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Unser Landkreis Rostock
Ausgabe 4/2025
Seite 7
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Senioren.Sicherheit.Beratung

Monika Wunderlich bei einem Vortrag im Heidetreff in Gelbensande

Monika Wunderlich

Sicherheit vermitteln, um vorsichtig zu sein

Aufklärung, Stärkung des Selbstbewusstseins und die Sensibilisierung für mögliche Gefahren im Alltag sind wichtige Bestandteile der Präventionsarbeit für die Zielgruppe 60 plus. Deshalb bildet die Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern zur Unterstützung der polizeilichen Präventionsarbeit pensionierte Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte als ehrenamtliche Seniorensicherheitsberaterinnen und -berater (SSB) aus. Diese sollen in erster Linie Gleichaltrige im Rahmen von Vorträgen und Gesprächen über Kriminalitätsrisiken, Gefahren im Straßenverkehr und Schutzmöglichkeiten informieren.

Im Landkreis Rostock sind Siegmund Bruhn, Siegmund Becker, Monika Wunderlich und Wolfgang Schmidt für die Sicherheit unterwegs. Wir stellen Ihnen diese Personen einzeln vor:

IN DIESER AUSGABE:

MONIKA WUNDERLICH

Ein Leben für die Prävention von Alltagskriminalität - Monika Wunderlich

Es sieht aus, wie eine kleine Kaffeerunde zu der sich zahlreiche Seniorinnen und Senioren im Heidetreff in Gelbensande eingefunden haben. Sie plaudern locker über ihr Alltagsleben und die bevorstehenden Veranstaltungen, die sie geplant haben. Unter ihnen ist auch Monika Wunderlich. Pensionierte Kriminalistin, jetzt Seniorensicherheitsbeauftragte. Sie hält für die Frauen und Männer einen Vortrag zum Thema Alltagskriminalität. Aber vorher werden alle Teilnehmenden bei Kaffee und Kuchen etwas warm miteinander. Schnell kommt die junggebliebene Frau mit den anderen ins Gespräch und erzählt von sich:

„Auch nach meiner Pensionierung möchte ich mit der Polizeiarbeit weitermachen und Leute vor Reinfällen schützen. Der schlimmste Tag meines Lebens war, als ich gezwungen war, meine aktive Laufbahn zu beenden.“ Doch anstatt sich zurückzuziehen, hat sie ihre Erfahrungen und ihre Fähigkeiten in die Präventionsarbeit eingebracht. Als frühere Spezialistin zur Aufklärung schwerer Sexualstraftaten und später als Ermittlerin im Bereich der häuslichen Gewalt sowie der Kinder- und Jugendkriminalität hat die Kriminalistin ihre Karriere mit einer Leidenschaft ausgeübt, die selbst nach ihrem Eintritt in den Ruhestand ungebrochen ist. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen zu verbessern.

Im Rahmen des Projektes „Seniorensicherheitsberater MV“ thematisiert Monika Wunderlich in ihren Vorträgen eine wachsende Bedrohung: Schockanrufe, bei denen Betrügerinnen und Betrüger seit Neuestem durch KI-Technologie die Stimmen von Angehörigen imitieren, um Seniorinnen und Senioren zu täuschen. „Es ist so schwierig, darauf nicht hereinzufallen. Deshalb wollen wir in unseren Vorträgen darüber aufklären, um die Menschen zu schützen.“ Ihre Arbeit ist essentiell, denn für ältere Menschen gibt es oft nicht genügend Angebote. Monika Wunderlich weiß: „Es kann jedem von uns passieren, dass wir auf eine Betrugsmasche hereinfallen. Sei es die Gewinnspiel-Betrugsfalle oder der Enkeltrick.“

Mit Mitte 60 ist Monika Wunderlich nicht nur junggeblieben, sondern auch ein kleines Energiebündel. „Ich habe Hummeln im Hintern, kann nicht nur Hausfrau sein. Ich brauche die Gespräche mit den Menschen und das Lachen der Leute um mich herum.“ Sie blüht auf, wenn sie mit älteren Menschen spricht. Ihre Botschaft ist klar: „Sprechen Sie darüber. Das ist der wichtigste Satz für alle. Wir müssen mehr über Alltagskriminalität sprechen und aufklären, um sie zu verhindern.“

Leicht lässt sich erkennen: Das Herz von Monika Wunderlich schlägt für das Ehrenamt. Deshalb bietet sie regelmäßig Vorträge zur Alltagskriminalitätsprävention an.