EB Abfallwirtschaft informiert: Austausch - Blaue Tonne

Die blaue Tonne wird ausgetauscht

Anfang August hat im gesamten Landkreis Rostock die Umstellung auf neue Papiertonnen begonnen. Damit wird nun auch die Sammlung von Altpapier digital unterstützt: Wie bereits die schwarzen Restmüll- und die grünen Biotonnen sind auch die neuen Papiertonnen mit einem Chip und einer Seriennummer ausgestattet. Dieser Chip hilft dabei, die Leerungen effizient zu planen, Behälter zu verwalten – und letztlich Ressourcen zu sparen. Der vollständige Wechsel der Papiertonnen kann bis in den Oktober hinein dauern.

Zuständig für die gesamte Aktion ist die ALBA Nord GmbH, die im Auftrag des Landkreises Rostock sowohl die Verteilung der neuen als auch das Einsammeln der alten Tonnen übernimmt. Der Austausch erfolgt automatisch – niemand muss sich anmelden oder aktiv werden.

Die Lieferung der neuen Tonnen erfolgt in der Regel ein bis zwei Tage vor dem gewohnten Abfuhrtermin. Die Tonnen werden am Grundstück abgestellt und können sofort genutzt werden. Die alten Papiertonnen sind wie gewohnt zur Leerung bereitzustellen und verbleiben anschließend für zwei bis drei Tage am Straßenrand, bis sie eingesammelt werden.

Wo kommt die Tonne her?

Hergestellt werden die neuen Behälter in einem der modernsten Kunststoffwerke Europas – bei der ESE GmbH im brandenburgischen Neuruppin. Dort entstehen jährlich rund 2,5 Millionen Tonnen. „Wenn man sich so manche Luftaufnahmen unseres Standortes ansieht, könnte man meinen, wir sind ein riesiges Legowerk. Besonders, wenn wir viele Tonnen für die europaweite Auslieferung produziert haben“, erklärt Frank Fritsche, Mitarbeiter der ESE GmbH. Die produzierten Tonnen lagern gestapelt in langen Reihen auf dem Werksgelände, bis sie weitertransportiert werden – ein eindrucksvolles Bild, auch wenn man über das weitflächige Gelände geht.

Was im Werk produziert wird, hat es in sich – im besten Sinne: Die neuen Tonnen des Landkreises Rostock bestehen zu 80 Prozent aus recyceltem Material, das aus alten, zerkleinerten Behältern gewonnen wird. Die Mischung vieler Farben ergibt eine charakteristische graue Farbe, die bei den Tonnengrundkörpern bewusst eingesetzt wird. Nur die farbigen Deckel – wie das kräftige Blau für die Papiertonne – bestehen aus neuem Kunststoff, denn reine Farben lassen sich aus Recyclingmischungen nicht präzise reproduzieren.

Qualität für die Tonne

Eine neue Tonne entsteht innerhalb von nur zwei Minuten: In einem so genannten Spritzgießverfahren wird Kunststoffgranulat erhitzt und in eine Form gegossen. Nach etwa 60 Sekunden härtet der Körper aus und ist formstabil. Die Montage der Deckel und Räder erfolgt anschließend in einer Fertigungsstraße. Alle Behälter durchlaufen strenge Qualitätskontrollen und sind nach ISO- und RAL-GZ 951/1-Normen zertifiziert. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: stabile, langlebige und ressourcenschonende Sammelbehälter, die mehrfach wiederverwertet werden können – bis zu 100 Mal im Laufe ihres Lebenszyklus. Dieser geschlossene Materialkreislauf spart nicht nur Rohstoffe, sondern reduziert auch CO₂-Emissionen deutlich. Nicht zuletzt deswegen sind die Abfallbehälter und Tonnen mit dem Umweltzeichen Blauer Engel versehen. Die Blauen Tonnen im Landkreis Rostock sind damit nicht nur ein Sammelgefäß, sondern auch ein Symbol für moderne Kreislaufwirtschaft.

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