Oberhof November 1965
Am 22. April trafen sich 50 Jahre nach Abschluss der 10. Klasse die Priborner Schüler des Jahrgangs 1962 bis 1972 im DGH in Vipperow.
Die Einschulungen erfolgten damals noch an den Teiloberschulen in Priborn (Hans Leder), Vipperow (Lotte Gillmeier), Melz (Franziska Drochner) und Buchholz (Leopold Löser). In der 4. Klasse im September 1965 sahen sich alle zum ersten Mal als Klasse in Priborn mit dem Klassenleiter Reinhard Wiskandt. Im Oktober startete unsere Klasse dann für vier Wochen zur ersten Klassenfahrt ins Pionierhaus „Bruno Kühn“ nach Oberhof. Dort haben wir viel unternommen, wurden aber auch unterrichtet. In den letzten zwei Wochen schneite es ordentlich, so dass wir auch den „Idiotenhügel“ hinter dem Gebäude ausgiebig nutzen konnten.
Beim jetzigen Treffen wurden viele Erinnerungen ausgetauscht und Geschichten erzählt. Auch, dass unser Klassenleiter während dieser Zeit heiratete und unsere Klasse an diesem Tag deshalb eine Stunde früher ins Bett musste. Von der 5. bis zur 8. Klasse war Manfred Kloß unser Klassenleiter. Die Schulgartenarbeit war so nachhaltig, dass die meisten heute noch ihre Gartengeräte erst saubermachen und dann wegstellen. Weitere Klassenfahrten nach Zislow, Templin, Dresden, Rostock und 1972 nach Polen ins Zeltlager formten die Klasse. Klassenleiterin in der 9. und 10. Klasse war Brigitte Rodd. Unsere Klassenlehrer sind bei allen Klassentreffen immer dabei, so auch diesmal. Großes Interesse löste die Heimatstube in Vipperow aus. Dann sahen wir uns über einen Beamer viele Bilder an: unsere Einschulungen, Schulgartenarbeit, Schulchor auf der Bühne im Kulturhaus Priborn, Jugendweihe, Jugendtanz 1970 in Vipperow, Crosslauf, Sportunterricht, Klassenfahrten, Meliorationseinsatz in Karbow, Klassentreffen in Vipperow, Gotthun und Mirow, Bilder aus der Schulchronik sowie alte Bilder und heutige vom Schloss und von der Gruppe „Effekt“ (Reinhard Wiskandt, Heinz Ebel, Gernot u. Bernd Fabisch, Rudolf Wagner). Wir selbst können auf ein von Beate sehr gut geführtes Gruppenbuch zurückgreifen mit vielen Bildern, Berichten und Gedichten aus unserer Schulzeit. Damals hieß unsere Schule POS Priborn, das heißt „Polytechnische Oberschule“. Es gab ab der 6. Klasse die Unterrichtstage in der Produktion (PA-Unterricht). Im August 2022 ging ein ehemaliger Berufsschullehrer aus Teterow in einem Leserbrief des Nordkurier auf dieses Thema ein, wie man die Schulen für Exkursionen, Praktika und Unternehmensbesuche öffnen kann. Er schrieb: „Sie (die POS) sah vor, den Schülern Einblicke in verschiedene Berufe zu ermöglichen, ihnen technische Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln, ihnen auch die Berufsorientierung zu erleichtern. Dazu gehörte die Zusammenarbeit mit Betrieben der näheren Umgebung.“ Er schrieb, dass in der späteren Berufsausbildung wenig mit vorhandenen technischen Vorkenntnissen gerechnet wurde, dass die Lehrlinge aber ihren Beruf gewählt hatten, nachdem sie ihn schon vorher im polytechnischen Unterricht kennengelernt hatten und dass ihr Blick auf das Berufsleben erweitert war. Diese polytechnische Ausbildung war damals Teil des Stundenplans. Auch unsere Klasse wurde gruppenweise in Priborn eingesetzt in der Kartoffellagerhalle, im LTA (Landtechnischer Anlagenbau), in der Gärtnerei und in der Ferkelaufzucht. Unsere Klassenkasse besserten wir übrigens mit dem Geld vom Kartoffeln sammeln, Rüben hacken und dem Pflanzen von Nadelbäumen in der Forst auf.
Bei diesem Klassentreffen gab es immer wieder Geschichten und gemeinsame Erinnerungen, so dass auch dieser Abend wieder sehr lang wurde ...