Rückblickend betrachtet sind die Sitzungen des Amtsausschusses immer ein Forum zum Austausch - in unserem Amt Röbel-Müritz stets konstruktiv, geprägt vom gegenseitigen Respekt und im Verlauf der verschiedensten Diskussionen auch zielführend für die gemeinsame Sache.
Dennoch sind diese turnusgemäßen Zusammenkünfte häufig aber auch durch eine sehr anspruchsvolle Tagesordnung in starren Bahnen geleitet, vorgegeben durch die Agenda der Amtsverwaltung. Nicht alle Themen sind für jede Bürgermeisterin und jeden Bürgermeister gleichermaßen relevant und dennoch werden sie mit gleichem Verantwortungsbewusstsein und dem nötigen Engagement angegangen und bearbeitet.
„Bearbeitet“ ist hierbei ein sehr wichtiges Stichwort. Denn was hier im Ehrenamt geleistet wird, geht oft über die obligatorische Stunde in der Woche hinaus - sehr oft weit darüber hinaus.
Jeder, der sich kommunalpolitisch engagiert, weiß darum, dass es vor allem um Kommunikation und Beständigkeit, manchmal auch schier ums „Durch- und Aushalten“ geht, häufig verbunden mit Wartezeiten von Entscheidungsträgern, die man nur schwerlich greifen kann.
Motiviert und ambitioniert sind zum Amtsantritt alle - die jeweiligen Verdienste unbestritten vorhanden und dennoch fällt in diesem Gremium eines auf: so häufig wechseln die Gesichter gar nicht …
Der heutige Amtsausschuss in seiner Besetzung besteht grundsätzlich aus denen, die auch in ihrer Kommune Verantwortung übernehmen. Viele von ihnen sind sogar länger vor Ort engagiert, als das Amt Röbel-Müritz überhaupt besteht. Sie „bearbeiten“ dieses Gremium also zusätzlich, teils als Mitglied, teils in Verantwortung in den dazugehörigen Ausschüssen, aber auch langjährig in der Rolle des Amtsvorstehers oder in entsprechender Stellvertreterfunktion – wie beschrieben: zusätzlich, denn das Hauptaugenmerk aller Betrachtung liegt bei „ihrem Ort“, „in meiner Gemeinde“ oder „bei uns in …“.
Rein zu formulieren, sie wollen vor Ort mitwirken oder mitgestalten, etwas voranbringen, verbessern oder erhalten, ist ungenügend. Es wird der täglichen Aufgabe im kommunalpolitischen Ehrenamt nicht gerecht. Es ist die Summe all dieser Begrifflichkeiten ergänzt durch stetigen Wandel, andere Voraussetzungen, persönliche Auseinandersetzungen und vor allem viel investierter Zeit auf verschiedensten Ebenen.
30 Jahre als Repräsentant, Ideengeber, Vortänzer oder Moderator,
30 Jahre für den Erhalt von Tradition und den Charakter der Gemeinde,
30 Jahre in denen Vereine gegründet, gerettet, unterstützt oder als Vorstand begleitet wurden,
30 Jahre voller Sanierungen, Neubauten, Brandschutz oder dem Beseitigen von Altlasten,
30 Jahre auch als Kummerkasten und gelegentlicher Sündenbock.
Wofür das?
Runtergebrochen am Ende für uns alle, die es wohlwollend mit ihrem Heimatort halten.
So war der letzte Amtsausschuss dann auch ein wenig weniger „Arbeit“.
Mit großem Respekt und der verdienten Anerkennung wurden Manfred Pitann (Bürgermeister Eldetal), Erich Nacke (Bürgermeister Fincken), Andreas Bau (Bürgermeister Südmüritz) und Bernd Schröder (stellvertretender Bürgermeister Rechlin) für ihre 30 Jahre im ehrenamtlichen kommunalpolitischen Engagement ausgezeichnet.
So unterschiedlich ihre „Arbeit“ vor Ort sich über die Jahrzehnte auch gestaltet und verändert hat, so eint sie allesamt der ehrliche Wille und die Bereitschaft mehr zu investieren, als zu kritisieren oder wegzuschauen. Sie waren und sind diejenigen, die stets versuchen, an alle zu denken, über das sprichwörtliche hier und jetzt hinauszublicken, die sorgsam bleiben und Sorge dafür tragen, „dass es sich bei uns in … “ auch gut weiterhin gern und gut leben lässt …