchen das John-Brinckman-Gymnasium in Güstrow.
Freie Schule Cammin
Grundschule Kröpelin
Gymnasium Bad Doberan
Regenbogenschule Bad Doberan
Regionale Schule mit Grundschule Papendorf
Regionale Schule mit Grundschule Tessin
Schulentwicklungsplanung ist keine einfache Rechnung. Mehrere Faktoren müssen einbezogen werden, wenn darüber entschieden werden soll, wo eine Schule bestehen bleibt, wo sie erweitert wird, wo sogar eine neue eröffnet werden könnte. Dabei ist die Zahl der Geburten in den umliegenden Gemeinden das wichtigste, aber längst nicht das einzige Indiz.
Im Schulverwaltungs- und Kulturamt des Landkreises Rostock ist die Schulentwicklungsplanung einer der Arbeitsschwerpunkte. Alle fünf Jahre muss der Status quo auf den Prüfstand – so will es das Schulgesetz. Gerade sind diese fünf Jahre wieder abgelaufen und Amtsleiterin Beate Lack und ihr Team haben das mehr als 300 Seiten starke Papier in den Ausschüssen des Kreistages präsentiert.
„Die Schulentwicklungsplanung bildet die Grundlage für eine ganze Reihe von Folgeentscheidungen“, erklärt Ines Dieckelmann, Sachgebietsleiterin im Schulverwaltungsamt des Landkreises Rostock. Die erste Frage, die dabei geklärt werden muss: Ist die Schule im Bestand gesichert? Sprich: Gibt es genügend Schülerinnen und Schüler, die sich hier in den kommenden Jahren anmelden? „Wenn eine Schule über mehrere Jahre zu wenig Schüler hat, gilt sie als im Bestand gefährdet. Dann muss geschaut werden, ob eine andere Schule in der Nähe den Bedarf abdecken könnte. Wenn nicht, kann eine Grundschule trotz niedriger Anmeldezahlen als kleine Schule auf dem Land weiterbestehen. Andernfalls muss sie geschlossen werden“, sagt Ines Dieckelmann.
Tatsächlich ist mittlerweile nicht selten das Gegenteil der Fall: Die Schulen platzen aus allen Nähten und suchen händeringend nach neuen Räumen. „Wir schauen genau auf die Schülerzahlprognosen, die auf der Geburtenstatistik des Landes beruhen. Aber auch die Bautätigkeit in der Gemeinde ist ein Anhaltspunkt“, erklärt Lisa Kühn, Sachbearbeiterin Schulentwicklungsplanung beim Landkreis Rostock. Dabei spielt die Einzugsbereichssatzung eine Rolle. Diese Satzung klärt, welche Schule für die Kinder welcher Gemeinden zuständig ist. Da steht dann zum Beispiel: Alle Kinder im Grundschulalter aus Oettelin gehen in Bützow zur Schule, alle Kinder aus Kassow fahren nach Schwaan und die Kinder aus Groß Schwiesow nach Lüssow. „Die freien Schulen bilden natürlich eine Ausnahme“, räumt Lisa Kühn ein. Trotzdem werden auch diese im Schulentwicklungsplan berücksichtigt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Belastung gleichmäßig verteilt wird.
75 allgemeinbildende Schulen gibt es im Landkreis Rostock, inklusive der freien Schulen. 21.272 Kinder und Jugendliche werden hier unterrichtet. Entsprechend viel Zeit nimmt die Schulentwicklungsplanung in Anspruch. Etwa zwei Jahre werden dafür benötigt. Beteiligt sind im Anhörungsverfahren neben den Schulträgern auch die Schulkonferenzen, der Kreiselternrat, der Kreisschülerrat sowie das staatliche Schulamt. Nachdem der Kreistag der Schulentwicklung zugestimmt hat, geht das Papier zur Genehmigung ins Bildungsministerium.
Ines Dieckelmann und Lisa Kühn haben inzwischen schon das nächste Ziel vor Augen: Die Schulentwicklungsplanung für die Beruflichen Schulen steht an.
Zu den Aufgaben des Schulverwaltungs- und Kulturamtes gehört es unter anderem, die Schülerbeförderung zu organisieren. Die wird im Landkreis Rostock mit dem Vertragspartner rebus Regionalbus Rostock GmbH realisiert. Der Landkreis ist außerdem Träger der fünf Gymnasien, sieben Förderschulen, der Europaschule Rövershagen sowie der beruflichen Schule.
Als Schulträger ist der Landkreis Rostock für die Ausstattung der Schulen beispielsweise mit IT zuständig. Im Schulverwaltungs- und Kulturamt werden unter anderem die Kreismusikschule, die Volkshochschule, das Ernst-Barlach-Theater und das Thünen-Museum in Tellow betreut. Die Bereiche BAföG und Schullastenausgleich fallen in die Zuständigkeit des Schulverwaltungsamtes.
Fotos: Landkreis Rostock