Der interessante Abend zog die Gäste in seinem Bann.
Penzlin. Am letzten Kulturfreitag im Voß-Haus, am 03. März stand der Geburtstag von Jost Reinhold, welcher am 28. März 1929 das Licht der Welt erblickte, im Mittelpunkt. Christina Schaumann und Bürgermeister Sven Flechner haben aus den Büchern „Es begann in Mecklenburg“ und „Von freier Luft begleitet“ gelesen. Dazu zeigten sie Bilder aus dem Leben von Jost Reinhold, dessen Kindheit in Flotow begann.
Als Sohn des Kösters und Gemeinderats in Flotow hatte der junge Jost es nicht leicht. Auf interessanter, spannender und unterhaltsamer Weise schildert er seine Erlebnisse in seinen Büchern. So werden tiefe Freundschaften aus Kindheit und Jugend, wie mit Klaus Papst, Eberhard (Ebi) Voß und Klaus Mahnke beschrieben. Auch eine Freundschaft mit dem viel älteren Rudolf Rutenberg prägte sein Leben. Mit ihm baute er einen Bunker, um die Familien vor den immer näher kommenden Russen zu schützen. Von „Meisting“ dem Schmied, wie Bernhard Albrecht der Dorfschmied genannt wurde, war der junge Jost begeistert und verbrachte viel Zeit bei ihm. In seiner Freizeit trieb er erfolgreich Sport mit Handball und Boxen. Bis heute ist für ihn die Freude am Jagen nicht wegzudenken. So hält er sich noch immer fit, wie Bettina Paetsch, ehemalige Landrätin des Müritz-Kreises und Stiftungsvorstand der Jost-Reinhold-Stiftung, den Anwesenden mitteilte.
Jost Reinhold ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und erster Klasse, des Mecklenburgischen Verdienstordens, des Tourismuspreises Mecklenburg-Vorpommern und der Heinrich-Schliemann-Medaille sowie Ehrenbürger der Orte Collina d’Oro, Groß Flotow, Ankershagen, Ivenack, Penzlin und Waren (Müritz). Zudem erhielt Reinhold den höchsten Verdienstorden der Stadt Mailand und ist Mitglied der Verwaltungsräte verschiedener Stiftungen.
Er gründete 1992 die Jost-Reinhold-Stiftung. Seither unterstützte er das Land Mecklenburg-Vorpommern mit dem Stiftungsvermögen bei bisher etwa 650 sozialen und kulturellen Projekten, darunter beispielsweise die Kreismusikschule Waren und das Müritzeum. Am 30. August 2017 wurde über den Kronen der Ivenacker Eichen in Anwesenheit Jost Reinholds der neue 620 m lange und zwischen 18 und 21 m hohe und barrierefreie (Fahrstuhl) Baumwipfelpfad eröffnet. Obgleich von der EU gefördert, hätte dieser Pfad ohne ihn nicht entstehen können. Der Unternehmer Jost Reinhold lebt seit 1977 in der Schweiz und gehört zu den größten Mäzenen in der Region Mecklenburgische Seenplatte.