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Müritz-Anzeiger
Ausgabe 17/2025
Aktuelles
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(Rettungs-) Wegweisende Unterstützung

Offener Brief des Amtes Röbel-Müritz für den Erhalt des Krankenhauses in Wittstock/Dosse

Im vergangenen Jahr wurden im Wittstocker KMG Klinikum 5.200 Patientinnen und Patienten ambulant und 4.400 stationär behandelt. Über 40 % der dort behandelten Patientinnen und Patienten kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, vor allem aus dem südlichen Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte – seit dem 22. Juli wissen wir um die geplante Schließung des Krankenhauses. Seit diesem Tag stehen wir mit den Verantwortlichen der Stadt Wittstock/Dosse geschlossen in der Sache Seite an Seite zusammen.

Dieser nordbrandenburgische Klinikstandort erfüllt über die Landesgrenzen hinweg eine zentrale Versorgungsfunktion. Er ist in unserer vergleichsweisen strukturschwachen und großflächigen Region ein unverzichtbarer Eckpfeiler der gesundheitlichen Daseinsvorsorge. Es gibt in unmittelbarer Nähe keine vergleichbaren medizinischen Angebote, die annähernd mit den derzeitigen Fahrtzeiten zu erreichen sind. Was dies für einen medizinischen Notfall, bei dem es oft um Minuten geht, bedeutet, ist bisher kaum Inhalt der thematischen Auseinandersetzung.

Unser Amtsbereich Röbel-Müritz umfasst eine Fläche von rund 570 Quadratkilometern – wir sind der Inbegriff des ländlichen Raumes. Auch unsere hier lebenden Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf eine verlässliche, erreichbare und vor allem schnelle medizinische Versorgung – sowohl im Akutfall, als auch bei planbaren Behandlungen. Und es ist unsere gemeinsame Pflicht dafür bestmöglich Sorge zu tragen!

Das Klinikum in Wittstock stellt die medizinische Grundversorgung für viele Einwohner im Grenzraum zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sicher. Insbesondere bei internistischen Notfällen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen oder akuten Magen-Darm-Beschwerden ist eine schnelle Erreichbarkeit des Krankenhauses entscheidend für die Überlebenschancen und die Vermeidung schwerwiegender Folgeschäden.

Schon heute erfordert ein Notarzteinsatz in den entlegeneren Orten, wie z.B. Kieve, Melz oder Schwarz, erhebliche Fahrzeiten, bevor der Patient überhaupt ein Krankenhaus erreicht. Sollte das Krankenhaus in Wittstock geschlossen werden, verlängern sich diese Zeiten nochmals deutlich – mit potenziell lebensgefährlichen Folgen.

Die geplante Schließung zum Jahresende 2026 würde eine große Lücke in die ohnehin schon anspruchsvolle medizinische Versorgung in unserer Region reißen, die deutlich über das Stadtgebiet von Wittstock/Dosse hinaus geht.

Es braucht jetzt entschlossenes ziviles und politisches Handeln, um diesen Standort zu sichern. Das gesundheitliche Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Süden unseres Landkreises darf nicht unter Reformplänen leiden, die den Realitäten ländlicher Regionen, wie unserer, nicht gerecht werden.

Einen Tag nach Bekanntwerden der drohenden Schließung hat sich auch der Amtsausschuss des Amtes Röbel-Müritz darüber beraten. Das Votum und der Auftrag aller Beteiligten waren klar: volle Unterstützung der handelnden Akteure und ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Krankenhauses – so auch der seitdem wiederholt an die Verwaltung herangetragene Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger.

Dem stetigen und vertrauensvollen Austausch mit den Verantwortlichen in Wittstock folgte ein persönliches Treffen mit regionalen Pressevertretern im Röbeler Rathaus – sozusagen der mediale Schulterschluss. Aber das allein reicht nicht aus! Viele Gespräche mit politischen Mandatsträgern sind bereits geführt, weitere werden Stück für Stück folgen, um dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit entgegenzubringen, die es benötigt, um auch bei den politischen und wirtschaftlichen Entscheidern in Brandenburg Gehör zu finden.

Das Amt Röbel-Müritz steht genau hierfür ein.

Wir werden diesen Prozess begleiten, befördern und als verlässlicher Partner der Stadt Wittstock/Dosse unser Möglichstes tun, um die medizinische Versorgung für uns und unsere brandenburgischen Nachbarn zu sichern.

Wir werden aktiv auf mögliche Fürsprecher zugehen, unseren Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit geben, sich unterstützend einbringen zu können und werden Sorge dafür tragen, dass alternative Lösungen zur Sicherung des Klinikbetriebes ergebnisoffen diskutiert werden.

Röbel/Müritz, den 6. August 2025

Matthias Radtke
Stefanie Nürnberg
Leitender Verwaltungsbeamter
Amt Röbel-Müritz
Amtsvorsteherin

Ihre Stimme für den Erhalt des Krankenhauses in der Stadt Witttock/Dosse – werden Sie Fürsprecher bei der Online-Petition auf www.change.org:

„Keine Schließung des Krankenhauses Wittstock/Dosse – Für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung“ (https://chng.it/b9PKp5nCdk)