Bevor das neue Jahr wieder zur Normalität wird, möchte ich noch einmal auf das alte zurückblicken. Gefühlt vergeht ja so ein Jahr wie im Fluge und dann ist es doch ganz interessant, noch einmal zu schauen, was so alles passiert ist.
So hatten wir wohl alle gehofft, dass die Pandemie nun so langsam abebbt und wir voller neuer Energie ins Jahr 2022 starten können. Doch dann begann der schreckliche Krieg in der Ukraine und brachte neue Unsicherheiten und Ängste.
Auch wenn wir das Weltgeschehen nur wenig beeinflussen können, können wir doch im kleinen Dinge tun, die das Zusammenleben in der dörflichen Gemeinschaft stärken und uns Hoffnung und Zuversicht geben. So trafen Ende März auch in unserer Region Familien aus der Ukraine ein, die vor dem Krieg flüchteten. Ein großes Treffen mit Helfenden und Geflüchteten fand in der Scheune Bollewick statt. Hier wurden erste Hilfsangebote und Adressen ausgetauscht und Plattformen gegründet. Bis heute wohnen Familien aus der Ukraine im Ortsteil Kambs.
Bereits Ende Februar fand eine Baumpflanzaktion im Schulwald statt. Familien aus Bollewick, Schüler*innen aus Röbel und die Jugendfeuerwehr halfen beim Bäume pflanzen. Auch unser Gemeindewald hat unter den Stürmen und der Trockenheit gelitten. Glücklicherweise konnten wir Sturmholz zu einem guten Preis verkaufen und somit unter anderem die nächste Pflanzaktion finanzieren.
Ein weiterer freudiger Moment war ebenfalls im März, als die Tagespflege „Tango“ Unter dem Regenbogen 1 eröffnet wurde. Hier wird für 38 Menschen Betreuung angeboten und 8 kleine Apartments sind zum Bezug bereit.
Im Mai wurde der neue Radweg zwischen Bollewick und Dambeck feierlich übergeben. Leider wurden hier kurz nach der Eröffnung bereits Schilder und Poller beschädigt. Ein Akt von Vandalismus, den man nicht nachvollziehen kann und der nur traurig und fassungslos macht.
Von April bis Oktober fuhr der Bus vom „Kleinen Stadtverkehr“ von Röbel 3x täglich bis zur Scheune Bollewick und schaffte somit ein neues Mobilitätsangebot für unsere Bürger*innen und Tourist*innen. Ich hoffe, wir können dieses Angebot auch in diesem Jahr fortsetzen.
Eine feste Institution ist der Nachbarschaftsbus Elli, hier konnte mit einem zweiten Fahrzeug das Angebot ausgebaut werden.
Mit dem Ostermarkt startete dann wieder die Kultursaison in der Scheune Bollewick. Hier können wir nach der langen Coronapause auf einen gut gefüllten Kalender zurückblicken. Egal ob Disco, Buchlesungen, Dorffest, diverse Ausstellungen und die beliebten Adventsmärkte, viele Besucher*innen nutzen wieder die diversen Angebote.
Eine ganz spezielle Veranstaltung war der Besuch des norwegischen Künstlers Scott Thoe im November. Unter dem Titel „Frieden jetzt“ haben wir ein Zeichen gegen Krieg auf unserer Erde gesetzt. Ca. 250 Teilnehmer*innen waren beeindruckt vom Wirken des Künstlers. Mit seiner bescheidenen Art machte er Mut, sich mit künstlerischen Mitteln gegen Krieg zu betätigen.
Mit den Jugendweihen, dem Abiball und dem feierlichen Schulabschluss im Dezember mit Konzert und Theater der Schüler*innen ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Schulcampus Röbel entstanden, die wir gern auch im neuen Jahr weiterführen möchten.
Ende August erhielten wir die erfreuliche Nachricht über die erfolgreiche Teilnahme am „Neulandgewinner“ Wettbewerb. Mit dem Gewinn von 50 000 € sollen Bildungsangebote in der Scheune Bollewick aufgebaut werden. Eine neue Mitarbeiterin im Scheunenmanagement kann somit teilfinanziert werden.
Im Oktober eine weitere freudige Nachricht: in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Buchholz, Bütow, Leizen, Melz und Kieve konnten wir die Einstellung eines Sanierungsmanagers ermöglichen. Finanziert wird diese Stelle über Fördergelder der KfW und einem kleinen Anteil aus den Gemeindehaushalten. Der Sanierungsmanager wird uns bei der energetischen Sanierung von Gemeindegebäuden helfen und steht auch unseren Bürgern*innen bei Fragen zu diesem Thema zur Verfügung.
Den kulturellen Jahresabschluss bildeten unsere Seniorenweihnachtsfeier und das beliebte Weihnachtskonzert der Neubrandenburger Philharmonie. Mit der gutbesuchten Tanzparty zum Jahreswechsel blicken wir zuversichtlich in die Zukunft der Scheune.
Zwei Bauvorhaben in der Gemeinde werden uns auch im neuen Jahr weiter begleiten.
Am Wiesenweg soll ein neues Wohngebiet entstehen, die ersten Planungsschritte sind hier vollzogen.
Ein zweites Bauvorhaben, das bereits von einer Bürgerinitiative bekämpft wird, ist die Planung einer Solaranlage im Ortsteil Spitzkuhn. Ich hoffe, dass wir hier eine gemeinsame sinnvolle Lösung finden. Diskussionsrunden haben bereits mehrfach stattgefunden.
Mein herzlicher Dank geht an alle, die sich in der Gemeinde engagieren, insbesondere an die Kameraden und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr, die Mitgliedern der Gemeindevertretung, die ELLI Busfahren*innen und allen, die dort für einen guten Ablauf sorgen. Allen Kindergärtnerinnen, die in unseren drei Kindergärten mit viel Engagement tätig sind. Und natürlich geht mein Dank auch an die, die den Schachclub und den Sportverein am Leben halten und sonst ganz unaufgeregt Gutes tun.
Ich wünsche uns allen für 2023 Gesundheit, eine Prise Gelassenheit und mindestens ein Lachen pro Tag.
Bürgermeisterin der Gemeinde Bollewick