Bei Cindy Berg machen die Kinder unter anderem einen Sehtest.
Dr. Jens Winterfeldt weiß: Für viele Familien ist die Einschulungsuntersuchung ein wichtiges Ereignis.
Die Einschulung ist ein besonderer Meilenstein für Kinder und ihre Eltern. Doch bevor es soweit ist, steht die Einschulungsuntersuchung an – ein erster Vorbote dafür, dass aus dem Kita-Kind nun bald ein Schulkind werden soll. Im Gesundheitsamt des Landkreises Rostock stehen dafür an den beiden Standorten Güstrow und Bad Doberan die Mitarbeitenden des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes bereit. „Wir beginnen schon jetzt mit den ersten Untersuchungen, um rechtzeitig bis zum Beginn des Schuljahres 2026/27 alle Kinder einmal gesehen zu haben“, sagt Dr. Jens Winterfeldt.
Die Einschulungsuntersuchung beginnt mit einer Beurteilung des Seh- und Hörvermögens. „Dafür schauen die Kinder in das Sehtestgerät und bekommen anschließend beim Hörtest Kopfhörer aufgesetzt, über die sie einen Ton hören“, erzählt Arzthelferin und Präventionsassistentin Cindy Berg. Außerdem werden die Kinder gemessen und gewogen. „Die Kinder brauchen nicht nervös zu sein. Die Eltern sind die ganze Zeit dabei.“
Aber nicht nur auf die körperliche Entwicklung wird geschaut. Sprache, Mengenerfassung, Motorik und das Verhalten werden begutachtet. Dafür gibt es ein standardisiertes Testverfahren. „Es geht darum zu schauen, ob das Kind noch irgendeine Unterstützung braucht, damit es bis zur Einschulung alles mitbringt, was es braucht“, erklärt Dr. Jens Winterfeldt und gibt ein Beispiel: „Wenn die Feinmotorik noch nicht so gut entwickelt ist, dann empfehlen wir den Eltern beispielsweise, mit den Kinder zu basteln oder zu kneten. Das hilft schon.“ Manchmal wird auch eine Logopädie oder Ergotherapie empfohlen. „Das Gros der Kinder meistert die Aufgaben ohne Probleme, sodass wir maximal ein paar Tipps mit auf den Weg geben.“
Manchmal ist der Förderbedarf aber auch größer. Braucht das Kind beispielsweise eine Betreuung im Unterricht? Oder macht es Sinn, dass das Kind noch ein Jahr länger im Kindergarten bleibt? Die Einschulungsuntersuchung dient dazu, Empfehlungen für die Schule und die Eltern zu geben.
Jens Winderfeldt hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Eltern gern mit ihren Kindern zur Einschulungsuntersuchung kommen. „Sie wollen wissen, wie ihr Kind drauf ist. Dabei staunen sie nicht selten, wenn sie sehen, wie ihr Kind die Untersuchung ganz allein meistert“, sagt Dr. Jens Winterfeldt. Denn die Eltern sind zwar mit im Raum, müssen sich aber zurückhalten.
Niemand braucht vor der Einschulungsuntersuchung angespannt zu sein, betont auch Dr. Kirsten Westphal: „Eltern, die ihre Kinder im Alltag einbeziehen – beim Einkaufen oder kleinen Tätigkeiten im Haushalt –, haben schon viel richtig gemacht. Miteinander zu sprechen ist wichtig. Digitale Medien sollten so wenig wie möglich genutzt werden.“
Einen Termin für die Einschulungsuntersuchung bekommen die Kinder, wenn sie bei ihrer zugeordneten Schule gemeldet sind. Diese gibt die Liste mit den künftigen Erstklässlern ans Gesundheitsamt. Dort schreiben die Mitarbeitenden die Eltern an und laden zur Schuleingangsuntersuchung ein. „Wir versuchen, die Termine zur Untersuchung um den 6. Geburtstag herum zu vergeben. Das bedeutet, dass die älteren Kinder durchaus schon mit einem Termin im Spätsommer oder Herbst rechnen können, während die Frühlingskinder entsprechend später eingeladen werden. Hilfreich ist es, wenn uns Eltern ihren Kontakt, also E-Mail oder Telefonnummer, mitteilen, damit wir sie direkt erreichen können, wenn ein Termin verschoben werden muss“, sagt Dr. Kirsten Westphal.
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